Finch Schwäbischer Hochland Whisky Private Edition Madeira 19-1

Wenn ich auf irgendeiner Veranstaltung auf Hans-Gerhard Fink treffe, dann freue ich mich besonders, denn ich kann mir jederzeit sicher sein, dass er tollen Whisky dabei hat. So hat er vor einiger Zeit eine Flasche mit in den Urlaub nach Teneriffa genommen und vorab per Facebook dazu aufgerufen, sich mit ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt auf dem Pico del Teide, einem Vulkan und gleichzeitig dem höchsten Berg Spaniens, zu treffen, um dort ein Mini-Tasting abzuhalten. Ich war leider nicht dabei, aber immerhin 15 Gäste haben sich gemeinsam mit Hans-Gerhard auf den Weg bis zum Gipfel gemacht. Ich habe ihn dafür aber auf der letzten Hanse Spirit getroffen, wo er die aktuelle Private Edition präsentierte. Diese reifte zunächst im Bourbonfass, bevor sie ins Madeira Cask umgefüllt wurde. Nach insgesamt sieben Jahren kommt der Whisky nun mit trinkstarken 45% ins Glas.

	Auf einen Blick
	Destillerie	Finch
	Abfüller	Originalabfüllung
	Abfüllung	Private Edition Madeira 19-1
	Art	Single Malt Whisky
	Region	Deutschland
	Alter	7yo
	Alkoholgehalt	45%
	Fass	Bourbonfass, Finish im Madeira Cask
	Inhalt	0,7l
	Preisklasse	EUR 69,-

Nase

Sehr viel Honig und Vanille stehen zunächst im Vordergrund, dazu kommt auch noch eine gute Ladung Karamell. Mit der Zeit tut sich ein Kompott aus aus eingekochten exotischen Früchten hervor, das mit einer leichten Kräuternote gewürzt wurde. Das Ganze wird auf einem frischen Biscuit-Boden serviert.

Mund

Geschmacklich geht es in eine ganz ähnliche Richtung wie in der Nase, wobei im allerersten Moment zunächst der Honig ganz klar im Vordergrund steht. Trotzdem kommen auch hier wieder die Fruchtnoten zum Vorschein, die mich an einen Besuch auf dem Münchner Viktualienmarkt erinnern, wo ich mir vor vielen Jahren mal eine Tüte gemischter exotischer Trockenfrüchte gekauft habe. Dazu kommt wieder eine schöne Mischung aus Vanille und Karamell.

Abgang

Der Abgang fällt länger aus, als ich es erwartet hätte. Eine Mischung aus Karamell und Malz ist schön erkennbar, aber auch der Biscuit und die getrockneten Früchte tauchen wieder auf.

Fazit

Wieder einmal zeigt uns Hans-Gerhard mit einer seiner Abfüllungen, dass deutscher Whisky durchaus einiges zu bieten hat. Honig, Vanille und exotische Früchte mischen sich in der Nase mit leichten Kräuteraromen. Am Gaumen bleibt das Profil ähnlich, allerdings treten die Kräuter stärker in den Hintergrund, wobei im Austausch eine schöne Biscuit-Note zum Vorschein kommt. Karamell, Malz und Biscuit ziehen sich gemeinsam mit den Trockenfrüchten bis in den Abgang durch. Mir gefällt der Whisky sehr gut, wobei man - wie fast immer bei deutschem Whisky - den Preis etwas ausblenden muss. Wenn man sich aber vor Augen hält, dass in Deutschland in der Regel in deutlich kleineren Mengen produziert wird, dann muss man auch das wieder relativieren. Am wichtigsten ist aber wie immer: Der Whisky schmeckt!