Das Köpenicker Whiskyfest liegt inzwischen schon wieder einige Zeit zurück, aber noch immer denke ich sehr gerne an das spannende Speyside Distillery Tasting mit Export Head Paul Dempsey zurück, der uns fünf Abfüllungen aus dieser oftmals leider viel zu wenig beachteten Destillerie präsentierte. Das mag an der schwierigen Namensgebung liegen, denn wenn man von der Speyside Distillery spricht, ist vielen nicht klar, dass man eine bestimmte Destillerie meint. Viele denken dann einfach an eine beliebige Destillerie in der Speyside. Dass man für die Abfüllungen den Namen Spey gewählt hat, macht auch die Suche über Google oder in Onlineshops nicht einfacher. Dabei kommen aus der Speyside Distillery einige spannende Tropfen, von denen im Tasting sogar zwei in Fassstärke abgefüllt waren.
Zunächst gab uns Paul einen kurzen Überblick über die Geschichte der unabhängigen Destillerie, die ursprünglich als Hobby von einem Blender erbaut wurde. Im Jahr 2012 wurde sie an einen Engländer verkauft, seitdem sind auch eigene Abfüllungen unter dem Namen Spey auf dem Markt. Sehr interessant ist, dass die Destillerie von nur einer einzigen Person erbaut wurde, die dabei enormen Wert auf die Qualität gelegt hat. Da aber Zeit und Geld nicht immer uneingeschränkt zur Verfügung standen, hat der gesamte Bau 25 Jahre in Anspruch genommen. Paul empfiehlt daher eindringlich, eine Destillerie nicht von einer Einzelperson errichten zu lassen, wenn man schneller in die Produktion gehen möchte. Da aktuell nur geringe Mengen alter Stock vorhanden sind, wird derzeit noch vorrangig ohne Altersangabe abgefüllt. Dies soll sich mit der Zeit jedoch ändern, erste Abfüllungen mit Altersangabe sind bereits erhältlich.
Den Start ins Tasting machten wir mit dem Spey Trutina, dem Breakfast Whisky der Destillerie, der in Refill Bourbon Barrels reifte und die Grundlage für eine Vielzahl der übrigen Abfüllungen des Hauses ist. Der Whisky ist malzig und fruchtig-süß mit Apfel und Birne sowie viel Karamell. Dabei ist der Alkohol sehr gut eingebunden, entwickelt aber im Abgang eine leichte Schärfe. Der Trutina ist auch Basis für den Tenné, der allerdings noch ein sechsmonatiges Finish im Tawny Port-Fass erhalten hat. Der Tenné wird in Batches mit jeweils 18.000 Flaschen abgefüllt, so dass leichte Unterschiede zwischen den Batches auftauchen können. Das durchschnittliche Alter der enthaltenen Whiskys beträgt sechs bis acht Jahre, es können aber auch immer mal wieder ältere Fässer enthalten sein. Geschmacklich geht es in eine ähnliche Richtung, allerdings kommen nun noch Vanille, rote Beeren und Liebesäpfel mit hinzu.
Deutlich kleiner fallen die Batches bei der Cask Strength-Variante des Tenné aus, denn hier handelt es sich um jeweils nur 1.500 Flaschen. Nachdem das erste Batch im Herbst 2018 blitzschnell ausverkauft war, gab es in diesem Sommer das zweite Batch. Auch hier sind inzwischen nur noch sehr geringe Bestände in den Geschäften vorhanden. Das zweite Batch mit einer Alkoholstärke von 58,6% war exklusiv für die Märkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien bestimmt und bietet sehr intensive Fruchtnoten, rote Beeren, sehr viel Vanille und eine angenehme Würze. Es folgte ein Experiment, das die Destillerie vor einigen Jahren startete, als man verschieden stark torfige Spirits in die Fässer brachte. Der Fumare ist dabei der erste Tropfen, der auch tatsächlich auf den Markt kommt. Seit gut einem Jahr ist der Whisky, der neben viel Süße einen trockenen Torfrauch enthält, auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus drei verschiedenen Jahrgängen bzw. drei Torfexperimenten, die ausdrücklich keine Kopie von Islay-Whiskys sein sollen, sondern den Charakter der Speyside beibehalten sollen.
