Alle reden noch vom Ardbeg Groove, dabei hat Islay doch auch abseits vom ganz großen Hype einiges zu bieten. The Maltman hat sogar eine Abfüllung auf den Markt gebracht, bei dem die Destillerie zwar nicht genannt werden darf, bei der aber davon auszugehen ist, das es sich um einen A Really Delicious Beautiful Elevating Gorgeous Whisky handelt, wenn man dem Aufdruck auf der Flasche vertraut. Wer nun alle Anfangsbuchstaben aneinanderreiht, wird feststellen, wie groovy diese Abfüllung ist.
|
|
|
|
| Auf einen Blick |
|
| Destillerie | unbekannt |
|
| Abfüller | The Maltman |
|
| Abfüllung | Kildalton 2008/2018 |
|
| Art | Single Malt Scotch Whisky |
|
| Region | Schottland / Islay |
|
| Alter | 9yo |
|
| Alkoholgehalt | 59,4% |
|
| Fass | Butt (vermutlich Ex-Bourbon) |
|
| Inhalt | 0,7l |
|
| Preisklasse | EUR 90,- |
|
|
|
|
|
Nase
Wenn man die Tastingnotes bei vielen Online-Shops ansieht, steht dort "pures Islay". Das war mir zunächst etwas zu wenig. Dann habe ich die Flasche geöffnet, mir etwas eingeschenkt und meine Nase ins Glas gehalten. Diese zwei Worte passen dann eigentlich doch ganz gut auf diesen Whisky. Man hat eine volle Ladung Torf, salzige Seebrise, sehr viel Vanille und eine dezente Süße, die von hellen Früchten stammt. Es ist eben doch ein typischer Islay-Whisky, auf den auch genau diese knappe Beschreibung passt.
Mund
Auch hier gibt es keine leeren Versprechungen. Die Nase hat es schon angedeutet, nun kommt die große Torfportion an den Gaumen. Das ist aber nicht unangenehm, denn der Rauch wird von einer unheimlich präsenten Süße begleitet, die an Hamburger Speck (wer es nicht kennt, es ist eine regionale Süßigkeit aus Zuckerschaum) erinnert. Dazu kommt ein deutliches Vanille-Aroma, das von frisch gebratenem Speck, Salz und Pfeffer begleitet wird. Leicht fruchtige Noten von gelben Äpfeln und Pfirsichen bleiben sehr dezent im Hintergrund.
Abgang
Der Abgang ist lang und bringt vorrangig Salz und Pfeffer hervor. Man hat fast das Gefühl, dass sich beide Elemente auf dem Weg durch die Kehle streiten, wer das letzte Wort hat. Gerade, wenn man denkt, der Pfeffer hätte sich durchgesetzt, setzt das Meersalz noch einen obendrauf. Begleitet wird der Abgang natürlich auch wieder von rauchigen, fast speckigen Aromen.
Fazit
Es ist tatsächlich ein sehr typischer Islay-Whisky, dessen Profil sehr gut zu der nicht genannten Destillerie passt. Viel Torf, viel Rauch und jede Menge Süße machen den Whisky vor allem für Islay-Fans spannend. Mir schmeckt er sehr gut, obwohl ich eigentlich kein Freund von getorften Islay-Whiskys aus dem Bourbonfass bin. Die speckige Süße, die ja gleich im doppelten Sinne vorhanden ist durch gebratenen und Hamburger Speck, sorgt für ein tolles Geschmackserlebnis. Wer keinen Groove abbekommen hat, wird vielleicht hier doch noch glücklich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen