Mittwoch, 18. Dezember 2019

St. Kilian Signature Edition Three mit Dekonstruktion

Der Signature Edition Three ist zwar - wie der Name schon verrät - bereits die dritte reguläre Abfüllung von St. Kilian, trotzdem fühlt es sich für die Macher ein wenig wie eine erneute Premiere an. Schließlich ist der Three der erste getorfte Whisky der Destillerie, die meiner Meinung nach mit zum Spannendsten gehört, was der deutsche Whiskymarkt momentan zu bieten hat. Ich komme heute allerdings nicht nur in den Genuss des Three, sondern darf auch die beiden Einzelbestandteile der Abfüllung in einem Dekonstruktions-Set probieren. So kommen 94% des Whiskys aus Tennessee Whiskey Barrels, die restlichen sechs Prozent stammen aus Bourbon Quarter Casks von Garrison Brothers aus Texas. Befüllt wurden die Fässer mit einem Destillat aus 38ppm stark getorfter Gerste. Klingt in Summe sehr spannend!







Auf einen Blick

DestillerieSt. Kilian

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungSignature Edition Three

ArtSingle Malt Whisky

RegionDeutschland

AlterNAS

Alkoholgehalt50%

FassTennessee Whiskey Barrels (94%) und Garrison Brothers Whiskey Quarter Casks (Texas, 6%)

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 43,-




Nase

Ein vergleichsweise zurückhaltender Rauch kommt mir aus dem Glas entgegen, gleichzeitig aber auch zahlreiche fruchtige Aromen. Äpfel, Birnen und Aprikosen sind zu erkennen, dazu kommen eine gute Portion Vanille und weiches Toffee.

Mund

Am Gaumen sind die fruchtigen Noten sogar noch präsenter als in der Nase, hier sind nun Äpfel, Birnen und Aprikosen gemeinsam mit einer karamelligen Süße klar im Vordergrund. Bei den Äpfeln denke ich vorrangig an Granny Smith, dazu kommt eine schöne Frische durch einen Spritzer Zitrus. Die rauchigen Aromen bleiben eher im Hintergrund, mischen sich hier aber schön mit einer leichten Kräuternote.

Abgang

Der Abgang ist nicht übermäßig lang, bietet aber zunächst etwas Ingwer in Kombination mit leichtem Rauch, bevor die hellen Früchte und die süße Vanille noch einmal zum Vorschein kommen.

Die Dekonstruktion

Beim Zerlegen des Whiskys in seine einzelnen Bestandteile starte ich mit den Fässern, die den Löwenanteil der Abfüllung stellen, nämlich den Tennessee Whiskey Barrels. Hier habe ich in der Nase neben ein wenig Rauch vor allem sehr viel Vanille und Karamell, die fruchtigen Aromen sind fast gar nicht vorhanden. Je länger ich am Glas schnüffele, desto mehr entwickelt sich der Tropfen in Richtung eines sahnigen Karamellpuddings. Auch geschmacklich stehen eine ausgeprägte Süße in Form von Vanille und Karamell stark im Vordergrund, der Rauch fügt sich sehr schön ein, bleibt aber dezent. Danach folgt der kleinere Anteil, der aus Quarter Casks von Garrison Brothers stammt, und ganz schnell wird klar, wo die fruchtigen Elemente des Whiskys herkommen. In der Nase habe ich hier extrem viel Apfel und Birne gepaart mit einer vanilligen Süße. Geschmacklich bekommen die Früchte etwas Unterstützung durch sehr cremige Vanille und etwas Rauch.


Fazit

Insgesamt ist der Whisky etwas weniger rauchig, als ich erwartet hätte. Mir gefällt das aber recht gut, denn die fruchtigen Aromen wie Äpfel, Birnen und Aprikosen stehen gemeinsam mit Vanille und Karamell im Mittelpunkt, während der Rauch die übrigen Aromen sehr schön untermalt. Spannend wird es dann in der Dekonstruktion, denn die fruchtigen Aromen scheinen komplett aus dem deutlich kleineren Anteil an Fässern zu stammen. Mich würde nun sehr interessieren, wie sich das rauchige Destillat in einem Rot- oder Süßweinfass macht. Schließlich mag ich persönlich diese Kombination bei rauchigem Whisky deutlich lieber als reine Bourbonfassreifungen. Trotzdem hat St. Kilian hier wieder eine Menge Qualität in die Flasche gebracht. Ich freue mich auf das, was uns da in Zukunft noch erwartet.

Die Samples wurden mir freundlicherweise von St. Kilian kostenlos zur Verfügung gestellt.

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