Donnerstag, 4. November 2021

Waterford Irish Single Malt Whisky - The Cuvée

Terroir matters, das war schon bei Bruichladdich das Motto, unter dem Mark Reynier seinen Whisky produziert hat. Bei Waterford in Irland hat er dieses Motto übernommen und sogar noch ausgebaut, denn hier gab es in der Vergangenheit ausschließlich Abfüllungen, bei denen genau benannt wurde, von welcher Farm das Getreide für den jeweiligen Whisky stammt. Mit dem The Cuvée verlässt Mark Reynier für mich etwas überraschend nun diesen Pfad, obwohl seine Verbindung zur Weinindustrie hier wieder einmal sehr deutlich wird. Auch die französischen Weingüter verbinden ihre unterschiedlichen Aromen aus verschiedenen Weingütern zu Cuvées, genauso macht es Mark Reynier nun mit den unterschiedlichen Farmen bei Waterford. Das beste aus den verschiedenen Merkmalen der einzelnen Farmen soll zu einem ganz besonderen Whisky vereint werden. Trotzdem bleibt über die Homepage nachvollziehbar, welche Farmen und Fassreifungen genau enthalten sind. Ob der Cuvée gelungen ist, finde ich nun mit Hilfe eines Samples von Simple Sample heraus.







Auf einen Blick

DestillerieWaterford

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungThe Cuvée

ArtIrish Single Malt Whisky

RegionIrland

Alter4yo

Alkoholgehalt50%

FassBourbon-, Sherry- und Weinfässer

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 70,-




Nase:

Früchte, Teig und Karamell sind die Aromen, die ich beim ersten Schnuppern ganz deutlich erkennen kann. Dabei tendieren die Fruchtaromen in Richtung eines sehr reifen Apfels, der vielleicht sogar zu einem Apfelpfannkuchen weiterverarbeitet wurde. Damit taucht auch schon der Teig auf, denn ein in Butter gebratener Pfannkuchenteig spiegelt ganz gut das Aroma des Whiskys wider. Im Hintergrund meine ich noch eine florale Note und ein paar frische Kräuter wahrzunehmen.

Mund:

Am Gaumen wird es dann zunächst deutlich getreidiger, das junge, malzige Aroma ist hier noch deutlich erkennbar. Dabei gibt es neben dem Malz noch einen Schuss gesüßte Hafermilch und Karamell. Fruchtige Noten bleiben hier eher stark im Hintergrund, es taucht aber wieder ein sehr süßer roter Apfel auf, der zum Ende hin von würzigen und sogar leicht bitteren Aromen begleitet wird.

Abgang:

Der Abgang startet zunächst etwas herb, was ich nach Nase und Gaumen eigentlich nicht erwartet hätte. Danach taucht etwas Kakao auf, der von Karamell und Malz begleitet wird. Leider hat man fast den Eindruck, dass sich die letzten drei Elemente gegenseitig aufheben, so dass zum Ende hin nur eine herbe Zitrusnote bleibt.


Fazit:

Tatsächlich gefällt mir The Cuvée etwas besser als die bisher von mir probierten Abfüllungen von Waterford, in denen immer nur eine einzige Farm enthalten war. Mit frischen Apfelpfannkuchen und einer leicht floralen Note startet die Nase sogar extrem vielversprechend, allerdings kann der Whisky dann am Gaumen das Niveau nicht mehr ganz halten. Trotzdem bleiben Malz, Apfel und süße Hafermilch ein interessanter Aromenmix. Der Abgang fällt mittellang aus, kann mich aber nicht mehr vollends begeistern, weil es mir am Ende dann doch etwas zu herb wird. In Summe glaube ich weiterhin, dass von Waterford noch richtig tolle Abfüllungen zu erwarten sind, dass diese aber noch etwas mehr Zeit im Fass benötigen, um die zweifellos vorhandenen malzigen Aromen abzulegen und etwas mehr Komplexität zu entwickeln. Durch den Mix der Farmen ist der Cuvée sicherlich ein Schritt in diese Richtung, allerdings kann man die Jugend der einzelnen Komponenten dadurch nicht ausblenden. 

Das Sample mit Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos vom Simple Sample zur Verfügung gestellt.

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