Freitag, 29. Dezember 2017

Armorik Maitre de Chai 2010/2017

Auf Armorik bin ich vor einem guten Jahr durch Dietmar Schulz von Alba Import aufmerksam geworden. Bei einem Tasting auf dem Bottle Market 2016 in Bremen hat er erzählt, dass er Armorik eigentlich nicht ins Programm aufnehmen wollte, weil er sich nur auf schottischen Whisky konzentrieren wollte. Nachdem er aber wieder und wieder um einen Termin gebeten wurde, um zumindest einmal ins Gespräch zu kommen, hat sich Didi irgendwann breitschlagen lassen. Bei einem Treffen war er dann beim ersten Tropfen überzeugt und ist seitdem Importeur für Armorik in Deutschland. Natürlich war Didi aber clever genug, sich zunächst einmal durch die gesamte Armorik-Range zu probieren, bevor es den Zuschlag gab.
Beim Armorik Maitre de Chai 2010/2017 handelt es sich um eine limitierte Abfüllung aus zwei Oloroso-Fässern mit insgesamt 2.000 Flaschen, von denen 300 Stück den Weg nach Deutschland gefunden haben.







Auf einen Blick

DestillerieWarenghem

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungArmorik Maitre de Chai

ArtSingle Malt Whisky Breton

RegionFrankreich/Bretagne

Alter7yo

Alkoholgehalt46%

FassOloroso Sherry Fässer Nr. 3320 und 3321

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 50,-




Nase

Ein sehr fruchtiger Beginn mit ausgeprägten Zitrusfruchtnoten von Mandarinen, Orangen und Zitronen. Pfirsich und Mango sind auch im Fruchtkompott enthalten, allerdings nicht so stark ausgeprägt. Wenn ich nicht wüsste, dass der Whisky in zwei Sherryfässern gereift ist, würde ich auf ein Kräuterschnaps-Finish tippen, was aber überhaupt nicht negativ gemeint ist. Die Kräuter- und Gewürzelemente passen hervorragend zu den Früchten.

Mund

Wieder ausgeprägte Fruchtnoten in Kombination mit Gewürzen und Kräutern. Im Mund ist er allerdings deutlich herber als die Nase hat vermuten lassen. Die Kräuter stehen viel stärker im Vordergrund, wenn man dem Whisky aber ausreichend Zeit gibt, dann kehrt die Süße zurück, die allerdings nicht mehr an Früchte erinnert. Vielmehr könnte man eher auf karamellisierte Gartenkräuter kommen, die mit einem Schuss Jägermeister abgelöscht wurden.

Abgang

Süße und Würze halten sich zunächst die Waage, die leicht bitteren Kräuternoten setzen sich dann am Ende aber doch durch. Insgesamt hat man noch einige Minuten gut von jedem Schluck.

Fazit

Auch Franzosen können Whisky! Zwar mögen meine Notes teilweise etwas gewöhnungsbedürftig klingen, mir hat der Whisky aber gut gefallen. Die Wandlung von süßen Zitrusfrüchten zu herben Kräutern im Abgang ist durchaus spannend und hat zumindest bei mir Lust auf mehr gemacht. Da mir auch ab und an ein Jägermeister gut schmeckt, hat mir auch dieses Element im Geschmacksprofil zugesagt. Für mich ein etwas speziellerer Whisky, den es sich aber unbedingt zu probieren lohnt.

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