Donnerstag, 26. November 2020

St. Kilian Bud Spencer The Legend Single Malt Whisky (Batch 1)

Anfang November sollte eigentlich ein großes Blogger- und Vlogger-Treffen in Rüdenau bei St. Kilian stattfinden. Aus bekannten Gründen war das natürlich in diesem besonderen Jahr nicht möglich, dafür gab es dann aber ein Online-Event über Zoom mit einem tollen Austausch untereinander. Highlight des virtuellen Treffens war dann ein Tasting mit verschiedenen Abfüllungen aus der Destillerie, durch das Gründer Andreas Thümmler gemeinsam mit Thorsten Manus geführt hat. Dabei kam auch der zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Handel erhältliche Bud Spencer - The Legend ins Glas. Ein Whisky, an dem sich heute, einige Zeit nach dem Release, die Geister scheiden. Einigen ist es zu viel Marketing, angeblich würden die Destillerie und der Whisky nicht im Vordergrund stehen. Man muss aber sagen, dass eine Destillerie wie St. Kilian, die zu Recht sehr hohe Ziele hat, auch potenzielle Käufer auf sich aufmerksam machen muss, die außerhalb unserer Whisky-Nerd-Welt unterwegs sind. Genau deshalb wird St. Kilian dann auch nicht, wie man manchmal hört, die schlechten Fässer an die Etikett-Käufer verscherbeln. Schließlich ist das für viele die erste Berührung mit einem hochwertigen Whisky, da ist es gerade wichtig, diese Käuferschaft für mehr zu begeistern. Und genau dafür ist der Bud Spencer nach meinem Probiergläschen im Tasting absolut richtig! Ein nicht zu komplexer Whisky mit schönen Fruchtnoten, der aber trotzdem auch einen Schritt auf die Nerds zumacht, da er mit angenehmen 46% abgefüllt wurde. Ich habe mir inzwischen Nachschub von diesem Tropfen besorgt und werde nun testen, ob mein Eindruck aus dem Tasting richtig war.







Auf einen Blick

DestillerieSt. Kilian

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungBud Spencer The Legend Single Malt Whisky (Batch 1)

ArtGerman Single Malt Whisky

RegionDeutschland

AlterNAS

Alkoholgehalt46%

FassBourbon- und Amarone-Fässer

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 35,-




Nase:

Fruchtig-süß und leicht, so ist mein erster Eindruck. Bei den fruchtigen Aromen entdecke ich vor allem Apfel und Birne, beides ist aber mit einer guten Schicht Zuckerguss überzogen. Etwas Honig zeigt sich dezent im Hintergrund und wird von ganz leichten Mandelaromen begleitet.

Mund:

Im Grunde wiederholen sich am Gaumen die Noten aus der Nase, wobei die Äpfel und die Birnen nun ganz klar in den Hintergrund treten. Zu den süßen Zucker- und Honignoten kommt hier noch eine gute Portion Vanille hinzu, auch die Mandeln tauchen wieder auf. Der Whisky wirkt allerdings jetzt etwas würziger als in der Nase.

Abgang:

Der Abgang fällt mittellang aus und startet mit einer angenehmen Würze, bevor dann Honig und Vanille am längsten hängenbleiben.


Fazit:

Ich glaube fast, wenn man mir diesen Whisky blind eingeschenkt hätte, wäre mein Tipp Schottland und vermutlich Glenfiddich gewesen. Die stark ausgeprägten Birnen- und Apfelnoten kenne ich vor allem vom Glenfiddich 12, sie ziehen sich aber eigentlich dort durch die gesamte Range. Durch den Fassmix mit Bourbon und Amarone unterscheidet sich der Bud Spencer von St. Kilian im Detail dann aber doch deutlich von seinem schottischen Kollegen, denn der Bud Spencer ist deutlich süßer und bringt noch eine feine Mandelnote mit. Erst am Gaumen und vor allem im Abgang kommt noch etwas Würze hinzu, die aber nicht überfordert. Damit ist St. Kilian genau das gelungen, was meiner Meinung nach wichtig für die Destillerie ist. Man hat einen Standard geschaffen, der zwar in Batches daherkommt und sicherlich immer mal wieder leicht abweichen kann, der aber auch einen hervorragenden Einstieg in die Whiskywelt und in diesem Fall die Welt von St. Kilian darstellt. Die leichte Fruchtigkeit und die Süße wird auch Einsteigern gefallen, die Kombination mit der leichten Würze gefällt auch dem fortgeschrittenen Whisky-Trinker. Sicherlich ist der Whisky nicht hochgradig komplex, aber ich denke, das will und das sollte er auch gar nicht sein. Und genau da gibt es für mich wieder die Brücke zum Glenfiddich 12, denn auch der ist zugänglich und lädt dazu ein, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Meiner Meinung nach hat St. Kilian hier in Bezug auf das Marketing und auch in Bezug auf die Komplexität des Whiskys alles richtig gemacht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen