Sonntag, 31. Januar 2021

The Old Malt Cask - Bunnahabhain 2008/2019 (Hunter Laing)

Heute gibt es an dieser Stelle einen Whisky ins Glas, der eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt, um auf dem deutschen Markt eben nicht erfolgreich zu sein. Der Abfüller The Old Malt Cask steht in Deutschland nicht in jedem Whiskyregal, mit zehn Jahren ist der Whisky noch recht jung und durch die Lagerung im Refill Hogshead hat er auch nur sehr wenig Farbe mitbekommen. Dafür kann er mit seiner Herkunft - Islay - punkten, wobei dann aber auch schon wieder die intensiven Torf- und Raucharomen fehlen. Und trotzdem kann ich mir vorstellen, dass dieser zehnjährige Bunnahabhain in erhöhter Trinkstärke mit 50% ein richtig toller Whisky ist. Er wird nicht von irgendeinem Intensiv-Finish überlagert und ist nach über zehn Jahren im Fass meiner Meinung nach auch alt genug, um auf uns Whisky-Nerds losgelassen zu werden. Deshalb bin ich sehr gespannt, was der Bunnahabhain zu bieten hat.

Freitag, 29. Januar 2021

Glenglassaugh Octaves Classic Batch 2

Das zweite Batch vom Octaves Classic von Glenglassaugh ist schon vor einiger Zeit erschienen und inzwischen auch schon fast vergriffen. Noch sollte man bei Interesse aber ohne Probleme an eine Flasche herankommen. Aber lohnt sich der Kauf einer solchen Flasche? Ich werde den Octaves, den es übrigens auch in einer getorften Variante gab, heute ganz ausführlich probieren. Die Reifung erfolgte hier in den namensgebenden Octaves, also kleinen Fässern, die in etwa ein Achtel eines handelsüblichen Butts fassen. Die Octaves werden aus Dauben von größeren Fässern gefertigt, welche Vorbefüllungen dabei zum Einsatz kamen, wird nicht von Glenglassaugh kommuniziert. Ich gehe aber aufgrund der offiziellen Notes davon aus, dass es sich um einen Mix aus Bourbon- und Sherryfässern handeln dürfte. Da könnte also durchaus auch in kürzerer Zeit ein spannender Whisky entstanden sein.

Sonntag, 24. Januar 2021

Auchroisk 25yo 1995/2020 Erles Whiskyecke Popart Collection #005 (Whisky Erlebnis)

Auchroisk ist eine Destillerie aus der Speyside, die wohl die meisten eher weniger auf dem Schirm haben. Sie ist noch vergleichsweise jung und wurde erst im Jahr 1972 erbaut, um vorrangig die Blend-Industrie zu bedienen. So wandert der Großteil der Produktion u.a. neben Knockando, Strathmill und Glen Spey in den J&B Blended Scotch Whisky. Trotzdem gibt es neben wenigen Originalabfüllungen hier immer mal wieder ein Schätzchen bei verschiedenen unabhängigen Abfüllern zu entdecken. Die Norddeutschen von Whisky Erlebnis haben gemeinsam mit Christian Erlenmayer und der von ihm ins Leben gerufenen Erles Whiskyecke, auf der es zunächst vorrangig Teilungen gab, einen 25 Jahre alten Auchroisk aus dem Bourbonfass abgefüllt. Dieser erschien als fünfter und letzter Teil in der Popart Collection und ist auf nur 129 Flaschen mit 49,4% limitiert. Das heißt aber nicht, dass uns nicht auch in Zukunft spannende Abfüllungen aus Oldenburg erwarten werden, denn mit dem Ende der Popart Collection wurde gleichzeitig auch ein neuer unabhängiger Abfüller ins Leben gerufen. Zukünftig sollen die Abfüllungen unter dem Label Earlskine - Your Whisky Destination erscheinen. Auf die Premiere des neuen Labels müssen wir wohl nicht mehr lange warten, zuvor möchte ich aber heute das Popart-Finale mit dem Auchroisk auf Herz und Nieren prüfen. Das recht hohe Alter und die Lagerung ausschließlich in einem Bourbonfass lassen auf jeden Fall ein geschmackvolles Ergebnis erwarten.

Mittwoch, 20. Januar 2021

Hoppebräu Oak Aged Imperial Stout Slyrs Mountain Edition (Jahrgang 2019)

Normalerweise geht es an dieser Stelle um Whisky, aber ab und zu muss man auch mal über den Tellerrand blicken. Craft Beer fand ich eigentlich schon immer ganz spannend, aber gerade in den letzten Monaten habe ich das handwerklich hergestellte und extrem abwechslungsreiche Bier sehr zu schätzen gelernt. Dabei gefallen mir die dunklen Porter und Stouts oftmals besonders gut, weil sie tolle Kaffee- und Schokoladennoten zu bieten haben. Wenn das dann noch mit einer Reifung im Whiskyfass kombiniert wird, dann reizt mich das natürlich ganz besonders. In diesem Fall hat sich Hoppebräu aus dem bayrischen Waakirchen um ein Fass der Slyrs Mountain Edition bemüht, um ihr Imperial Stout darin für vier Monate reifen zu lassen. Dabei hat sich ein Alkoholgehalt von stolzen 11,7% ergeben. Das ist natürlich ein Bier, von dem man nicht fünf Flaschen an einem Abend trinken kann. Bei einem Flaschenpreis von EUR 12,- würde ich das allein deswegen schon gar nicht wollen. Trotzdem erwarte ich hier ein zwar sehr schweres, aber trotzdem wirklich interessantes Bier, mit dem man sich eine ganze Weile beschäftigen kann.

Sonntag, 17. Januar 2021

Mettermalt Classic Whisky, Single Malt Whisky, Villa Hasla, Single Oat Whisky und Smoky Single Rye (fesslermill 1396 Destillerie)

Ich finde es immer wieder spannend, Whisky aus kleineren Destillerien in Deutschland zu probieren, schließlich bin ich dabei schon über das eine oder andere Schätzchen gestolpert. Vor einiger Zeit bin ich auf Mettermalt gestoßen. Dieser Whisky wird im schwäbischen Sersheim in der historischen Fessler Mühle von der fesslermill Destillerie hergestellt. Dabei wird Getreide verwendet, das auf eigenen Anbauflächen rund um die Mühle wächst. Der Name Mettermalt leitet sich aus dem Mühlbach Metter und eben jenem eigenen Getreide - Malt - ab. Für die Reifung werden ganz unterschiedliche Fässer verwendet, so kommen neben klassischen Bourbon-, Sherry- oder Portfässern auch solche zum Einsatz, die zuvor bereits schottischen Whisky enthielten. Da es in der Region außerdem zahlreiche Winzer gibt, bietet es sich natürlich an, auch mit Weinfässern zu arbeiten. Ich darf mich heute ausführlich mit gleich fünf verschiedenen Abfüllungen beschäftigen, die aus unterschiedlichen Getreidesorten gebrannt und in verschiedensten Fässern gelagert wurden.

