Donnerstag, 25. Juli 2019

Neuheiten von C&S Dram Collection (Schlumberger): Miltonduff 2007, Teaninich 2012, Aultmore 2006

Die Abfüllung der C&S Dram Collection stehen für guten, ehrlichen Whisky zu einem fairen Preis. Daran hat sich auch mit der Rückkehr von Andrea Caminneci zu Schlumberger, wohin er die Marke mitgenommen hat, nichts geändert. Bereits vor einigen Tagen hatte ich die Möglichkeit, gleich drei der aktuellen Abfüllungen probieren zu können. Dabei lagen die drei Fassstärken von Miltonduff, Teaninich und Aultmore wie häufig bei C&S Dram im oberen Bereich in Bezug auf den Alkoholgehalt und bewegten sich bei rund 60%. Bei der heutigen Rekordhitze wäre mir das sicherlich etwas zu viel gewesen, aber bei ein paar Grad weniger war das durchaus ein sehr ansprechendes Programm.

Zunächst schenke ich mir den elf Jahre alten Miltonduff ein, der seine Reifezeit in einem Sherry Butt verbringen durfte. Der Whisky startet mit einem ausgeprägten Sherry-Aroma, Rosinen, Toffee und Pflaume, nach einigen Minuten kommt zusätzlich etwas Würze in Kombination mit frischem Lebkuchen mit dunklem Schokoladenüberzug hinzu. Je länger man dem Whisky Zeit im Glas gibt, desto mehr entwickelt er sich in Richtung Kirsche. Auch am Gaumen gibt es wieder eine Mischung aus Früchten und Schokolade. Rote Beeren, Kirschen und reife Pflaumen mischen sich mit dunkler Schokolade und Würze. Der hohe Alkoholgehalt ist spürbar, wirkt aber gut eingebunden. Der Abgang fällt relativ lang aus und wird von Würze und sehr viel dunkler Schokolade mit etwas Kirsche geprägt.

Es folgt mit einem nicht ganz sechs Jahre alten Teaninich der jüngste Whisky der Reihe, der ebenfalls aus einem Sherry Butt stammt. Das Grundaroma in der Nase ist gar nicht so weit vom Miltonduff entfernt, denn auch hier gibt es wieder Rosinen, Toffee und Kirschen, allerdings wirkt der Whisky etwas alkoholischer als der vorherige. Gleichzeitig ist das Malzaroma deutlich stärker ausgeprägt und eine leichte Eichennote schwingt im Hintergrund mit. Geschmacklich geht es letztlich in eine ähnliche Richtung, denn stark beschwipste Kirschen mischen sich Rosinen, Karamell und viel Malz. Ganz leicht ist eine Mischung aus Eiche und Würze erkennbar, die sich bis in den Abgang durchzieht, der auch hier wieder recht lang ausfällt und von etwas Schokolade begleitet wird.

Das Finale bildet ein zwölf Jahre alter Aultmore aus dem Hogshead, der wieder knapp unter der 60%-Marke liegt. Hier gibt es in der Nase die volle Portion exotischer Früchte mit Mango, Papaya, Ananas und einer guten Portion Kokos. Dazu gesellen sich sehr viel Vanille, Pfirsich, ein wenig Honig und etwas Malz. Auch am Gaumen spielen die genannten Früchte wieder die Hauptrolle, allerdings mischt sich nun eine gute Portion Orange mit ins Profil. Auch süßer Biskuit, Vanille und Malz finden sich im Geschmack wieder, wobei speziell diese Aromen auch im langen Abgang am deutlichsten hängenbleiben.

Alle drei Whiskys haben mir gut gefallen, wobei jede der Abfüllungen ihren eigenen Reiz hat. Der Teaninich ist vielleicht etwas zu früh abgefüllt worden, denn er hat zwar tolle Frucht- und Karamellnoten, der hohe Alkoholgehalt und auch die malzigen Aromen sind mir persönlich aber noch etwas zu deutlich wahrnehmbar. Der Miltonduff und der Aultmore gehen in völlig unterschiedliche Richtungen, beide sind aber auf ihre eigene Weise sehr gelungen. Wer Sherrybomben mag, wird beim Miltonduff fündig werden, wer sich eher mit exotischen Fruchtnoten anfreunden kann, sollte dem Aultmore eine Chance geben. Alle drei Abfüllungen bieten auf jeden Fall ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Übersicht der verkosteten Whiskys:

Miltonduff 2007/2019, Single Malt Scotch Whisky, Sherry Butt 9918011, 11yo, 59,4%, ca. EUR 65,-
Teaninich 2012/2018, Single Malt Scotch Whisky, Sherry Butt 711730, 5yo, 60,1%, ca. EUR 48,-
Aultmore 2006/2019, Single Malt Scotch Whisky, Hogshead 307134, 12yo, 59,2%, ca. EUR 65,-

Der Whisky wurde mir freundlicherweise von Schlumberger kostenlos zur Verfügung gestellt.

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