Erst wenige Tage ist der neue Kilchoman STR Cask Matured auf dem Markt, für den insgesamt 43 Red Wine Hogsheads im STR-Verfahren behandelt und anschließend im Jahr 2012 mit getorftem, 50ppm starkem Spirit befüllt wurden. STR steht für Shaved, Toasted and Re-Charred, die Fässer werden also zunächst ausgeschabt, um die oberste und stark mit Rotwein getränkte Schicht zu entfernen und so eine Mischung aus leicht getränktem und frischem Holz zu erhalten. Anschließend werden die Fässer mit Chips aus Dauben alter Whiskyfässer getoastet, bevor sie dann noch einmal stark ausgebrannt werden. So wird verhindert, dass z.B. zu starke Tannine in den Whisky gelangen, dafür aber mehr Süße, Vanille und Würze ins Endprodukt eingehen. Insgesamt haben die Fässer nach ihrer Reifezeit 14.500 Flaschen hergegeben.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | Kilchoman |
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| Abfüller | Originalabfüllung | |
| Abfüllung | Kilchoman STR Cask Matured 2019 Edition |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Islay |
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| Alter | 7yo (2012/2019) |
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| Alkoholgehalt | 50% |
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| Fass | STR (Shaved, Toasted, Re-Charred) Red Wine Hogsheads |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 79,- |
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Nase
Direkt nach dem Einschenken strömt einem zunächst mal etwas mehr Rauch entgegen, als ich eigentlich erwartet hätte, aber schon nach wenigen Minuten tritt der Rauch eher ins zweite Glied. Erdbeeren, Brombeeren und dunkle Johannisbeeren stehen nun eher im Vordergrund und werden von Vanille und etwas Apfel begleitet. Hinzu kommen eine speckige Note sowie eine Mischung aus Zimt, Eiche und Kakao.
Mund
Beim ersten Schluck sind vor allem die Beeren, die auch schon in der Nase präsent waren, das bestimmende Element. Danach kommen Brausebonbons mit Zitronengeschmack ins Spiel, die mit Karamell und etwas Haselnuss kombiniert werden. Der Rauch kommt nun wieder etwas stärker zum Vorschein, ist dabei aber trotzdem sehr gut eingebunden.
Abgang
Der Abgang fällt recht lang aus, wobei zunächst der Rauch noch einmal seinen letzten großen Auftritt hat, bevor am Ende eine Mischung aus Süße, Ingwer und Zitrone hängenbleibt.
Fazit
Mit diesem Whisky kann man sich wirklich sehr lange beschäftigen. Zwar ist er recht intensiv, wirkt dabei aber nicht überladen. Der Rauch geht in der Nase zunächst immer weiter zurück, um den fruchtigen Aromen Platz zu machen, später kommt er aber wieder etwas stärker durch. In der Nase gibt es außerdem eine spannende Mischung aus würzigen Aromen, am Gaumen kommen denn Brausebonbons mit Zitronengeschmack hinzu. Blind hätte ich den Whisky wahrscheinlich vor allem in der Nase eher Campbeltown zugeordnet, weil er eine leicht dreckige Note mitbringt, die mir aber ausgesprochen gut gefällt. Dieser tolle Whisky wird sicherlich sehr schnell seine Fans finden, so dass ich nicht glaube, dass die Flaschen lange in den Regalen stehen werden.
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