Der Sommer hat sich offenbar vorgenommen, in diesem Jahr schon früh ordentlich Gas zu geben und sich dauerhaft mit Sonnenschein und hohen Temperaturen durchzusetzen. Das ist für viele eigentlich nicht das Wetter, bei dem man Lust auf einen torfigen Whisky bekommt. Mir ging es heute jedoch anders und ich hatte sehr große Lust, meinen neu erworbenen Kilchoman Machir Bay zu öffnen, den ich zuvor schon auf einigen Tastings probieren durfte. 80% der verwendeten Fässer sind Bourbonfässer von Buffalo Trace, während die übrigen 20% der Fässer zuvor mit Oloroso belegt waren. Der Whisky ist ca. vier bis sechs Jahre alt und hat einen Phenolwert von 50ppm. Also, ab ins Glas damit und herausfinden, ob die Vorfreude berechtigt war.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | Kilchoman |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Machir Bay |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Islay |
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| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 46% |
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| Fass | Bourbon- und Oloroso-Fässer |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 40,- |
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Nase
Schon beim Entkorken bahnt sich das torfige Aroma den Weg in die Nase, wirkt dabei aber nicht so aufdringlich wie bei anderen torfigen Whiskys, sondern bringt eher auch eine gewisse maritime Frische mit. Man könnte meinen, man spaziert durch ein am Meer gelegenes Lagerhaus, nimmt dann jedoch Fruchtnoten wahr, die eigentlich nicht in dieses schottische Warehouse passen wollen. Trotzdem fügen sich die Noten gesüßter Zitronen sehr schön ins Gesamtbild ein. Im Hintergrund schwingt eine leichtes Aroma von frisch gemähtem Gras mit.
Mund
Zunächst hat man eine angenehme Süße von Karamell und Vanille auf der Zunge, bevor sich der Torfrauch bemerkbar macht. Auch hier kommt wieder ein frisches, maritimes Aroma zum Vorschein. Es ist als würde man Zuckerwatte und zeitgleich salziges Fudge essen, während einem ein stürmischer Wind feucht-salzige Meerluft entgegenbläst, die auch noch den Torfrauch von der nächstgelegenen Destillerie mit sich trägt.
Abgang
Der Whisky bleibt vergleichsweise lange am Gaumen hängen. Während zunächst noch einmal Vanille und salziges Fudge aufblitzen, setzt sich dann süßer Torfrauch durch. Ganz am Ende kommt dann das salzige Element noch einmal stärker zum Vorschein.
Fazit
Obwohl ich nicht der größte Freund von torfigen Whiskys bin, gefällt mir Kilchoman im Speziellen und diese Abfüllung im Besonderen sehr gut. Die Torfigkeit ist präsent, erschlägt einen aber auch nicht, sondern mischt sich sehr elegant und trotzdem kraftvoll mit maritimen Noten und einer ausgeprägten Süße. In der Nase kommt noch eine tolle Zitrusnote hinzu. Ein Whisky, der sein Geld definitiv wert ist, und den ich jederzeit wieder kaufen würde.
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