Mittwoch, 21. März 2018

Aberlour 10

Den Aberlour 10 verbinde ich ganz persönlich immer mit meinem ersten Besuch in Edinburgh. Gemeinsam mit meiner Frau war ich in einem Supermarkt, um ein paar Kekse und Getränke für den Abend im Hotelzimmer einzukaufen, als ich plötzlich in der Spirituosen-Abteilung über ein paar sehr stark reduzierte Single Malts stolperte, die aus dem Sortiment genommen werden sollten. Kurzerhand packte ich den Aberlour für knapp GBP 20,- in den Einkaufskorb. Wieder in Deutschland angekommen wurde die Flasche sehr bald geöffnet und der Inhalt für gut befunden. Die Rahmendaten mit nur 40% Alkohol, einem geringen Preis und keiner klaren Fassangabe sprechen ja klar für einen Whisky im Einsteigersegment. Aber auch hier gibt es einige Schätze zu entdecken, die oftmals viel zu wenig Wertschätzung genießen.






Auf einen Blick

DestillerieAberlour

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungAberlour 10

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Speyside

Alter10yo

Alkoholgehalt40%

FassTraditional and Sherry Oak Casks

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 30,-




Nase

Der Sherryeinfluss ist klar erkennbar, wobei alle Aromen, die man wahrnehmen kann eher dezent sind. Weder die Rosinen, noch die Pfirsiche, das Karamell oder die Würze drängen sich zu sehr in den Vordergrund. Die Kombination wirkt sehr rund und weich, dabei aber trotzdem spannend. Süße, Malz und Würze halten sich sehr schön die Waage.

Mund

Der erste Schluck spült eine malzige Süße an den Gaumen, direkt im Anschluss folgen Rosinen und rote Beeren. Auch hier macht der Whisky wieder einen sehr runden und weichen Eindruck. Süße Karamellnoten und passierte Beeren stehen im Vordergrund, erst langsam kommt die Würze durch, die sich mit sehr dezenten Eichennoten verbindet.

Abgang

Der eher kurze Abgang bringt zunächst Rosinen und Honig hervor, im letzten Augenblick scheint auch hier ein wenig Eiche durch.

Fazit

Der Whisky ist sehr rund und mild, so dass er sich perfekt für Einsteiger eignet. Er bringt viele Aromen hervor, überfordert aber weder Gaumen noch Nase. Die Sherry-Fässer haben Spuren hinterlassen und bringen rote Früchte und Würze ins Glas, dazu gibt es aber auch Karamell und am Ende sogar etwas Eiche. Auch mit 40% ist er nicht zu dünn geraten, wie es oftmals bei anderen Standardabfüllungen der Fall ist. Trotzdem hätte ich mir hier drei bis sechs Volumenprozente mehr gewünscht. Trotzdem bekommt man für einen fairen Preis einen unkomplizierten Whisky, mit dem man sich einen gemütlichen Abend machen kann.

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