Heute gibt es an dieser Stelle einen Whisky ins Glas, der eigentlich alle Voraussetzungen erfüllt, um auf dem deutschen Markt eben nicht erfolgreich zu sein. Der Abfüller The Old Malt Cask steht in Deutschland nicht in jedem Whiskyregal, mit zehn Jahren ist der Whisky noch recht jung und durch die Lagerung im Refill Hogshead hat er auch nur sehr wenig Farbe mitbekommen. Dafür kann er mit seiner Herkunft - Islay - punkten, wobei dann aber auch schon wieder die intensiven Torf- und Raucharomen fehlen. Und trotzdem kann ich mir vorstellen, dass dieser zehnjährige Bunnahabhain in erhöhter Trinkstärke mit 50% ein richtig toller Whisky ist. Er wird nicht von irgendeinem Intensiv-Finish überlagert und ist nach über zehn Jahren im Fass meiner Meinung nach auch alt genug, um auf uns Whisky-Nerds losgelassen zu werden. Deshalb bin ich sehr gespannt, was der Bunnahabhain zu bieten hat.
Sonntag, 31. Januar 2021
Freitag, 29. Januar 2021
Glenglassaugh Octaves Classic Batch 2
Das zweite Batch vom Octaves Classic von Glenglassaugh ist schon vor einiger Zeit erschienen und inzwischen auch schon fast vergriffen. Noch sollte man bei Interesse aber ohne Probleme an eine Flasche herankommen. Aber lohnt sich der Kauf einer solchen Flasche? Ich werde den Octaves, den es übrigens auch in einer getorften Variante gab, heute ganz ausführlich probieren. Die Reifung erfolgte hier in den namensgebenden Octaves, also kleinen Fässern, die in etwa ein Achtel eines handelsüblichen Butts fassen. Die Octaves werden aus Dauben von größeren Fässern gefertigt, welche Vorbefüllungen dabei zum Einsatz kamen, wird nicht von Glenglassaugh kommuniziert. Ich gehe aber aufgrund der offiziellen Notes davon aus, dass es sich um einen Mix aus Bourbon- und Sherryfässern handeln dürfte. Da könnte also durchaus auch in kürzerer Zeit ein spannender Whisky entstanden sein.
Sonntag, 24. Januar 2021
Auchroisk 25yo 1995/2020 Erles Whiskyecke Popart Collection #005 (Whisky Erlebnis)
Auchroisk ist eine Destillerie aus der Speyside, die wohl die meisten eher weniger auf dem Schirm haben. Sie ist noch vergleichsweise jung und wurde erst im Jahr 1972 erbaut, um vorrangig die Blend-Industrie zu bedienen. So wandert der Großteil der Produktion u.a. neben Knockando, Strathmill und Glen Spey in den J&B Blended Scotch Whisky. Trotzdem gibt es neben wenigen Originalabfüllungen hier immer mal wieder ein Schätzchen bei verschiedenen unabhängigen Abfüllern zu entdecken. Die Norddeutschen von Whisky Erlebnis haben gemeinsam mit Christian Erlenmayer und der von ihm ins Leben gerufenen Erles Whiskyecke, auf der es zunächst vorrangig Teilungen gab, einen 25 Jahre alten Auchroisk aus dem Bourbonfass abgefüllt. Dieser erschien als fünfter und letzter Teil in der Popart Collection und ist auf nur 129 Flaschen mit 49,4% limitiert. Das heißt aber nicht, dass uns nicht auch in Zukunft spannende Abfüllungen aus Oldenburg erwarten werden, denn mit dem Ende der Popart Collection wurde gleichzeitig auch ein neuer unabhängiger Abfüller ins Leben gerufen. Zukünftig sollen die Abfüllungen unter dem Label Earlskine - Your Whisky Destination erscheinen. Auf die Premiere des neuen Labels müssen wir wohl nicht mehr lange warten, zuvor möchte ich aber heute das Popart-Finale mit dem Auchroisk auf Herz und Nieren prüfen. Das recht hohe Alter und die Lagerung ausschließlich in einem Bourbonfass lassen auf jeden Fall ein geschmackvolles Ergebnis erwarten.
Mittwoch, 20. Januar 2021
Hoppebräu Oak Aged Imperial Stout Slyrs Mountain Edition (Jahrgang 2019)
Normalerweise geht es an dieser Stelle um Whisky, aber ab und zu muss man auch mal über den Tellerrand blicken. Craft Beer fand ich eigentlich schon immer ganz spannend, aber gerade in den letzten Monaten habe ich das handwerklich hergestellte und extrem abwechslungsreiche Bier sehr zu schätzen gelernt. Dabei gefallen mir die dunklen Porter und Stouts oftmals besonders gut, weil sie tolle Kaffee- und Schokoladennoten zu bieten haben. Wenn das dann noch mit einer Reifung im Whiskyfass kombiniert wird, dann reizt mich das natürlich ganz besonders. In diesem Fall hat sich Hoppebräu aus dem bayrischen Waakirchen um ein Fass der Slyrs Mountain Edition bemüht, um ihr Imperial Stout darin für vier Monate reifen zu lassen. Dabei hat sich ein Alkoholgehalt von stolzen 11,7% ergeben. Das ist natürlich ein Bier, von dem man nicht fünf Flaschen an einem Abend trinken kann. Bei einem Flaschenpreis von EUR 12,- würde ich das allein deswegen schon gar nicht wollen. Trotzdem erwarte ich hier ein zwar sehr schweres, aber trotzdem wirklich interessantes Bier, mit dem man sich eine ganze Weile beschäftigen kann.
Sonntag, 17. Januar 2021
Mettermalt Classic Whisky, Single Malt Whisky, Villa Hasla, Single Oat Whisky und Smoky Single Rye (fesslermill 1396 Destillerie)
Ich finde es immer wieder spannend, Whisky aus kleineren Destillerien in Deutschland zu probieren, schließlich bin ich dabei schon über das eine oder andere Schätzchen gestolpert. Vor einiger Zeit bin ich auf Mettermalt gestoßen. Dieser Whisky wird im schwäbischen Sersheim in der historischen Fessler Mühle von der fesslermill Destillerie hergestellt. Dabei wird Getreide verwendet, das auf eigenen Anbauflächen rund um die Mühle wächst. Der Name Mettermalt leitet sich aus dem Mühlbach Metter und eben jenem eigenen Getreide - Malt - ab. Für die Reifung werden ganz unterschiedliche Fässer verwendet, so kommen neben klassischen Bourbon-, Sherry- oder Portfässern auch solche zum Einsatz, die zuvor bereits schottischen Whisky enthielten. Da es in der Region außerdem zahlreiche Winzer gibt, bietet es sich natürlich an, auch mit Weinfässern zu arbeiten. Ich darf mich heute ausführlich mit gleich fünf verschiedenen Abfüllungen beschäftigen, die aus unterschiedlichen Getreidesorten gebrannt und in verschiedensten Fässern gelagert wurden.