Sonntag, 15. November 2020

Stork Club Smoky Rye Whiskey (Spreewood Distillers)

Eine Destillerie, die ganz weit oben auf meiner Liste der Orte steht, die ich im Jahr 2021 besuchen möchte, sofern es wieder möglich ist, befindet sich im Spreewald unweit von Berlin. Dort sind die Spreewood Distillers zu Hause, die seit 2016 Deutschlands erste Rye Whiskey Destillerie betreiben. Was ich von dort bisher probieren durfte, hat mir durchgängig sehr gut gefallen. Dazu gehörte im September letzten Jahres auch ein Rye aus einem Laphroaig Fass, dass das Spreewood Team mit zum Köpenicker Whiskyfest gebracht haben. Ganz aktuell ist jetzt ein neuer Rye erschienen, bei dem ebenfalls wieder Laphroaig-Fässer zum Einsatz kamen, allerdings nicht ausschließlich, denn es wurden auch First Fill American Oak und Napoleon German Oak Fässer verwendet. Dadurch verspreche ich mir eine schöne Mischung aus Rauch, Süße und Würze. Gleichzeitig hoffe ich, dass das Laphroaig Fass keinen zu medizinischen Touch in den Whiskey gebracht hat.







Auf einen Blick

DestillerieSpreewood Distillers

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungStork Club Smoky Rye Whiskey

ArtStraight Rye Whiskey

RegionDeutschland

AlterNAS

Alkoholgehalt50%

FassEx-Laphroaig, First Fill American Oak, Napoleon German Oak

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 50,-




Nase:

Ich hatte befürchtet, dass das Laphroaig Fass hier für viel Rauchigkeit gesorgt hat, tatsächlich ist der Rauch jedoch relativ dezent. Dafür stehen ganz klar Honig, Karamell und viel Getreide im Vordergrund. Nach zehn Minuten Ruhe im Glas wird die Süße noch etwas präsenter, gleichzeitig entwickelt sich aber auch noch eine Note, die ich nicht richtig greifen kann. Am ehesten würde ich es als Rauchkäse gespickt mit Schinken beschreiben. Nach einer guten Stunde im Glas taucht zusätzlich noch ein Gewürzspekulatius auf.

Mund:

Am Gaumen spiegelt sich im Prinzip genau das wieder, was die Nase schon versprochen hat. Die getreidigen Noten erinnern an dunkles Vollkornbrot, das hier mit Honig, dem Rauchkäse und mit Schinken belegt wurde. Der Rauch ist auch hier nicht zu stark ausgeprägt, sondern ergänzt sich sehr gut mit der Süße. Dazu kommt nun aber auch noch eine würzige Note, die zwischen Pfeffer und Eiche hin- und herpendelt.

Abgang:

Der Abgang ist mittellang und startet mit Rauch, der hier im Verlauf am stärksten erkennbar ist. Relativ schnell taucht dann wieder etwas Honig auf, bevor dann die Eichenwürze das Kommando übernimmt.


Fazit:

Meine Befürchtung, dass der Whiskey zu medizinisch geworden ist, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Stattdessen gibt es die erwartete Mischung aus rauchigen Noten, Süße und Würze. Der Rye-Charakter zieht sich natürlich komplett durch und präsentiert sich vor allem in Form von dunklem Vollkornbrot, aber das ist bei einem Rye ja auch das, was man sich wünscht. Das Brot entwickelt sich jedoch zu einem ganzen Schnittchen-Buffet, denn es ist wechselweise mit Honig, Rauchkäse und Schinken belegt, manchmal auch mit allen drei Belägen zeitgleich. Als kleiner Nachtisch taucht nach einer ganzen Zeit auch noch ein Gewürzspekulatius auf. Schade, dass Schwangere keinen Alkohol trinken dürfen, denn ein Schwarzbrot, das gleichzeitig mit Honig, Schinken und Rauchkäse belegt ist, ist vielleicht manchmal genau das, wonach sie verlangen. Trotz eines kleinen Bauches bin ich definitiv nicht schwanger, mir gefällt dieser Whiskey aber trotzdem sehr gut. Sicherlich ist er nicht über die Maßen komplex, aber sicherlich ein Whiskey, mit dem man sich in netter Runde einen tollen Abend machen kann.

Der Whisky wurde mir freundlicherweise kostenlos von Spreewood Distillers zur Verfügung gestellt.

1 Kommentar:

  1. Wir fanden ihn auch in einem klassischen Old Fashion mit Orange Bitters ganz hervorragend. Schöne Besprechung, vielen Dank!

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