Bei der diesjährigen Kieler Whiskymesse gab es am Stand von Prineus eine Restekiste. Das finde ich immer besonders spannend, denn dort kann man immer mal wieder einen spannenden Anbruch finden, von dem man sich vielleicht keine ganze Flasche gekauft hätte, von dem man sonst nichts abbekommen hätte oder der sonst aus welchen Gründen auch immer an einem vorbeigezogen wäre. So bin ich diesmal über einen Ledaig vom unabhängigen Abfüller The Firkin Whisky Co. gestolpert, der bisher für mich persönlich völlig unter dem Radar geflogen ist. Ein Ledaig aus dem Marsala-Fass klingt aber enorm spannend und so ist meine Vorfreude groß, den Whisky nun auch endlich probieren zu können. Laut Abfüller hat der Whisky das Profil "Bonfire Peat". Meine Erwartung wäre nun, dass dies aufgrund des Fasses mit einer nussigen Süße kombiniert wird. Ich bin sehr gespannt, ob ich damit richtig liege.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Tobermory (Ledaig) | |
| Abfüller | The Firkin Whisky Company |
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| Abfüllung | Ledaig 2008 The Firkin Rare Limited Edition Single Cask |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Highlands (Islands) |
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| Alter | 12yo (2008/2021) |
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| Alkoholgehalt | 48,9% |
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| Fass | Marsala Cask No. SC5A |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 85,- |
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In der Nase macht der Whisky seinem Profil alle Ehre, denn Bonfire Peat passt ziemlich gut zu dem, was ich im ersten Moment wahrnehmen kann. Ein speckiger Lagerfeuerrauch strömt aus dem Glas, gleichzeitig ist aber auch Torf gut erkennbar. Dazu gesellen sich außerdem noch süße Noten, die mich an eine Barbecue Sauce erinnern, mit der man Rippchen vor dem Grillen mariniert. Etwas Ahornsirup, leichte Kräuteraromen und geröstete Haselnüsse kommen ebenfalls zum Vorschein. Über allem liegt eine salzige Meeresbrise.
Mund:
Am Gaumen kommt zunächst eine Mischung aus Waldhonig und Karamell zum Vorschein, die sich aber mit Kräutern, Salz und Pfeffer mischt. Auch hier ist wieder das Lagerfeuer zu erkennen, jetzt allerdings erst auf den zweiten Schluck, wenn die eher süßen Aromen Platz gemacht haben. Auf dem Grill landet nun gemeinsam mit den Rippchen aus der Nase auch noch eine glasierte Ananas mit einem Spritzer Zitrus. Das fleischige Aroma setzt sich dabei mehr und mehr durch, ohne aber die Süße komplett zu verdrängen. Das süße Marsala-Fass macht sich im Profil immer wieder bemerkbar.
Abgang:
Der Abgang ist mittellang und startet zunächst mit fleischigen Noten und Barbecue-Sauce, dazu gesellen sich Honig, Zitrusnoten und ein Lagerfeuer, das seinem Ende entgegenblickt. Salzige Aromen tauchen ebenfalls wieder auf, müssen aber zum Ende hin dem Rauch Platz machen.
Fazit:
Dieser Whisky ist für mich ein echter Barbecue-Tropfen, denn schon in der Nase geht es mit Lagerfeuer, Kräutern und Torfrauch los. Gleichzeitig ist durchgängig ein Aroma erkennbar, das mich an Rippchen erinnert, die in am Strand in einer frischen und salzigen Meeresbrise gegrillt werden. Honig und Ahornsirup sorgen für eine süße Komponente, die aber immer wieder den fleischigen und rauchigen Noten Platz machen muss. Etwas Ananas landet ebenfalls auf dem Grill, darüber hinaus gibt es ein angenehmes Zitrusaroma, das sich bis in den Abgang hineinzieht. Nussige Elemente findet man nur in der Nase, am Gaumen kommt dafür der Marsala etwas mehr durch. Mir gefällt das insgesamt sehr gut und durch die gemäßigten 48,9% wird auch keines der Aromen zu intensiv. Je länger man den Whisky im Glas hat, desto mehr setzt sich letztlich die maritime Note durch. Mir gefällt das in Summe sehr gut, so dass dieser Ledaig für mich eine echte Empfehlung ist, die, sofern noch verfügbar, auch preislich eine gute Alternative zu den Originalabfüllungen der Brennerei darstellt.
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