Freitag, 10. Mai 2019

Glen Moray 11yo (whic Nymphs of Whisky Collection #2) und Ben Nevis 17yo (whic Architecture of Taste)

Schon vor einiger Zeit erreichte mich überraschende Post aus München mit zwei Samples aus dem Hause whic, die mit den beiden Reihen Nymphs of Whisky und Archticture of Taste nicht nur sehr aktiv, sondern bei Whiskyliebhabern auch gleichermaßen beliebt sind. Regelmäßig werden tolle Fässer ausgesucht, die dann in Fassstärke abgefüllt und auf den Markt gebracht werden. In aller Regel sind die Abfüllungen sehr schnell vergriffen, so auch im Falle des Glen Moray 11yo aus dem Bourbonfass, der zur zweiten Collection der Nymphs of Whisky gehört. Der Ben Nevis 17yo, der ebenfalls aus dem Bourbonfass stammt und zur Architecture of Taste-Reihe gehört, ist dagegen noch zu haben. Beide kommen nun ins Glas und werden ausführlich getestet.

Ich starte mit dem jüngeren Glen Moray, obwohl dieser den etwas höheren Alkoholgehalt hat. Dieser ist natürlich erkennbar, wenn man seine Nase direkt nach dem Einschenken zu tief ins Glas hält, verfliegt aber nach einigen Minuten, so dass dann erst einmal Honig, Äpfel und Birnen zu erkennen sind. Etwas später sind auch noch Sahne-Bonbons und helle Schokolade zu erkennen, die sich nun auch noch mit einer leichten Zitrus- und Kiwisäure mischen. Auch am Gaumen geht es fruchtig-süß zu mit Karamell, Vanille, Pfirsich, herbem Apfelaroma und nun etwas dunklerer Schokolade. Je länger man den Whisky wirken lässt, desto herber werden die Aromen und entwickeln sich in Richtung Kaffee und Schokolade. Diese beiden Elemente bleiben auch im langen Abgang präsent, mischen sich hier aber auch mit einer leicht-pfeffrigen Schärfe.

Weiter geht es also mit dem Ben Nevis, der ebenfalls sehr fruchtig wirkt, dabei allerdings eher in die exotische Richtung mit Mango, Papaya und Feige tendiert. Nach einiger Zeit kommen noch süße Äpfel und Vanille hinzu, einige Minuten später dann auch eine leicht wachsige Note sowie eine Packung frisch geöffneter Löffelbiscuits. Am Gaumen wird es dann extrem fruchtig mit eingekochten Äpfeln, Birnen, Mango, Papaya und gelben Pflaumen. Alles ist mit viel Vanillezucker und etwas Würze abgeschmeckt, wobei milder Pfeffer nach und nach immer stärker durchkommt. Nach dem mittellangen Abgang mit Äpfeln, Pfeffer und einer herben Note bleibt ein trockenes Mundgefühl zurück.

Beide Whiskys haben mir ausgesprochen gut gefallen und bei beiden stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. In beiden Fällen haben die Bourbonfässer für eine tolle Fruchtigkeit gesorgt, die sich beim Glen Moray mit der Zeit in eine etwas herbere Richtung mit Kaffee und Schokolade sowie Pfeffer im Abgang entwickelt. Beim Ben Nevis bleiben die Früchte präsenter, dafür ist der Abgang kürzer und es entsteht eine gewisse Trockenheit, die man mögen muss. Wenn ich wählen müsste, würde ich wahrscheinlich etwas mehr zum Glen Moray tendieren, weil er noch etwas intensiver ist. Man macht jedoch auch mit dem Ben Nevis überhaupt nichts verkehrt.



Übersicht der verkosteten Whiskys:

Glen Moray (whic Nymphs of Whisky Collection #2), Single Malt Scotch Whisky, Speyside, 11yo, 61,9%, EUR 60,- (ausverkauft)
Ben Nevis (whic Architecture of Taste), Single Malt Scotch Whisky, Highlands, 17yo, 55,3%, EUR 100,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von whic (www.whic.de) zur Verfügung gestellt.

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