Donnerstag, 14. Januar 2021

Neuheiten von Compass Box - Magic Cask und Peat Monster Arcana

Im Dezember fand ein sehr spannendes Online-Tasting mit bekannten und brandneuen Abfüllungen von Compass Box statt. Leider hatte ich an besagtem Abend keine Zeit, so dass ich an dem Tasting nicht teilnehmen konnte. Freundlicherweise schickte mir Gerd Schmerschneider, der Geschäftsführer des deutschen Importeurs von Compass Box, der Prineus GmbH, trotzdem Samples der beiden Neuheiten zu. So komme ich nun in den Genuss, das spannende Magic Cask zu probieren, das zu 92% aus der bereits lange geschlossenen Imperial Distillery besteht. Die restlichen acht Prozent stammen aus einer nicht näher benannten Speyside Destillerie in der Nähe von Aberlour, womit die Möglichkeiten zu Spekulationen hiermit eröffnet sind. Zusätzlich darf ich den Peat Monster Arcana probieren. Auf einer meiner ersten Whiskymessen überhaupt in Bremen kaufte ich bei Gerd ein Shirt vom damals neuen Peat Monster, ohne überhaupt zu wissen, was hinter dieser Abfüllung steckt. Heute bin ich zum Glück einen Schritt weiter und kann sagen, dass bei dieser Sonderabfüllung knappe zehn Prozent des originalen Peat Monsters Cask Strength enthalten sind, die allerdings ein Finish im Refill French Oak Fass erhalten haben. Dazu gesellen sich als Lead Malt ein Talisker aus dem Refill Hogshead, welches mit über 70% den Löwenanteil der Abfüllung ausmacht. Als "Gewürze" sind außerdem Ardbeg aus dem Recharred Barrel und rund 10% Miltonduff aus dem First Fill Bourbon Fass enthalten. Der auf dem Etikett noch angegebene geringe Anteil einer nicht genannten Highland Destillerie aus dem French Oak Fass ist in der finalen Version nicht mehr enthalten. Ich bin sehr gespannt auf diese beiden Abfüllungen, denn in der Vergangenheit hat mich Compass Box noch nie enttäuscht. In beiden Fällen wird übrigens wie gewohnt mit einem Alkoholgehalt von 46% gearbeitet.

Sonntag, 10. Januar 2021

Aureum 1865 Ironfinger Cask Strength (Brennerei Ziegler / exklusiv für den Whiskyhort)

Es ist schon eine Weile her, dass ich an dieser Stelle "The Guitarist" von Aureum vorgestellt habe, die erste Abfüllung, bei der ein Gitarrenkorpus für die Band Grave Digger in einem Whiskyfass eingelegt wurde, um die verschiedenen Einflüsse der Fassreifung auf den Klang der Gitarre auszutesten. Damals wurden Ahorn- und Mahagoni-Holz verwendet, wobei ein sechs Jahre alter Whisky zusammen mit dem Korpus für ein siebenmonatiges Finish zum Einsatz kamen. Ich gehe davon aus, dass die Reifezeiten in diesem Fall ähnlich sind. Der Gitarrist der Band, Axel Ritt, hat sich für dieses Projekt mit dem Gitarrenhersteller Warwick zusammengetan und mit dem Oberhausener Whiskyhort einen exklusiven Partner für diese fassstarke Variante der zweiten von drei Abfüllungen aus der Serie gefunden. Kurz nach meinem Besuch bei der Brennerei Ziegler in diesem Spätsommer kam ich bei der diesjährigen Hausmesse vom Whiskyhort bei Fleckners Finest Food in Oberhausen mit Olaf Fetting diesbezüglich ins Gespräch. Da er auf der Messe den Whisky nicht dabei hatte, schickte er mir vor einiger Zeit ein Sample, für das ich mich noch einmal ganz herzlich bedanke und das ich nun ausführlich probieren werde.

Freitag, 1. Januar 2021

The Caskhound - Deanston 12yo, GlenAllachie 11yo und Tormore 12yo

The Caskhound ist ein noch recht junger unabhängiger Abfüller aus Deutschland, hinter dem Tilo Schnabel steckt. Obwohl The Caskhound noch gar nicht lange auf dem Markt ist, erfreuen sich die Abfüllungen sehr großer Beliebtheit. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, eine der Abfüllungen zu probieren, beim letzten Outturn hatte ich jedoch das Glück, in der Flaschenteilung von Thomas Schneider (Whisky Südholstein) drei Anbruchflaschen zu ergattern. Somit startet das neue Jahr mit dem Genuss eines zwölf Jahre alten Deanston aus dem Bourbon Barrel, einem elf Jahre alten GlenAllachie mit Finish im First Fill Port Wood Cask und einem Tormore mit relativ kurzem, dabei in Bezug auf die Farbe aber offenbar sehr intensiven Finish im Sherry Quarter Cask. Abgefüllt sind die Tropfen allesamt in Fassstärke, ungefiltert und ungefärbt.