Ehrlicherweise habe ich bis vor gut drei Jahren so gut wie gar keinen Kaffee getrunken, weil ich lange den Geschmack einfach nicht mochte. Irgendwie bin ich dann aber relativ plötzlich doch noch auf den Geschmack gekommen, habe aber auch schnell gemerkt, dass mir auch beim Kaffee eine sehr hohe Qualität wichtig ist, weshalb ich inzwischen ausschließlich bei kleinen Röstereien einkaufe. Schon ein paar Mal habe ich Kaffee gekauft, der in irgendeiner Form mit Whisky zu tun hat, sei es ein aromatisierter Kaffee oder Bohnen, die in einem Whiskyfass lagerten. Letzteres findet man immer mal wieder auch mit Nennung der jeweiligen Destillerie. So richtig begeistern konnte ich mich für die Kaffee-Varianten meistens nicht, zum Teil haben sie mir sogar überhaupt nicht geschmeckt. Deswegen war ich gleichzeitig skeptisch und neugierig, als ich auf der Whisky Fair in Bad Homburg am Stand von Stonewood einen Kaffee der Kaffeemanufaktur RurRöster entdeckte. Die Neugier hat letztlich gesiegt und eine Packung landete in meinem Rucksack. Bereut habe ich es nicht, denn mir schmeckt der Kaffee tatsächlich sehr gut. Heute möchte ich meine Eindrücke auch hier noch einmal zusammenfassen und gleichzeitig ein Glas des Whiskys genießen, der genutzt wurde, um den Kaffee zu aromatisieren.
Sonntag, 9. November 2025
RurRöster Kaffeemanufaktur Stonewood Whisky-Coffee und Stonewood Dra (Brennerei Schraml)
Der Duft des Kaffees ist wirklich sehr intensiv. Schon beim Mahlen strömt mir die Mischung aus typischen Kaffeearomen, Früchten und viel Whisky entgegen. Das setzt sich dann beim Aufbrühen, wofür ich in diesem Fall eine AeroPress verwendet habe, fort, um dann natürlich auch im fertigen Kaffee entsprechend wieder aufzutauchen. Dass der Whisky dabei so intensiv ist, hat mich überrascht, aber es wurde ein Verfahren verwendet, bei dem zunächst Holzstäbe drei Tage lang mit dem Stonewood Dra geimpft wurden, die dann wiederum fünf Tage lang vor dem Rösten den Bohnen zugefügt wurden. So haben die Bohnen genug Zeit, die Aromen vom Whisky aufzunehmen, gleichzeitig kann aber auch der Alkohol in dieser Zeit verdunsten, so dass es keine Verpuffung beim Rösten der Bohnen gibt.
Aber zurück zum Kaffee, der nun heiß und dampfend vor mir steht. Die fruchtigen Aromen sind nun nicht mehr ganz so deutlich zu erschnuppern, dafür aber nussige Noten und vor allem der Whisky umso mehr. Mit der Zeit setzen sich dann doch vorrangig die hellen Früchte und die malzigen Aromen des Whiskys durch, die ich parallel auch in meinem Glencairn erschnuppern kann, hier allerdings auch noch begleitet durch Vanille, Zimt und etwas Eiche. An dieser Stelle auch noch der Hinweis, dass auf den Bildern teilweise die alte Version des Dra zu sehen ist, die nur drei Jahre alt war. Im Glas habe ich die aktuelle fünf Jahre alte Version, die auch für den Kaffee verwendet wurde.
Geschmacklich hat der Kaffee dann eine schöne milde und gleichzeitig sehr geschmacksintensive kNote, die aber von verschiedenen Fruchtaromen wie Beeren und Äpfeln begleitet wird. Dazu gesellen sich leichte Nussaromen, die mich vor allem an Haselnüsse erinnern. Wieder kommt der Whisky sehr gut zur Geltung. Beim Schluck des Dra nebenbei spiegeln sich deutlich die fruchtigen Noten wider, während gleichzeitig eine schöne Honig- und Vanillesüße auftaucht. Da auch der Whisky eine leichte Kaffeenote hat, ergänzen sich Kaffee und Whisky perfekt. Wenn man also im Büro keinen Whisky trinken kann, darf oder sollte, dann ist der Stonewood Kaffee vom RurRöster eine fantastische Alternative, um sich schon einmal auf den nächsten Stonewood Whisky freuen zu können.
Sowohl der Whisky wie auch der Kaffee sind im Shop der Brennerei Schraml erhältlich. Der Whisky kostet in der 0,7l-Flasche derzeit EUR 55,-, der Kaffee liegt preislich bei EUR 15,90 für 250g.
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