The Wild Beer Co. ist eine britische Craft Beer Brauerei, die auch immer mal wieder sehr gerne Biere in Holzfässern reifen lässt. Dadurch entstehen natürlich regelmäßig spannende Fässer, die für die Whisky-Industrie genutzt werden können, wie im Falle eines zwölf Jahre alten Caol Ila, der schon im vergangenen Jahr vom unabhängigen Abfüller Murray McDavid in die Flasche gebracht wurde. Die letzten 18 Monate seiner Reifezeit verbrachte er nämlich in einem Stout Cask von Wild Beer. Jetzt halte ich Bierfässer mal für mehr und mal für weniger gut geeignet, um einem Whisky noch zusätzliche Noten zu verleihen, bei einem kräftigen Stout kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass ein spritzig-rauchiger Caol Ila noch eine besondere Note mit auf den Weg bekommt.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Caol Ila | |
| Abfüller | Murray McDavid |
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| Abfüllung | Caol Ila 12yo Wild Beer Stout Cask Finish |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Islay |
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| Alter | 12yo |
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| Alkoholgehalt | 52,3% |
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| Fass | Wild Beer Stout Cask Finish (18 Monate) |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | ca. EUR 100,- |
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In der Nase tauchen zunächst die typischen Caol Ila-Aromen auf, denn Rauch und eine dezente Zitrusnote sind direkt zu erkennen. Dazu kommt eine schöne Karamellsüße, die von einer salzigen Meeresbrise begleitet wird. Weitere Aromen bleiben deutlich im Hintergrund und lassen sich kaum entlocken, trotzdem kann man noch ein wenig Schokolade und eine leichte Kräuternote erkennen.
Mund:
Auch der Gaumen startet mit viel Karamell, danach kommen wieder rauchige und salzige Aromen zum Vorschein. Wie schon in der Nase kommt auch hier ein Spritzer Zitrone hinzu, allerdings ist die Schokolade nun deutlich präsenter und nimmt viel mehr Raum ein. In Summe hat man hier eine geräucherte Schokolade mit Salzkaramell-Füllung.
Abgang:
Der Abgang startet mit Karamell und Schokolade, der Rauch bleibt aber natürlich auch sehr lange hängen und entwickelt im Abgang sogar mehr Kraft als zuvor in der Nase oder am Gaumen. Insgesamt verbleiben die Aromen mittellang am Gaumen.
Bier-Finishes können manchmal richtig gut funktionieren, aber oftmals machen sie sich im fertigen Produkt gar nicht so richtig bemerkbar. Diesen Eindruck hatte ich zunächst beim Schnuppern am Glas auch wieder, denn die typischen Caol Ila-Noten wie Rauch, Karamell und Zitrusaromen stehen deutlich im Vordergrund. Alle diese Noten sind auch durchgängig bis in den mittellangen Abgang zu erkennen. Ganz dezent zeigt die Nase aber schon, dass da doch noch etwas aus dem Bierfass kommen könnte, denn eine leichte Schokoladennote schwingt ganz hinten mit. Diese übernimmt dann am Gaumen mit der Zeit das Kommando und zieht sich auch in den Abgang hinein. Diese Note würde ich ganz klar dem Stout zuordnen, das dem Whisky also doch noch seinen Stempel aufgedrückt hat. Ob einem das am Ende EUR 100,- wert ist, muss wie immer jeder für sich entscheiden, ich finde, wir bewegen uns hier preislich am oberen Rand, aber durchaus noch im vertretbaren Rahmen. Denn geschmacklich ist der Whisky in jedem Falle spannend.
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