Samstag, 15. Juni 2019

Tobermory Heavily Peated 2007/2018 (Villa Konthor)

Wer schon einmal auf der Whiskymesse The Whisky Fair in Limburg war, der kennt die Villa Konthor und eventuell auch dessen Inhaber Robin Pitz. Dieser hat immer wieder neue, kreative Ideen, so dass ihm seine Gastronomie, die übrigens eine Weltklasse-Auswahl an Whisky bietet, nicht immer ausreicht. Regelmäßig organisiert er daher auch Tastings, Rundreisen in Schottland und schickt als unabhängiger Abfüller mehrere Bottlings pro Jahr ins Rennen um die Gunst seiner Kunden. Ich bekomme heute einen zehn Jahre alten Tobermory aus dem Bourbonfass ins Glas, der den Zusatz "Heavily Peated" trägt. Das erscheint mir zunächst einmal etwas ungewöhnlich, da die getorfte Variante von Tobermory für gewöhnlich als Ledaig abgefüllt wird. Der Name soll aber keine zu große Rolle spielen, ich interessiere mich nun eher für die inneren Werte der Flasche.







Auf einen Blick

DestillerieTobermory

AbfüllerVilla Konthor

AbfüllungTobermory Heavily Peated 2007/2018

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Highlands (Islands)

Alter10yo

Alkoholgehalt52,5%

FassEx Bourbon Cask

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 85,-




Nase

Gleich nach dem Einschenken strömt eine große Ladung Speck aus dem Glas. Relativ schnell kommt aber auch eine schöne Honigsüße hinzu, die von Früchten wie Birnen und Pfirsichen begleitet wird. Im Hintergrund kann man etwas Zimt, Karamell und leichte Kräuteraromen wahrnehmen.

Mund

Am Gaumen steht zunächst die Honigsüße im Vordergrund, der Speck kommt hier im Unterschied zur Nase erst deutlich später zur Geltung. Mit der Zeit drängt er aber die Birnen, Pfirsiche und Aprikosen immer weiter ins zweite Glied. Außerdem sind auch hier wieder Kräuter zu erkennen, die sich mit der Zeit immer mehr in Richtung Minze entwickeln. Gibt man dem Whisky noch etwas mehr Zeit im Glas, ist die Süße wieder deutlich stärker ausgeprägt und wird von Vanille begleitet.

Abgang

Im recht langen Abgang startet zunächst das rauchige Aroma in Kombination mit Pfeffer noch einmal durch, bevor die fruchtigen Noten wieder die Oberhand gewinnen. Am Ende bleiben wieder Kräuter und vor allem Minze lange hängen.


Fazit

Ein sehr spannender Whisky, der mit Speck startet, dann aber in die süße und fruchtige Richtung wechselt. Am Gaumen geht es genau diesen Weg wieder zurück, allerdings kommen nun Kräuter und Minze mit ins Spiel. Man könnte fast meinen, man hätte sich gerade die Zähne geputzt, so frisch wirkt der Tropfen zwischendurch. Der Abgang fällt lang aus und die Hauptelemente Speck, Süße und Minze tauchen auch hier der Reihe nach noch einmal auf, zu Beginn aber noch von etwas Pfefferschärfe begleitet. Preis und Leistung passen bei diesem abwechslungsreichen Whisky definitiv gut zusammen.

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