Ledaig 13 Limited Edition Cask Matured Port Pipe

Ich muss gestehen, dass mir die Destillerien, die zur Distell Group gehören, durchweg sehr gut gefallen. Bunnahabhain hat tolle Abfüllungen und Deanston gehört schon lange zu meinen absoluten Lieblingen. Aber auch bei Tobermory bzw. Ledaig kann ich mich nicht an eine Abfüllung erinnern, die mir so gar nicht zugesagt hat. Nicht nur deswegen habe ich beim letzten Whisky & Rum Festival im Bordershop auf Fehmarn sehr viel Zeit am Stand dieser Marken verbracht. Da ich am letzten Messetag noch einige Wertmarken in der Tasche hatte, habe ich mir dafür noch zwei Samples abfüllen lassen. Darunter war auch ein dreizehn Jahre alter Ledaig, der eine Vollreifung im Port Pipe bekommen hat und in Fassstärke mit 58,1% abgefüllt wurde. Mehr als ein Sample hätte ich zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr bekommen können, denn die Flaschen waren bereits restlos ausverkauft.

	Auf einen Blick
	Destillerie	Tobermory (Ledaig)
	Abfüller	Originalabfüllung
	Abfüllung	Ledaig 13 Limited Edition Cask Matured Port Pipe
	Art	Single Malt Scotch Whisky
	Region	Schottland / Highland (Islands)
	Alter	13yo
	Alkoholgehalt	58,1%
	Fass	Port Pipe
	Inhalt	0,7l
	Preisklasse	EUR 110,-

Nase

Erwartet hätte ich in der Nase eigentlich zunächst sehr viele Fruchtaromen, im ersten Moment nehme ich jedoch vorrangig süßen Honig und Meersalz war. Etwas geräucherter Schinken ist auch mit im Spiel, erst im Hintergrund kommen dann die fruchtigen Aromen zum Vorschein. Etwas Apfel mischt sich mit Rosinen und süßer Erdbeermarmelade. Außerdem sind geröstetes Getreide und frischer Toast, der ganz knapp an der Grenze dazu steht, zu dunkel zu werden, erkennbar.

Mund

Am Gaumen sind Süße und Fruchtigkeit noch einmal deutlich stärker ausgeprägt als in der Nase. Auch hier kommt sehr viel Honig zum Vorschein, der von Karamell und Erdbeeren begleitet wird. Die rauchige Note kommt erst mit etwas Verzögerung zum Vorschein, fügt sich dann gemeinsam mit etwas Getreide aber hervorragend ins Gesamtprofil ein.

Abgang

Der Abgang ist recht lang und startet mit einer Mischung aus Honigsüße und Rauch, wobei letzterer für kurze Zeit die Oberhand gewinnt. Gleich danach kommt aber die Erdbeere wieder hervor. Am Ende einigen sich die drei Elemente auf ein Unentschieden und verabschieden sich Hand in Hand von der Bühne.

Fazit

Wieder einmal hat man bei Tobermory bzw. Ledaig alles richtig gemacht. Dieser Whisky ist, als würde man in ein etwas zu dunkel getoastetes Brot mit Erdbeermarmelade beißen, bei dem statt Butter einfach Honig verwendet wurde. Honig, Erdbeere, Getreide und Rauch sind die Elemente, die sich durch das komplette Profil ziehen. Der Alkohol ist dabei perfekt eingebunden, so dass man die Fassstärke aufgrund der Aromenfülle fast gar nicht wahrnimmt. Wie immer zahlt man bei Ledaig ein paar Euro mehr in Relation zum Alter, mir persönlich wäre der Whisky den zugegebenermaßen nicht niedrigen Preis jedoch allemal wert.