The Stillman´s ist in der Schweiz vor allem als Importeur von Whisky von unabhängigen Abfüllern bekannt. Seit 2010 wird zusätzlich ein Swiss Brown Ale in Handarbeit hergestellt und anschließend in Fässern gelagert, die vorher Whisky enthielten. Diese Idee ist grundsätzlich nicht neu, auf dem Markt gibt es inzwischen relativ viele Biere, die in Whiskyfässern gelagert wurden. Das Besondere bei The Stillman´s ist jedoch, dass es sich bei jedem der angebotenen Biere um eine Einzelfassabfüllung handelt. Das hat mich neugierig gemacht und auf dem letzten Bottle Market in Bremen habe ich mir am Stand ein Bier mitgenommen, das in einem Fass reifte, das zuvor 18 Jahre lang einen Arran enthielt. Vor der Befüllung mit Arran wiederum enthielt das Fass Sherry. Insgesamt hat das Fass 1.479 Flaschen hergegeben.
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| Auf einen Blick |
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| Brauerei | The Stillman´s |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Darach Mor Swiss Brown Ale Special Reserve 18 |
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| Art | Bier |
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| Region | Schweiz |
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| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 6% |
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| Fass | Sherry Butt, vormals mit Arran Whisky befüllt |
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| Inhalt | 0,33l |
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| Preisklasse | EUR 6,- |
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Nase
Man hat nicht den typischen Biergeruch in der Nase, es geht höchstens in Richtung Malzbier, allerdings in einer sehr fruchtigen Variante. Kirschen und rote Trauben vermischen sich mit klaren Sherry- und Rotweinnoten. Das Sherryfass hat hier ganze Arbeit geleistet und dem Bier eindeutig seinen Stempel aufgedrückt. Eine sehr spannende Kombination, die Lust auf den ersten Schluck macht.
Mund
Der Hopfen kommt nur sehr dezent durch, aber das gefällt mir durchaus gut. Im Vordergrund steht eine malzige Süße, die mit einer leichten Fruchtigkeit kombiniert ist. Man schmeckt allerdings nicht die roten Früchte aus der Nase, vielmehr geht es jetzt in Richtung heller, exotischer Früchte. Während in der Nase noch das Sherryfass dominant war, spürt man nun mehr und mehr, dass man hier ein Bier aus dem Whiskyfass im Glas hat. Dass es sich dabei um ein Arran-Fass handelt, hätte ich allerdings beim Trinken nicht vermutet. Das Bier ist so weich und mild, dass man fast automatisch auf einen irischen Whiskey tippen würde.
Abgang
Der Abgang ist eher kurz, bringt aber erneut eine süße Malzigkeit mit sich. Erneut ist eine leichte Whisky-Note wahrnehmbar, die aber auch hier wieder sehr mild und weich erscheint.
Fazit
Man bekommt hier definitiv ein besonderes, nicht alltägliches Bier ins Glas. Das Sherryfass hat eine enorme Süße und Fruchtigkeit abgegeben, vor allem in der Nase steckt der Sherry den Whisky locker in die Tasche. Erst am Gaumen bewegen sich Sherry und Whisky auf Augenhöhe, lassen damit aber leider dem eigentlich Star, nämlich dem Bier, kaum mehr Raum. Trotzdem finde ich, dass das Bier sein Geld wert ist. Sicherlich ist es kein Bier, von dem man am Abend mehrere Flaschen trinken kann, aber das ist ja auch gar nicht der Sinn und Zweck. Wie man beim Whisky Einzelfassabfüllungen genießen sollte, so gilt dies genauso für diese Einzelfassabfüllung beim Bier. Der typische Biertrinker wird sich eher nicht angesprochen fühlen, für geneigte Whiskytrinker bekommt man hier aber eine schöne Abwechslung zum Hochprozentigen.
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