Sonntag, 11. Februar 2018

Langatun Rioja Cask Finish 2012/2017

Wer hat´s erfunden? Okay, in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht die Schweizer. Aber sie haben sehr gut verstanden, wie es funktioniert. Und dabei geht es nicht um Hustenbonbons, sondern um die Herstellung von hochwertigem Whisky. Auf der Hanse-Spirit durfte ich Anfang Februar am Stand von Whiskymax Christoph Nyfeler kennenlernen, der meiner Frau und mir zwei Einzelfassabfüllungen von Langatun vorstellte. Während meiner Frau die Variante aus dem Portfass besser gefiel, hat mich die Abfüllung mit dem Ramon Bilbao Rioja Finish ein wenig mehr überzeugt. Da wir uns nicht einigen konnten, welche Flasche mit nach Hause darf, haben wir einfach beide Varianten mitgenommen. Beschäftigen möchte ich mich heute aber mit dem Rioja-Finish. 444 Flaschen hat das Fass hergegeben, nur 30 davon haben den Weg nach Deutschland gefunden. Eines vorweg: Die Aufmachung ist in jedem Falle sehr hochwertig und gelungen.






Auf einen Blick

DestillerieLangatun

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungRioja Cask Finish 2012/2017

ArtSingle Malt Whisky

RegionSchweiz

Alter5yo

Alkoholgehalt49,12%

FassRamon Bilbao Rioja Finish Cask #330

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 70,-




Nase

Zunächst kommt das Rotweinfass sehr deutlich durch und mischt sich mit einer leichten Holzigkeit. Danach tritt mehr und mehr eine süße Fruchtigkeit in den Vordergrund. Pfirsiche, Aprikosen und gelbe Pflaumen, die gemeinsam zu Marmelade verkocht werden, bestimmen nun das Aroma. Ganz dezent gesellt sich noch ein Duft dazu, der mich stark an Jahrmarkt erinnert. Beschreiben kann man diesen Duft als Mischung aus Zuckerstangen und frischen Mutzenmandeln, die mit sehr viel Puderzucker bestäubt sind.

Mund

Auch im Geschmack gibt es wieder süße, gelbe Früchte wie Pfirsich und Quitte, nun aber auch gemischt mit exotischer Mango. Ein Hauch Grapefruit schwingt ebenfalls noch mit. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, so dass der Whisky sehr weich erscheint. Die Jahrmarkt-Süße aus der Nase ist immer noch vorhanden, überdeckt aber nicht die fruchtigen Noten. Ganz leicht ist auch kandierter Ingwer wahrnehmbar.

Abgang

Wir bleiben auch beim langen und weichen Abgang auf dem Jahrmarkt, noch immer ist die Zuckerstange präsent. Aber auch die Fruchtigkeit bleibt lange erhalten, vor allem die Quitte ist noch eine ganze Zeit wahrnehmbar.

Fazit

Ja, die Schweizer können auch Whisky. Das Finish im Rotweinfass drückt dem Whisky seinen Stempel auf, erschlägt ihn aber auch nicht. So bleibt das Fass gut wahrnehmbar, aber auch ein Gang über den Jahrmarkt, von dem man sich eine Zuckerstange und Mutzenmandeln mitbringt, ist inklusive. Durchgängig präsent sind helle Früchte. Dieser Whisky ist nicht nur sehr schick und hochwertig verpackt, er enttäuscht auch im Glas nicht. Gefällt mir sehr gut. Ich freue mich schon aufs nächste Glas und auch auf die Variante aus dem Portfass, sofern meine Frau davon etwas herausrückt.

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