Donnerstag, 21. Juli 2022

Säntis Malt Edition Genesis No. 2 7yo

Wenn man an Säntis Malt aus der Brennerei Locher in der Schweiz denkt, dann kommt einem natürlich zuallererst der Dreifaltigkeit in den Sinn, der die Whiskygemeinde tatsächlich eher spaltet. Während viele den speckigen Charakter des Whisky sehr zu schätzen wissen, ist er anderen deutlich zu anstrengend und vielleicht auch zu untypisch für einen Whisky. Dass es von Säntis aber noch viele andere Tropfen gibt, die in eine völlig andere Richtung gehen, bleibt dabei oft unter dem Radar. Die Edition Genesis kommt mittlerweile in der zweiten Auflage daher und hat mit der Dreifaltigkeit recht wenig zu tun, denn hier gibt es ein nicht-rauchiges Destillat, das in für Säntis typischen Bierfässern reifte, zusätzlich aber aus Bourbonfässern stammt und dann ein Finish in Acolon Weinfässern vom Weingut Lindetröpfli erhalten hat. Bei dieser Abfüllung dürfte es also deutlich fruchtiger und vor allem weniger speckig zugehen, als dies bei der Dreifaltigkeit der Fall ist. Ich freue mich sehr darauf, diesen Whisky nun intensiv testen zu können.








Auf einen Blick

DestillerieBrauerei Locher (Säntis Malt)

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungSäntis Malt Edition Genesis No. 2

ArtSingle Malt Whisky

RegionSchweiz

Alter7yo

Alkoholgehalt48,5%

FassBeer & Bourbon Barrels, Finish im Acolon Wine Cask (Weingut Lindetröpfli)

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 70,-




Nase:

Im ersten Moment wirkt der Whisky relativ dezent, aber schon sehr schnell kommen Nüsse und rote Früchte zum Vorschein. Dabei sind vor allem dunkle Trauben und rote Äpfel zu erkennen, gleichzeitig tauchen aber auch rote Trockenfrüchte auf. Dazu kommt dann eine süße Mischung aus Vanille und Zuckerguss.

Mund:

Es geht zunächst sehr süß los mit Karamell und roten Früchten, aber das ist nur eine kleine Finte, denn schon kurz danach kommen würzige Aromen mit ins Spiel. Diese können die Fruchtigkeit zwar nicht verdrängen, aber es mischen sich ganz deutlich Eiche und Noten, die mich an ein herbes Porter erinnern, mit ins Profil. Dazu kommen noch einige Gewürze wie Muskat und Pfeffer.

Abgang:

Der Abgang ist mittellang und bietet dezente Trockenfrüchte, die sich mit herb-würzigen Aromen mischen.


Fazit:

Mir persönlich gefällt diese Abfüllung sehr gut. Alle drei verwendeten Fassarten haben dem Whisky etwas mit auf den Weg gegeben. Das Bourbonfass hat für Vanille und Süße gesorgt, das Bierfass wiederum liefert leicht herbe Noten, die für mich zum Teil sogar ein wenig an Hopfen erinnern. Der Rotwein bringt schließlich tolle Fruchtaromen mit, die vor allem durch dunkle Trauben, rote Äpfel und Trockenfrüchte verkörpert werden. Das ist in Summe eine sehr spannende Kombination, die tatsächlich sehr viel Spaß macht und sehr vielschichtig ist. Wer sich gerne einmal abseits typisch schottischer Pfade bewegt, der findet hier einen wirklich spannenden Whisky. Und allen Traditionalisten sei er natürlich auch ans Herz gelegt, denn auch in der Schweiz wird toller Whisky gemacht!

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