Mittwoch, 28. März 2018

Ardbeg Grooves Committee Release

Es ist viel Aufregung entstanden um das neueste Committee Release von Ardbeg, das in diesem Jahr im Zeichen von Peat & Love steht und den Namen Grooves erhalten hat. Es gab viele enttäuschte Gesichter, als am ursprünglichen Erscheinungstag im Online-Shop von Ardbeg so gar nichts mehr ging. Beim zweiten Versuch sollte alles besser werden, trotzdem gab es zum Teil noch immer extreme Wartezeiten. Viele, die dann doch eine Flasche ergattern konnten, haben sie schon bei ebay mit teilweise über 100% Aufschlag eingestellt, bevor sie den Grooves überhaupt in den Händen hielten. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass Whisky zum Trinken gemacht ist, deshalb habe ich meine Flasche sofort nach Ankunft vom lästigen Korken befreit. Ich bin sehr gespannt, ob der Grooves dem ganzen Hype, der um ihn entstanden ist, gerecht wird.






Auf einen Blick

DestillerieArdbeg

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungGrooves Committee Release

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Islay

AlterNAS

Alkoholgehalt51,6%

FassIntensely Charred Wine Casks

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 99,-




Nase

Als erstes nimmt man erwartungsgemäß eine Ladung Rauch war, die aber weniger kräftig ausfällt, als ich erwartet hätte. Ein wenig erinnert der Glasinhalt an die heruntergebrannte und abgekühlte Grillkohle, die man erst am nächsten Morgen aus dem Grill entfernt und in die jede Menge Fleischsaft und Fett getropft ist. Dazu kommen Vanille, ein wenig Pfirsich und Birne sowie altes Leder.

Mund

Rauch und Leder stehen beim ersten Schluck im Vordergrund, dazu kommt ein wenig sehr dunkel gegrilltes Schweinefleisch. Auch würzige Noten sind in Hülle und Fülle vorhanden, können sich aber gegen den ausgeprägten Rauch kaum durchsetzen. Nur dezent sind Paprikapulver und Muskat wahrnehmbar. Auch fruchtig-süße Noten von etwas unreifen Brombeeren und Vanille müssen darum kämpfen, wahrgenommen zu werden. Mit etwas Wasser bekommen Paprika und Brombeere etwas mehr Spielraum, allerdings wirkt der Whisky nun nicht mehr so rund.

Abgang

Am Anfang stehen auch hier wieder Rauch und kalte Asche. Leider viel zu schnell ist er dann verschwunden, hinterlässt nur noch einen trocken-würzigen Nachklang. Mit etwas Wasser wird der Abgang etwas länger, eine pfeffrige Schärfe kommt nun hinzu.

Fazit

Hm, das ist schwierig. Dieser Whisky wird sicherlich seine Fans finden, ich gehöre aber nicht dazu. Ich hatte mich auf ein schönes Zusammenspiel zwischen Rauch, Salz und Süße gefreut, aber irgendwie wollen die Aromen nicht miteinander harmonieren. Der Ardbeg-Rauch steht mir zu sehr im Vordergrund, die süßen Elemente halten sich leider deutlich mehr zurück, als ich mir erhofft hatte. Der Einfluss des Weinfasses fällt meiner Meinung nach recht gering aus. Ich finde, es gibt in dieser Preisklasse einfach bessere Whiskys, auch aus dieser Destillerie und das sogar in der Standardrange. Ich will damit nicht sagen, dass der Whisky nicht schmeckt, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt für mich einfach nicht.

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