Nein, The Four Gates Distillery ist keine neue Destillerie, die bisher völlig an uns vorübergegangen ist. Vielmehr handelt es sich um eine Abfüllungsreihe des Whiskyhändlers The Quaich in Neubrandenburg, die den vier Toren der Stadt gewidmet ist. Den Auftakt macht The New Gate, ein zehn Jahre alter Whisky aus Brandenburg, der zunächst fünf Jahre lang in einem Bourbonfass lag, um dann fünf weitere Jahre in den Räumlichkeiten von The Quaich in einem Sherry Cask final reifen zu dürfen. Mag also der Name zunächst etwas irreführend sein, so lässt sich dann doch der Hintergrund für die Namensgebung erkennen. Alle vier Abfüllungen sollen übrigens aus Deutschland stammen. Für die noch folgenden drei sind Tropfen aus Niedersachsen, Thüringen und Rheinland-Pfalz vorgesehen. Aus welcher Destillerie in Brandenburg der New Gate stammt, wird jedoch nicht verraten. Spreewood würde ich ausschließen, Old Sandhill und Grumsiner aufgrund des Alters der Abfüllung ebenfalls, aber Glina und Preußischer Whisky sind sicherlich heiße Anwärter. Abschließend beantworten werden wir die Frage aber wohl nicht können.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | k.A. | |
| Abfüller | The Quaich Neubrandenburg |
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| Abfüllung | The Four Gates Distillery - New Gate 10yo |
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| Art | German Single Malt Whisky |
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| Region | Deutschland | |
| Alter | 10yo |
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| Alkoholgehalt | 55,9% |
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| Fass | 5 Jahre Bourbonfass, 5 Jahre Sherry Cask |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 150,- |
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Direkt nach dem Einschenken dominiert zunächst eine ausgeprägte Süße, aber der Whisky soll ja etwas Zeit bekommen, um sich zu entfalten. Das Sherryfass ist sehr präsent und hat dem Whisky vor allem Rosinen, rote Trockenfrüchte und eine Mischung aus Süße und Würze spendiert. Im Hintergrund schwingt eine blumige Note mit, die ich aber nicht richtig greifen kann.
Mund:
Am Gaumen gibt es erst einmal eine Überraschung, denn die süßen Noten sind deutlich weniger ausgeprägt als erwartet. Dafür gibt es eine Mischung aus Säure und Würze. Ich fühle mich an Haselnussjoghurt erinnert, dazu kommen aber auch wieder die roten Trockenfrüchte. Erst am Ende bahnt sich auch eine karamellartige Süße ihren Weg, die zusammen mit den Früchten eine Art Marmelade ergibt. Wie schon in der Nase ist der Sherry dabei sehr präsent.
Abgang:
Im mittellangen Abgang tauchen nun auch Kaffeenoten auf, aber auch hier steht die Würze des Sherrys wieder im Vordergrund.
Fazit:
Man muss auf jeden Fall echte Sherrybomben mögen, um mit diesem Whisky warm werden zu können. Ich mag Sherry und ich mag auch solche Sherrybomben, wenn ich auch nicht jeden Tag Lust darauf hätte. Der Sherry zieht sich hier jedenfalls durchs gesamte Profil. In der Nase steht allerdings die Süße im Vordergrund, während es am Gaumen und im Abgang eher die würzigen Elemente sind. Fruchtnoten sind ebenfalls durchgängig vorhanden, dies meist in Form getrockneter Früchte, am Gaumen dann sogar in Richtung Marmelade tendierend. Woher kommt denn nun das Ursprungsdestillat? Ich kann es auch nach dem Probieren nicht zuordnen, dafür hat auch das Sherryfass zu viel Einfluss auf den Whisky genommen. Aber im Grunde ist es ja ohnehin egal, woher der Whisky kommt, solange er gut schmeckt!
Das Sample wurde mir freundlicherweise kostenlos von The Quaich in Neubrandenburg zur Verfügung gestellt.
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