In der Feinbrennerei Simon ist man erfinderisch. Die Verfügbarkeit von Flaschen ist derzeit eingeschränkt, gleichzeitig sind die Preise deutlich in die Höhe geschossen. Aber wenn die gewohnte Flaschenform nicht verfügbar ist, dann greift man einfach zu einer anderen Flasche, auf die das Etikett passt, und füllt den Bavarian Single Pot Still Whiskey einfach in Bierflaschen ab. Genauso erfinderisch war man aber auch beim Finish des ersten Single Malts aus der Whisky is Art-Reihe, denn hierfür wurde nach fünfjähriger Reifezeit im Rotwein Barrique ein Triple Sec-Fass verwendet, also eines, das zuvor einen Orangenlikör enthalten hat. Damit ist Severin Simon als Brennmeister zwar nicht der erste, der dieses Experiment wagt, aber häufig stolpert man nicht über ein solches Finish. Sicherlich wird hier aber auch seine Frau Susanne die Finger mit im Spiel gehabt haben, denn als ausgebildete Edelbrandsommeliere ist sie maßgeblich an der Entwicklung neuer Produkte beteiligt. Erhältlich ist der Whisky übrigens nur vor Ort in der Feinbrennerei, auf Messen und im sehr ausgewählten Fachhandel.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Feinbrennerei Simon | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Bavarian Single Malt Whisky Single Cask No. 1 Whisky is Art |
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| Art | Single Malt Whisky |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 5yo |
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| Alkoholgehalt | 44% |
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| Fass | Rotwein Barrique, Finish im Triple Sec-Fass |
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| Inhalt | 0,5l |
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| Preisklasse | EUR 58,- |
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Die Nase wirkt in gewisser Weise sehr rund und hat trotzdem sehr viel zu bieten. Äpfel, dunkle Beeren und Trauben sind zu erkennen, die sich mit viel Honig und Karamell verbinden. Dazu kommt dann eine angenehme Malzigkeit gemeinsam mit Vanille. Über allem liegt aber eine unverkennbare Orangennote, die sich sehr schön mit den anderen Aromen verbindet und sie nicht überlagert.
Mund:
Am Gaumen steht zunächst eine ausgeprägte Süße im Vordergrund, die sich aus Honig, Vanille und Karamell zusammensetzt. Die dunklen Früchte sind zwar noch vorhanden, nun aber sehr deutlich in den Hintergrund gerückt. Neben einer leichten Zuckrigkeit tauchen nun auch würzigere Elemente auf, die in Richtung Eiche und Kräuter tendieren. Die Orange ist natürlich wieder vorhanden, aber zur süßen Orange gesellen sich nun auch noch Orangenschale und Grapefruit.
Abgang:
Der Abgang fällt mittellang aus und bietet im ersten Moment eine würzige Mischung aus Pfeffer und Ingwer, bevor dann Orange und Grapefruit zurückkehren.
Fazit:
Experiment gelungen! So kann man den Whisky ganz kurz zusammenfassen. In der Nase geht es fruchtig und süß los, wobei sich die Orange sehr schön ins Aromenprofil einfügt. Sie ist zwar sehr präsent, aber nicht überladend. So zieht sie sich eigentlich auch durch das Profil am Gaumen und im Abgang, denn immer sind andere Noten vorhanden, um die Orange zu unterstützen. Am Gaumen gesellt sich zur Süße auch noch eine würzig-kräuterige Mischung, gleichzeitig entwickelt sich die Orange bis zum Abgang immer mehr in Richtung Grapefruit. Insgesamt gefällt mir dieser Whisky aber wirklich sehr gut. Ich bin sehr gespannt auf die zukünftigen Abfüllungen, die in der Whisky is Art-Reihe noch auf uns zukommen werden.
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