Mittwoch, 8. Mai 2019

Willowburn Ruby & Tawny Port, Amarone und Marsala Cask Matured (The Glen Els)

Vor einiger Zeit hat mir das Social Media-Team der Hammerschmiede bzw. The Glen Els einen großen Schrecken eingejagt. Plötzlich prangte auf der Facebook-Seite der Destillerie ein großer Willowburn-Schriftzug und ich befürchtete schon, dass der Name Glen Els ausgetauscht wird. Das war aber nicht der Fall, vielmehr wurde einfach die Whisky-Familie der Hammerschmiede noch einmal vergrößert. Beim Willowburn soll es etwas würziger zugehen als beim Glen Els. Das Destillat ließ sich demnach weder der Marke Glen Els noch The Alrik oder dem torfigen Emporer´s Way zuordnen, so dass man eine neue Marke etablieren möchte, deren Name sich vom Standort des Stammhauses am Fluss Wieda (Ort der Weiden) ableitet. Für die Herstellung wurden drei verschiedene Malzsorten genutzt, nämlich 70% Regular, 25% Smoked und 5% Chocolate Malt.

Als erstes schenke ich mir den im Onlineshop der Hammerschmiede bereits ausverkauften Willowburn aus Tawny und Ruby Port-Fässern ein. Die Nase gefällt mir schon einmal ausgesprochen gut mit Erdbeeren, Kirschen, Brombeeren sowie Nelke, Zimt und Muskatnuss. Im Hintergrund taucht auch noch ein frischer Spekulatius auf. Am Gaumen wird dann die Erdbeere noch deutlicher, nun kommen aber auch noch dunkle Trauben mit ins Spiel. Auch hier sind zusätzlich die würzigen Noten wieder sehr schön zu erkennen, wobei ich erneut beim Spekulatius mit Zimt und Nelke hängen bleibe. Diese Mischung bleibt auch im Abgang lange präsent und wird von dezenten Erdbeernoten begleitet. Der Auftakt ist also schon einmal mehr als gelungen.

Es folgt der im Amarone-Fass gereifte Willowburn, der zunächst etwas weniger fruchtig wirkt, dafür aber mit nussigen und floralen Aromen punkten kann. Neben Mandeln, Haselnüssen und ganz dezenter Johannisbeere kommt hier vor allem ein frischer Kuchenteig zum Vorschein, der gerne zum Butterkuchen werden möchte. Auch am Gaumen gibt es einen flüssigen Butterkuchen mit vielen Mandeln und Zucker. Im Hintergrund kommt ein ganz leichtes Kaffee-/Schokoladenaroma durch, das von etwas Malz begeitet wird. Im Abgang wird es dann etwas würziger mit leichten Muskatnoten, aber auch hier setzt sich letztlich doch wieder der Kuchenteig durch.

Zum Abschluss kommt nun noch die Variante aus dem Marsala-Fass ins Glas. In der Nase erscheint er zunächst am unrundesten von den drei verkosteten Whisky. Dabei ist er relativ malzig und wirkt recht jung, bringt aber auch Schoko-Müsli und frisches Weißbrot mit. Am Gaumen ist er dann wieder deutlich spannender als in der Nase. Hier kommt mir angeschmolzener Kinderriegel auf einem warmen Crepes in den Sinn, dazu kommen aber auch Vanille, Sahne und Haselnüsse. Die Würze kommt bei diesem Whisky erst im Abgang durch, bleibt aber nur kurz so präsent, dass Haselnüsse und helle Schokolade nicht doch noch zur Geltung kommen.

Insgesamt muss man sagen, dass es hier drei ausgesprochen tolle Whiskys ins Glas gab. Es fällt mir relativ schwer, einen Favoriten aus dieser Auswahl zu benennen. In der Nase gefällt mir die Port-Variante extrem gut, weil sie Frucht und Würze hervorragend kombiniert. Das Marsala-Fass fällt im Vergleich zu den anderen beiden Abfüllungen in der Nase etwas ab, dafür punktet dieser Whisky dann wieder im Geschmack mit leckerer Kinderschokolade. Mit keiner der drei Abfüllungen macht man im Endeffekt etwas falsch, man kann sich aber zwischen fruchtiger Würze, Butterkuchen und Crepes mit Kinderschokolade entscheiden. Wer das nicht kann, kauft einfach alle drei Flaschen...



Übersicht der verkosteten Whiskys:

Willowburn Ruby & Tawny Port Cask Matured, Hercynian Single Malt Whisky, NAS, 46%, EUR 60,-
Willowburn Amarone Cask Matured, Hercynian Single Malt Whisky, NAS, 46%, EUR 60,-
Willowburn Marsala Cask Matured, Hercynian Single Malt Whisky, NAS, 46%, EUR 60,-

Das Bild der Flaschen darf mit freundlicher Genehmigung der Hammerschmiede verwendet werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen