Einblick in die Range von West Cork Irish Whiskey (Bourbon Cask, Black Cask, Bog Oak Charred Cask und 12yo Port Cask Finish)

Meine persönliche West Cork-Reise begann vor ungefähr zwei Jahren mit dem 12yo mit Rum-Finish, der mich seinerzeit begeistert hat. Vor ein paar Tagen bin ich nun mit den Leuten bei Kirsch Whisky ins virtuelle Gespräch gekommen, die dafür sorgen, dass wir hier in Deutschland mit den Abfüllungen von West Cork versorgt werden. Heute darf ich nun vier Whiskeys von West Cork vorstellen, die ich bisher noch nicht im Glas hatte. Hierbei handelt es sich um zwei Blends und zwei Single Malts.

Als erstes schenke ich mir den Einsteiger von West Cork ein, nämlich den Bourbon Cask, den man schon für rund EUR 19,- bekommt. In der Nase ist er zunächst trotz seiner nur 40% etwas sprittig, dabei aber auch sehr vanillig-süß. Nach einiger Zeit im Glas verfliegt die alkoholische Note, so dass nun die Süße in Kombination mit Malznoten klar im Vordergrund steht. Auch am Gaumen stehen Vanille und Karamellsüße klar im Vordergrund, ganz dezent machen sich gelbe Pflaumen bemerkbar. Insgesamt bekommt man hier einen sehr milden, cremigen Whiskey, der sicherlich nicht durch extreme Komplexität besticht, sich aber in seinem Preissegment vor den Mitbewerbern nicht verstecken muss.

Weiter geht es mit dem Black Cask, der seinen Namen von den verwendeten ausgebrannten Bourbonfässern hat. Auch dieser Blend wird wieder mit 40% abgefüllt. Wieder hat man in der Nase die sehr präsente Vanillesüße, die sich hier aber mit leichten Röstaromen mischt. Außerdem kommen nun mehr fruchtige Noten ins Spiel, wobei vor allem süße Äpfel und Birnen im Vordergrund stehen. Am Gaumen ist die Süße nun doch wieder etwas dezenter, während die Vanille ganz eindeutig das Kommando übernommen hat. Diese hallt auch im Abgang noch lange nach.

Nach zwei Blends folgt nun der erste Single Malt Whiskey. Bei dieser Abfüllung wurden Fässer verwendet, die zunächst mit dem Holz alter Mooreichen ausgebrannt wurden. Hier wurde nicht nur wie bei allen Abfüllungen von West Cork auf eine Färbung verzichtet, bei den Single Malts wird auch nicht kühlgefiltert. Es wird nun deutlich fruchtiger als bei den beiden vorherigen Abfüllungen. Granny Smith Äpfel, helle Trauben und Stachelbeeren mischen sich mit einer ganz leichten Rauchnote. Beim ersten Schluck ist der Apfel noch immer sehr präsent, ist aber nicht so sauer, wie man es von einem Granny Smith erwarten würde. Dazu kommen sehr reife Birnen, getrocknete Papayas und dunkle Pflaumen.

Zum Abschluss wandert nun der einzige Whiskey aus der Reihe ins Glas, der eine Altersangabe trägt. Nach der Reifung im Bourbonfass bekommt dieser 12jährige Tropfen noch ein Finish im Douro Superior Port Cask. Neben sehr reifen, süßen Äpfeln springen hier vor allem Brombeeren aus dem Glas, dazu kommen Heidelbeeren und süße Vanille. Auch am Gaumen stehen zunächst der süße Apfel und dunkle Beeren im Vordergrund, die mit einer süßen Vanillesauce serviert werden. Hiermit ist mein persönlicher Favorit aus der vorliegenden Auswahl gefunden, wobei mir auch der Bog Oak Charred Cask sehr gut gefallen hat. Insgesamt gilt aber für alle vier Abfüllungen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis extrem fair ist. Jeden der vier vorgestellten Whiskeys würde ich in einer Blindverkostung wahrscheinlich in einer höheren Preisklasse ansiedeln.

Übersicht der verkosteten Whiskys:

West Cork Bourbon Cask, Blended Irish Whiskey, NAS, 40%, ca. EUR 19,-
West Cork Black Cask, Blended Irish Whiskey, NAS, 40%, ca. EUR 25,-
West Cork Glengarriff Series Bog Oak Charred Cask, Single Malt Irish Whiskey, NAS, ca. EUR 28,-
West Cork 12yo Port Cask Finish, Single Malt Irish Whiskey, 12yo, ca. EUR 37,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von Kirsch Whisky - The House of Whiskies kostenlos zur Verfügung gestellt.