Donnerstag, 20. Juni 2019

Bunnahabhain 5yo Staoisha Style Peated Port Finish (Black Corbie)

Wenn ich ganz ehrlich bin, hat mir der Name Black Corbie bis vor wenigen Wochen gar nichts gesagt. Bei meinem letzten Besuch auf Helgoland stach mir jedoch dieser von der Rolf Kaspar GmbH in Essen, die auch für die Essener Hof-Abfüllungen verantwortlich ist, in die Flasche gebrachte Bunnahabhain ins Auge. Staoisha ist die stark getorfte Variante von Bunnahabhain, die jedoch nur in vergleichsweise geringen Mengen produziert wird. Nach rund 4,5 Jahren im Bourbonfass folgte ein viermonatiges Finish im Port-Fass. Diese Kombination hat für eine sehr interessante Farbgebung gesorgt, die schon fast an leuchtenden Pfirsich-Eistee erinnert.







Auf einen Blick

DestillerieBunnahabhain

AbfüllerBlack Corbie (Rolf Kaspar GmbH Essen)

AbfüllungBunnahabhain 5yo Finished in Port Cask Radoux #4

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Islay

Alter5yo

Alkoholgehalt59,6%

FassEx Bourbon Cask #10507, Finished in Port Cask Radoux #4

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 73,-




Nase

Süße, rote Früchte wie Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Kirschen strömen aus dem Glas. Dabei gibt es sowohl frische Früchte wie auch mit Zucker zu einer Roten Grütze eingekochtes Obst. Die Besonderheit dabei ist jedoch, dass in der Grütze auch stark geräucherter Schinken verarbeitet wurde. Außerdem sind im Hintergrund etwas Malz und Vanille zu erkennen. Je länger der Whisky im Glas steht, desto stärker tritt der Schinken in den Vordergrund.

Mund

Am Gaumen hält der Whisky, was die Nase versprochen hat. Wieder ist der rote Frucht-Mix zu erkennen, der nun jedoch etwas an Süße verloren hat. Die rauchigen und speckigen Aromen sind nun noch stärker spürbar. Mit der Zeit kommt eine ausgeprägte Karamellsüße immer stärker zum Vorschein, was den Whisky recht ungestüm erscheinen lässt. Das ist aber bei dem doch recht jungen Alter nicht überraschend, wobei der Alkohol sehr gut eingebunden ist.

Abgang

Der Abgang fällt mittellang aus und beginnt mit fruchtiger Süße und Karamell, dann kommen Pfeffer und vor allem Rauch ins Spiel.


Fazit

Natürlich ist der Whisky recht jung und dadurch auch ungestüm, ich persönlich mag aber oftmals junge Whiskys sehr gerne. In diesem Fall gibt es den großen Kontrast zwischen den roten, eingekochten Früchten und viel Karamell auf der einen Seite sowie dem starken Rauch- und Schinkenaroma auf der anderen Seite. Gerade das macht den Whisky aber so spannend, denn Rauch, Süße und Fruchtigkeit kämpfen vom ersten Moment in der Nase bis in den Abgang hinein um die Oberhand. Dabei scheinen sich die drei Extreme gegenseitig so anzustacheln, dass sich ein kräftiger, aber sehr interessanter Mix ergibt.

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