Dienstag, 27. März 2018

Kochen mit Whisky: Laphroaigadellen (Frikadellen mit Laphroaig Select)

Whisky ist zum Trinken gemacht. Gerade, wenn man damit beginnt, sich mit Whisky zu beschäftigen, bleibt jedoch der eine oder andere Fehlkauf nicht aus. Dann ist Kreativität gefragt. Oftmals kann man die Flaschen einfach an andere Whiskyliebhaber weitergeben. Wenn sich aber kein Abnehmer findet, dann muss man nach anderen Lösungen suchen. So ging es mir mit dem Laphroaig 10, der mir bis heute einfach nicht schmeckt. Ich kann mit der stark medizinischen Note nichts anfangen. Ich konnte mir aber vorstellen, dass die Raucharomen, die Süße und die Salzigkeit gut zu gebratenem Hackfleisch passen. Das war die Geburtsstunde der Laphroaigadelle.

Seit diesem Tag habe ich immer eine Flasche Laphroaig im Haus, obwohl ich den Whisky eigentlich nie trinke und ihn auch nur sehr selten an Gäste ausschenke. Der Whisky wird ausschließlich zur Zubereitung von Laphroaigadellen verwendet, kleinen, mundgerechten Frikadellen mit einem guten Schuss Islay. Die einzige Variation, die ich inzwischen vorgenommen habe, ist die, dass ich aktuell einen Laphroaig Select verwende. Ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass mir vielleicht doch noch ein Laphroaig auch pur gut schmeckt. Wenn die Flasche leer ist, wird allerdings dann doch wieder ein 10er nachgekauft, weil er einfach besser mit dem Hackfleisch harmoniert.

Wie macht man nun also Laphroaigadellen? Zunächst wird die Rohmasse so vorbereitet, als würde man ganz normale Frikadellen zubereiten. Hier hat sicherlich jeder sein eigenes Geheimrezept. Ich verwende die folgenden Zutaten:

  • 500g gemischtes Hackfleisch
  • 2 gehäufte Teelöffel Hackfleischgewürz (kaufe ich im türkischen Supermarkt)
  • 2 Eier
  • 2 Teelöffel Senf
  • ein guter Schuss scharfer Ketchup
  • Gewürze nach Geschmack, ich verwende Chili, Paprika, Würzsalz, Jalapenos usw. (gerne von Ankerkraut, die Gewürze gefallen mir richtig gut)
  • Paniermehl, bis eine gut zu verarbeitende Masse entsteht
Nein, die Zwiebel habe ich nicht vergessen. Ich mag keine Zwiebeln und verwende sie daher grundsätzlich nicht. Ich gebe nun aber eine gute Menge Laphroaig hinzu. Bei 500g Hackfleisch empfehle ich ungefähr 6 bis 8cl, je nachdem wie ausgeprägt das Aroma letztlich sein soll. Aus dieser Masse werden - in der Regel von meiner Frau - kleine Kügelchen geformt, die dann in Fett scharf angebraten werden. Nach meinem persönlichen Geschmack darf es außen gerne etwas knusprig werden.


Serviert werden die Laphroaigadellen bei mir dann gerne mit Nudeln mit Pesto und einer großen Portion Aioli als Dip. Wenn man zu viele Bällchen gemacht hat, ist das natürlich kein Problem. Steht die Schüssel mit den abkühlenden Laphroaigadellen in der Küche, leert sich diese im Laufe des Abends automatisch. Wenn man noch welche bis zum nächsten Tag retten kann, schmecken sie auch auf Brot oder kurz im Backofen erwärmt. So verarbeitet gefällt dann sogar meiner Frau rauchiger Whisky.



Verwendeter Whisky:

Laphroaig Select, Islay Single Malt Scotch Whisky, NAS, 40%, ca. EUR 28,-

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