Samstag, 16. Mai 2020

Benromach 2007/2019 Exclusive Cask 335 und Laphroaig 2004/2020 (Malts of Scotland) exklusiv von DeinWhisky.de

Der Online-Händler DeinWhisky.de hat mal wieder zwei Exklusiv-Abfüllung im Angebot bzw. in einem der beiden Fälle im Angebot gehabt. Denn während der fassstarke Benromach 2007/2019 aus dem First Fill Bourbon Barrel für die Facebook-Gruppe Hocksheads aktuell noch verfügbar ist, war der Laphroaig 2004/2020 von Malts of Scotland schon am Erscheinungstag ausverkauft. Trotzdem komme ich heute in den Genuss, beide Abfüllungen einmal ausführlich probieren zu dürfen. Benromach mag ich als Destillerie sehr gerne, Laphroaig gehört wegen der typischen medizinischen Note eigentlich nicht in mein Beuteschema. Nach 16 Jahren im Fass habe ich aber die Hoffnung, dass Rauch und Medizin nicht mehr so stark vertreten sind.

Ich lege mal los mit dem Whisky, der zumindest aktuell noch erhältlich ist. Nach zwölf Jahren im First Fill Bourbon Barrel ist der Tropfen mit 57,9% in die Flasche gekommen. Beim ersten Schnuppern erkennt man eine Mischung aus mildem Rauch und Fruchtaromen, die vor allem in Richtung Apfel tendieren. Dazu kommen Pfirsiche, etwas Leder und ein Hauch von Lagerfeuer. Geschmacklich ist der Whisky überraschend cremig-mild mit viel Vanille, ganz leichten Apfelaromen, einer schönen Süße und dezentem Rauch. Was aber noch viel auffälliger ist, ist aus meiner Sicht die deutlich Zitrusnote, die gleich beim ersten Kontakt mit der Zunge auftritt und bis in den Abgang haften bleibt. Ein sehr ausgewogener Whisky, dem man seinen hohen Alkoholgehalt gar nicht so stark wahrnimmt.

Es folgt also der offenbar extrem beliebte Laphroaig von Malts of Scotland. Dieser reifte von 2004 bis 2020 ebenfalls in einem First Fill Bourbon Barrel und hatte am Ende noch 52,7% zu bieten. In der Nase sind Rauch und medizinische Note tatsächlich eher zurückhaltend, aber trotzdem gut wahrnehmbar. Dazu kommen aber auch süße Vanille, alkoholischer Hefeteig und frische Äpfel. Im Hintergrund meine ich sogar etwas Kinderschokolade zu erkennen. Am Gaumen kommen Rauch und leider auch Iod etwas stärker zum Vorschein, während aber auch die anderen Aromen aus der Nase weiterhin erkennbar bleiben. Mit der Zeit kommen noch etwas Salz und Lakritz hinzu. Am längsten bleibt jedoch die medizinische Note hängen, gegen die auch krosser Bacon, Salz und die Vanille nicht ankommen können.

Rauchige Whisky sind nicht unbedingt meine allererste Wahl, obwohl ich auch in diesem Segment schon einige tolle Tropfen gefunden habe, von denen einige inzwischen zu meinen liebsten Abfüllungen gehören. Der Benromach hat mich tatsächlich extrem positiv überrascht, weil der Rauch ausgesprochen gut eingebunden ist und mir das cremige Mundgefühl sehr gut gefällt. Die fruchtigen Noten passen dabei sehr gut ins Gesamtprofil. Beim Laphroaig hat mir die Nase ebenfalls sehr gut gefallen, am Gaumen wurde er mir dann aber vielleicht doch "zu sehr" Laphroaig, denn die medizinischen Noten traten hier und vor allem im Abgang gemeinsam mit Lakritz deutlich ausgeprägter auf den Plan. Dass der Laphroaig so blitzschnell ausverkauft war, kann ich nachvollziehen, denn die von mir genannten Aromen haben durchaus ihre Fans. Dass allerdings der Benromach noch verfügbar ist, wundert mich dann schon etwas, denn den fand ich wirklich sehr gut. Vermutlich schreckt hier jedoch der Preis von EUR 95,- für einen zwölf Jahre alten Whisky etwas ab.

Übersicht der verkosteten Whiskys:

Benromach 2007/2019 (exklusiv für Hocksheads), Single Malt Whisky, First Fill Bourbon Barrel, 12yo, 57,9%, EUR 95,-
Laphroaig 2004/2020 (Malts of Scotland), Single Malt Whisky, First Fill Bourbon Barrel, 16yo, 52,7%, EUR 120,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von DeinWhisky.de kostenlos zur Verfügung gestellt.

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