Dienstag, 8. Oktober 2019

Myken Arctic Single Malt Hungarian Touch 2019 und Myken Arktisk Sommergin

Seit dem vergangenen Sommer ist die Auswahl bei den Exoten für Whisky-Freunde in Deutschland wieder etwas größer geworden, denn mit der Myken Destillerie holt Pinkernells Whisky Market Berlin als Importeur nun auch einen Tropfen aus Norwegen ins Regal. Dabei wird in dem kleinen Fischerort auf der Insel, die ca. 32 km vom norwegischen Festland in der Hochsee liegt, streng nach schottischem Vorbild gearbeitet. Obwohl erst seit 2014 produziert wird, ist man bereits heute der größte Whiskyproduzent des Landes. Neben aktuell drei verschiedenen Single Malts gibt es von Myken auch zwei Gins. Ich komme heute in den Genuss, jeweils einen Whisky und einen Gin aus der Range probieren zu können.

Ich starte mit dem Myken Arktisk Sommergin. Dazu muss ich allerdings vorab gestehen, dass ich bisher mit Gin relativ wenig anfangen konnte. Ich habe mich zwar schon an unterschiedlichsten Abfüllungen versucht, so einen richtigen Kracher habe ich bisher für mich persönlich nicht gefunden. Ich mag einfach Wacholder nicht besonders gerne, was natürlich für den Genuss von Gin schwierig ist. Trotzdem gefällt mir der Sommergin in der Nase. Zwar ist der Wacholder natürlich erkennbar, insgesamt wirkt der Gin aber sehr frisch, fruchtig und sommerlich. Alle Zutaten wie u.a. Moltebeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren, Rhabarber und Liebstöckl sind regional verfügbar und geben dem Gin sein spannendes Aroma. Ähnlich verhält es sich am Gaumen, wo der Wacholder glücklicherweise nicht so stark im Vordergrund steht. Die süßen Früchte mischen sich hier mit einer deutlichen Prise Salz, was mir wirklich gut gefällt.

Nun folgt der Arctic Single Malt Hungarian Touch, der drei Jahre und zehn Monate alt ist. Hierfür reifte ein Teil des Whiskys in Fässern, die zuvor Maker´s Mark enthielten. Ein Drittel wurde jedoch zunächst in stark getoasteten Virgin Hungarian Oak-Fässern mit einem Füllvermögen von 50 Litern gelagert, bevor es nach einem knappen Jahr in ein Heaven Hill-Fass umgefüllt wurde. Bei den verwendeten Fässern handelt es sich um First Fill Fässer, die Verdünnung auf Trinkstärke von 47% erfolgte später mit aufbereiteten Meerwasser aus der Region. In der Nase ist die Eichenwürze zunächst sehr stark wahrnehmbar, dazu kommen viel Getreide, Vanille und Karamell. Am Gaumen wird es dann deutlich süßer mit einer Mischung aus Karamell und süßen Äpfeln, aber auch hier ist die Würze wieder stark vertreten. Die Befürchtung, dass es aufgrund des hohen Anteils an Virgin Oak-Fässern zu holzig zugeht, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Sowohl der Gin wie auch der auf 1.200 Flaschen limitierte Whisky haben mir gut gefallen. Zum Gin will ich mich gar nicht weiter auslassen, denn das ist wirklich nicht mein Fachgebiet. Der Whisky ist geschmacklich auf jeden Fall sehr schön, meine "Eichenangst" war zum Glück unbegründet, denn Vanille, Karamell und Apfel harmonieren sehr gut mit der Würze der Eiche. Dabei kann der Whisky zusätzlich mit einer enormen Transparenz punkten, denn alle Informationen zu den jeweiligen Abfüllungen finden sich im Detail auf der Homepage. Dass sowohl der Whisky wie auch der Gin in einer 0,5l-Flasche angeboten werden, gefällt mir - den Preis dabei nicht berücksichtigt - ebenfalls sehr gut, denn ansonsten steht zumindest bei mir eine 0,7l-Flasche oftmals schon sehr lange im Regal, bis sie leer ist.



Übersicht der verkosteten Produkte:

Myken Arktisk Sommergin, Gin, 47%, 0,5l, EUR 35,-
Myken Hungarian Touch, Arctic Single Malt Whisky, 3 Jahre und 10 Monate alt, 47%, 0,5l, EUR 69,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise kostenlos von Pinkernells Whisky Market Berlin zur Verfügung gestellt.

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