Das Finale bildete noch einmal der Fumare, allerdings nun in der Cask Strength-Version, für die in Bezug auf Batch-Größe und Verfügbarkeit die Angaben zum Tenné CS analog gelten. Paul war an dieser Stelle sehr stolz darauf, dass er zum ersten Mal überhaupt zwei Cask Strength-Abfüllungen in einem Tasting präsentieren konnte. Der Fumare CS ist angenehm süß mit viel Karamell, Zuckerwatte und ganz leichten Pfefferaromen, die von einem sehr gut eingebundenem Raucharoma begleitet werden. Wie schon die vier vorherigen Abfüllungen hat mir auch dieser Whisky sehr gut gefallen, wobei vor allem die beiden Fassstärken sehr viel zu bieten haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber bei allen Abfüllungen meiner Meinung nach sehr gut. Ich bin sehr gespannt auf kommende Tropfen - zwischenzeitlich ist beispielsweise auch der Trutina Cask Strength erschienen - und werde die Augen nach neuen Abfüllungen offenhalten. Gleichzeitig hoffe ich, dass ich auch Paul mit seiner sehr sympathischen Art in einem seiner zukünftigen Tastings wiedertreffe, denn der Nachmittag hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Spey Trutina, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 39,-
Spey Tenné, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 36,-
Spey Tenné Cask Strength Batch 2, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 58,6%, EUR 60,-
Spey Fumare, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 43,-
Spey Fumare Cask Strength Batch 2, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 59,3%, EUR 50,-
Den Start ins Tasting machten wir mit dem Spey Trutina, dem Breakfast Whisky der Destillerie, der in Refill Bourbon Barrels reifte und die Grundlage für eine Vielzahl der übrigen Abfüllungen des Hauses ist. Der Whisky ist malzig und fruchtig-süß mit Apfel und Birne sowie viel Karamell. Dabei ist der Alkohol sehr gut eingebunden, entwickelt aber im Abgang eine leichte Schärfe. Der Trutina ist auch Basis für den Tenné, der allerdings noch ein sechsmonatiges Finish im Tawny Port-Fass erhalten hat. Der Tenné wird in Batches mit jeweils 18.000 Flaschen abgefüllt, so dass leichte Unterschiede zwischen den Batches auftauchen können. Das durchschnittliche Alter der enthaltenen Whiskys beträgt sechs bis acht Jahre, es können aber auch immer mal wieder ältere Fässer enthalten sein. Geschmacklich geht es in eine ähnliche Richtung, allerdings kommen nun noch Vanille, rote Beeren und Liebesäpfel mit hinzu.
Deutlich kleiner fallen die Batches bei der Cask Strength-Variante des Tenné aus, denn hier handelt es sich um jeweils nur 1.500 Flaschen. Nachdem das erste Batch im Herbst 2018 blitzschnell ausverkauft war, gab es in diesem Sommer das zweite Batch. Auch hier sind inzwischen nur noch sehr geringe Bestände in den Geschäften vorhanden. Das zweite Batch mit einer Alkoholstärke von 58,6% war exklusiv für die Märkte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien bestimmt und bietet sehr intensive Fruchtnoten, rote Beeren, sehr viel Vanille und eine angenehme Würze. Es folgte ein Experiment, das die Destillerie vor einigen Jahren startete, als man verschieden stark torfige Spirits in die Fässer brachte. Der Fumare ist dabei der erste Tropfen, der auch tatsächlich auf den Markt kommt. Seit gut einem Jahr ist der Whisky, der neben viel Süße einen trockenen Torfrauch enthält, auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus drei verschiedenen Jahrgängen bzw. drei Torfexperimenten, die ausdrücklich keine Kopie von Islay-Whiskys sein sollen, sondern den Charakter der Speyside beibehalten sollen.
Das Finale bildete noch einmal der Fumare, allerdings nun in der Cask Strength-Version, für die in Bezug auf Batch-Größe und Verfügbarkeit die Angaben zum Tenné CS analog gelten. Paul war an dieser Stelle sehr stolz darauf, dass er zum ersten Mal überhaupt zwei Cask Strength-Abfüllungen in einem Tasting präsentieren konnte. Der Fumare CS ist angenehm süß mit viel Karamell, Zuckerwatte und ganz leichten Pfefferaromen, die von einem sehr gut eingebundenem Raucharoma begleitet werden. Wie schon die vier vorherigen Abfüllungen hat mir auch dieser Whisky sehr gut gefallen, wobei vor allem die beiden Fassstärken sehr viel zu bieten haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aber bei allen Abfüllungen meiner Meinung nach sehr gut. Ich bin sehr gespannt auf kommende Tropfen - zwischenzeitlich ist beispielsweise auch der Trutina Cask Strength erschienen - und werde die Augen nach neuen Abfüllungen offenhalten. Gleichzeitig hoffe ich, dass ich auch Paul mit seiner sehr sympathischen Art in einem seiner zukünftigen Tastings wiedertreffe, denn der Nachmittag hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Spey Trutina, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 39,-
Spey Tenné, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 36,-
Spey Tenné Cask Strength Batch 2, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 58,6%, EUR 60,-
Spey Fumare, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 46%, EUR 43,-
Spey Fumare Cask Strength Batch 2, Single Malt Scotch Whisky, NAS, 59,3%, EUR 50,-
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