Dienstag, 11. April 2023

Waterford Cuvée Argot

Das Konzept von Waterford in Irland ist tatsächlich besonders. Der in Frankreich beim Weinanbau beheimatete Gedanke des Terroir wird hier auf die Gerste für den Whisky übertragen. So wird die Ernte der verschiedenen Farmen, von denen die Destillerie ihre Geste bezieht, jeweils einzeln destilliert und gereift. In vorliegenden Fall wird dann nach gut drei Jahren im Fass ein Cuvée aus den verschiedenen Whiskys kreiert, bei dem die einzelnen Bestandteile vorrangig in verschiedenen Weinfässern sowie in Bourbon und Virgin American Oak Fässern reiften. Das Ergebnis erhielt den Namen Argot, benannt nach einer französischen Geheimsprache für Gauner und Bettler. Mit erhöhter Trinkstärke von 47% soll der Whisky, der in diesem Batch auf 25.000 Flaschen limitiert ist, den Einstieg in das Brennereikonzept von Waterford darstellen. Ich bin gespannt, ob der Inhalt der Flasche genauso schick ist wie das Flaschendesign und der Korken aus Glas.








Auf einen Blick

DestillerieWaterford

AbfüllerOriginalabfüllung

Abfüllung8Waterford Cuvée Argot

ArtIrish Single Malt Whisky

RegionIrland

AlterNAS

Alkoholgehalt47%

FassFirst Fill Bourbon Barrels, Vin Doux Naturel Casks, Premium French Oak Casks, Virgin American Oak Casks

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 50,-




Nase:

Direkt nach dem Einschenken wirkt der Whisky zunächst sehr malzig und getreidig, während gleichzeitig aber auch schon eine deutliche Honigsüße auftaucht. Ich gönne dem Whisky dann aber erst einmal etwas Ruhe im Glas, was dann dafür sorgt, dass die malzigen Aromen etwas mehr in den Hintergrund treten und Platz für fruchtige Noten machen. Dabei tauchen frische und getrocknete Aprikosen auf, aber auch ein milder Apfel ist zu erkennen. Dahinter verbergen sich gehobelte Mandeln.

Mund:

Am Gaumen hätte ich jetzt erst einmal viel Süße erwartet, aber die bleibt zunächst aus, denn beim ersten Kontakt stehen eher Grapefruit, grüne Paprika und etwas Eiche im Vordergrund. Dazu kommen getreidige Noten, die sich mit einer schönen Malzsüße, Kräuterbonbons und einem Schuss der Würzpaste Marmite mischen.

Abgang:

Der Abgang startet mit einem Mix aus Grapefruit und Pfeffer, bevor dann noch etwas Eiche hinzukommt. Letztere bleibt etwas länger hängen, insgesamt fällt der Abgang aber vergleichsweise kurz aus.


Fazit:

So richtig wollen Waterford und ich keine Freunde werden. In der Nase sind Malz und Getreide im Vordergrund, gleichzeitig gibt es aber auch Honig, Aprikosen und Äpfel. Am Gaumen geht die Süße dann schon deutlich zurück. Dafür rücken plötzlich grüne Paprika, Grapefruit und Malzbonbons in den Mittelpunkt. Der Abgang ist dann relativ kurz und bietet erneut Grapefruit, jetzt aber in Kombination mit Pfeffer und Eiche. Tatsächlich hätte ich mir hier durch die Fasskombination etwas mehr Süße aus den Bourbon Casks und etwas mehr dunkle Fruchtigkeit aus den Weinfässern gewünscht, stattdessen gibt es aber vor allem am Gaumen ein eher ungewöhnliches Profil, das meinen persönlichen Geschmack nicht richtig treffen mag. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der Waterford seine Freunde finden wird.

Der Whisky wurde mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Kirsch Import zur Verfügung gestellt.

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