Sonntag, 17. März 2019

Teeling Small Batch Collaboration - Trios Rivieres, Baltic Porter und Barleywine

Vor einiger Zeit hat man bei Teeling die sogenannten Small Batch Collaborations ins Leben gerufen. Dabei sucht man sich teilweise ungewöhnliche Kooperationspartner, um den Teeling Small Batch in deren Fässern zu finishen. Im vergangenen Herbst habe ich mit dem Riesling Cask, der in Zusammenarbeit mit einem deutschen Weingut entstanden ist, bereits den Auftakt zu dieser Serie vorgestellt, heute kommen nun die Varianten aus dem Trois Rivieres Rumfass, dem Genys Baltic Porter-Fass und dem Galway Bay Barleywine-Fass ins Glas. Ich bin sehr gespannt, welchen Einfluss die verschiedenen Finishes auf den Whisky genommen haben.

Den Auftakt macht der Teeling aus dem Trois Rivieres-Fass, das zuvor Rhum Agricole enthielt. Der Whiskey wirkt zunächst deutlich schwerer als erwartet. Eine zuckrige Süße strömt aus dem Glas und wird von Mandeln, Muskat und Nelke begleitet. Auch am Gaumen geht es recht süß los, aber schnell kommen auch hier würzige Noten hinzu. Mit der Zeit mischen sich einige Apfel- und Zitrusnoten ins sehr angenehme Geschmacksprofil. Der Abgang ist relativ lang und entwickelt sich von anfänglicher Süße hin zu Muskatnuss und Zimt.

Weiter geht es mit dem Baltic Porter Finish. Hierfür wurden Teeling-Fässer, die zuvor Rum enthielten, an Genys Brewing geschickt, die in diesen Fässern ihr Catherine the Great Peated Imperial Baltic Porter lagerten. Zurück in Irland wurden die Fässer dann für dieses Finish verwendet. Das Bierfass ist klar erkennbar, denn Hopfen, Malz und Röstaromen steigen mir direkt in die Nase, im Hintergrund kommt eine leichte Honigsüße zum Vorschein. Geschmacklich werde ich zunächst von einer ausgeprägten Torfnote überrascht, die sich mit herben Kaffee- und Schokoladenaromen sowie einer sehr dezenten Süße verbindet. Der Abgang fällt deutlich kürzer als beim Rumfinish aus und bietet vor allem bittere Hopfen- und Kaffeearomen.

Das Finale bildet schließlich das Finish im Galway Bay Barleywine-Fass. Auch hier wurden zunächst ehemalige Rumfässer, die von Teeling genutzt wurden, an die Brauerei gesendet, dort zur Reifung des Barleywines genutzt und schließlich an Teeling zurückgegeben. In der Nase wirkt der Whiskey wieder deutlich süßer als die Baltic Porter-Variante. Fruchtaromen wie Apfel, Zitrone, Johannisbeere und Kirsche mischen sich mit getreidigen Noten. Geschmacklich wirkt der Whiskey relativ leicht. Süße Haferflocken, Apfel und eine leichte Säure sind zu erkennen, beim zweiten Schluck kommt das Aroma von sehr mildem Bier hinzu. Der Abgang ist mittellang und bietet getreidige Noten, die sich mit leicht-herbem Hopfen mischen.

Insgesamt gefällt mir die Small Batch Collaborations-Reihe sehr gut, weil man spannende und nicht alltägliche Finishes für relativ kleines Geld bekommt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mit rund EUR 40,- pro Flasche wirklich ausgesprochen gut. Positiv überrascht hat mich die Würze beim Rum-Finish, die mit tollen Fruchtnoten kombiniert wird. Das Finish im Baltic Porter ist mir persönlich zu bitter. Wer aber diese herben Aromen mag, wird diesen ungewöhnlichen Whiskey lieben. Mein persönlicher Favorit war das Barleywine-Finish. Dieser Whiskey ist ein toller Brückenschlag zum Bier, bietet dabei trotzdem noch angenehme Fruchtnoten. Ich freue mich schon auf zukünftige Releases in dieser spannenden Reihe.



Übersicht der verkosteten Whiskys:

Teeling Small Batch Collaboration Trois Rivieres, Irish Whiskey, NAS, 46%, EUR 40,-
Teeling Small Batch Collaboration Baltic Porter, Irish Whiskey, NAS, 46%, EUR 40,-
Teeling Small Batch Collaboration Barleywine, Irish Whiskey, NAS, 46%, EUR 40,-

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