Ende November vergangenen Jahres bekam ich von meiner Frau einen Adventskalender von deutsche-whiskys.de geschenkt. Ich fand das sehr spannend, weil man dadurch die Möglichkeit erhält, gleich 24 verschiedene Whiskys aus Deutschland abseits von Slyrs oder Ziegler zu probieren. Da der Dezember aber viel zu kurz für so viele Drams ist bzw. ich ab und an auch mal wieder etwas aus meinem Bestand im Glas haben wollte, sind noch einige Fläschchen über. Heute habe ich mich ausführlich mit einem fünf Jahre alten Rye Whisky vom Weingut Dotzauer in Rheinland-Pfalz beschäftigt.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | Weingut Dotzauer |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Rye Whisky 5yo |
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| Art | Rye Whisky |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 5yo |
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| Alkoholgehalt | 45% |
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| Fass | Oloroso Sherry |
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| Inhalt | 0,35l |
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| Preisklasse | EUR 30,- |
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Nase
Die Nase verrät sofort, dass es sich nicht um einen Single Malt handelt. Rote Äpfel, Pflaumen, Kirschen und Orangen mischen sich mit einer Note, die ich nicht sofort zuordnen kann. Am ehesten geht es in Richtung Hefe und rohen Sauerteigs, bevor er in den Ofen kommt. Eine angenehme Kombination, die aber weit weg vom klassischen Whisky ist.
Mund
Boskop-Äpfel und sehr reife Weintrauben dominieren den ersten Schluck. Statt der Fruchtsüße, die in der Nase versprochen wurde, gibt es eher säuerliche Noten gepaart mit einer leichten Bitterkeit. Der Alkohol ist spürbar am Gaumen, aber nicht zu dominant. Trockene Sherrynoten kommen ebenfalls deutlich durch, eine leichte Kräuterwürze bleibt eher im Hintergrund.
Abgang
Eine spürbare alkoholische Schärfe mischt sich mit Kräutern und einer leichten Bitterkeit. Relativ schnell ist der Geschmack wieder verschwunden, bietet aber zum Schluss noch ein überraschendes Finale mit einer leichten Nougatnote.
Fazit
Genau das hatte ich mir von meinem Adventskalender versprochen: Deutsche Tropfen, die man so nicht alle Tage ins Glas bekommt, weil sie teilweise nur regional verfügbar sind oder man sie einfach nicht auf dem Zettel hat. In diesem Fall bekommt man einen sehr speziellen Whisky, der sich aber wahrscheinlich auch gar nicht mit seinen schottischen Kollegen messen will. Die Verwendung von Roggendestillat ist ungewöhnlich, findet aber sicherlich seine Fans. Den Sauerteig in der Nase finde ich extrem spannend, die Früchte aus dem Aroma setzen sich leider im Geschmack nicht so sehr durch, stattdessen ist mir persönlich die Bitterkeit etwas zu ausgeprägt. Ich habe es aber definitiv nicht bereut, diesen Whisky probiert zu haben, und würde ihn in einer Bar sofort wieder bestellen.
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