Samstag, 23. November 2019

Neuheiten von Scotch Universe: Ceres A und Pegasus A

Zum Ende des Jahres und damit kurz vor seinem Wechsel zu Kirsch Whisky war der Whisky Druid Michel Reick noch einmal fleißig. Rechtzeitig zum diesjährigen Bottle Market in Bremen hat er zwei neue Fässer abgefüllt. Mit dem acht Jahre alten Ceres A gibt es einen rauchigen Lowlander von Ailsa Bay, der aus dem First Fill PX Cask stammt, außerdem gibt es einen acht Jahre alten Ledaig - den Pegasus A - aus dem First Fill Port Barrique. Auf dem Bottle Market habe ich an beiden Tropfen nur geschnuppert, was schon einmal für viel Vorfreude gesorgt hat. Nun kommen beide Abfüllungen ins Glas. Um die Marken des Whisky Druiden muss man sich übrigens auch nach dem Wechsel zu Kirsch Whisky keine Sorgen machen, denn neben Scotch Universe sollen auch Best Dram, The Old Friends und Whisky Druid fortgeführt werden, so dass wir auch in Zukunft mit tollen Abfüllungen von Michel versorgt werden.

Los geht es also mit dem Ceres A aus dem First Fill PX Sherry Cask. Ich muss gestehen, dass ich Ailsa Bay, von wo dieser Lowlander stammt, bisher eher stiefmütterlich behandelt habe. Das macht mich nun allerdings noch neugieriger auf diesen Tropfen mit kräftigen 55,7%. Im ersten Moment bin ich etwas überrascht ob der vielen hellen Fruchtaromen in Kombination mit Honig. Das hätte ich bei einem PX Fass nicht zwingend erwartet. Kandierte Papaya und Mango, Rosinen, Johannisbeeren und viel Süße sowie ganz leichter Rauch machen schon die Nase extrem spannend. Am Gaumen ist die Süße ebenfalls wieder präsent und wird wieder von einem ganzen Korb voller Früchte begleitet, die teils frisch und teils getrocknet und kandiert sind, begleitet. Dabei stechen vor allem Pfirsich, Papaya und Cranberry hervor. Hinzu kommt die ganz leicht angebrannte Zuckerschicht auf der Crema Catalana, die sich gemeinsam mit Maracuja und etwas Zitrus bis in den Abgang durchzieht.

Weiter geht es dann mit dem Pegasus A, einem acht Jahre alten Ledaig aus dem First Fill Port Barrique. Mit der torfigen Variante aus der Tobermory Distillery macht man meiner Meinung nach nie etwas verkehrt, dafür ist die Qualität dieser Brennerei einfach durchgängig zu hoch. Wäre dieser Whisky von der SMWS abgefüllt worden, hätte er vielleicht den Namen "Smoky Red Fruit Jelly" bekommen, denn in der Nase hat man das Gefühl, als wäre aus leicht geräucherten Erdbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren eine Grütze gekocht worden, die aber auch eine Extraportion Zucker abbekommen hat. Am Gaumen ist dann die Erdbeere sogar noch präsenter, nun aber auch in Kombination mit etwas Zitrus. Die anderen Beeren sind noch immer vorhanden, versuchen aber gar nicht erst, der Erdbeere die Show zu stehlen. Der Rauch kommt erst am Ende hinzu, bleibt dann aber bis in den langen Abgang präsent.

Ich hatte es ja schon im Vorwege vermutet, aber hier hat Michel Reick wirklich wieder zwei tolle Fässer abgefüllt. Es fällt mir sehr schwer, zu sagen, welche der beiden Abfüllungen mir besser gefällt, denn dafür sind sie letztlich zu unterschiedlich. Der große Fruchtkorb vom Ailsa Bay ist auf jeden Fall sehr spannend. Mit diesem Whisky kann man sich den ganzen Abend beschäftigen und entdeckt doch immer wieder neue Aromen. Der Ledaig ist mit seiner rauchigen Roten Grütze wirklich ein Brett. Wer auf Erdbeeren mit Raucharomen steht, sollte sich unbedingt eine Flasche von diesem Pegasus A organisieren. Ich glaube, die beiden Flaschen müssen sich auf ein Unentschieden auf ganz hohem Niveau einigen.

Übersicht der verkosteten Whiskys:

Ceres A (Ailsa Bay), Single Malt Scotch Whisky, Lowlands, First Fill PX Sherry Cask, 8yo, 55,7%, EUR 60,-
Pegasus A (Ledaig/Tobermory), Single Malt Scotch Whisky, Highlands (Islands), First Fill Port Barrique, 8yo, 55,8%, EUR 80,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von Whisky Druid Michel Reick kostenlos zur Verfügung gestellt.

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