The Matsui - The Peated (Kurayoshi Distillery)

Mit dem The Matsui The Peated aus der japanischen Kurayoshi Distillery geht es heute um einen Tropfen, den ich - wenn ich ehrlich bin - bis vor einigen Tagen überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Weder war mir die Destillerie bekannt, noch bin ich irgendwo schon einmal bewusst über diese Flasche gestolpert. Dabei ist diese wirklich ansprechend gestaltet, denn auf dem Label befindet sich das Kunstwerk "Die große Welle von Kanagawa" und das Papier ist altem Pergament mit fransigem Rand nachempfunden. Die Abfüllung gehört damit zur The Matsui-Serie, die auch noch eine Reifung im Mizunara-Fass und im Sakura-Fass zu bieten hat. Nach der diesjährigen Hanse Spirit durfte ich nun aber eine Anbruchflasche vom Stand des Importeurs Kammer-Kirsch entführen, so dass ich nun ausgiebig testen kann.

	Auf einen Blick
	Destillerie	Kurayoshi Distillery
	Abfüller	Originalabfüllung
	Abfüllung	The Matsui The Peated
	Art	Single Malt Whisky
	Region	Japan
	Alter	NAS
	Alkoholgehalt	48%
	Fass	American Oak
	Inhalt	0,7l
	Preisklasse	EUR 120,-

Nase

Die Nase ist auf jeden Fall ungewöhnlich und wirkt fast ein wenig parfümiert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine solche Kombination schon einmal irgendwo gerochen habe. Torfige Noten sind natürlich vorhanden, diese mischen sich mit frisch geerntetem Getreide, frischem Gras und sogar etwas Hanf. Trotz des Torfs wirkt an diesem Whisky alles irgendwie frisch, als würde man einen Tag in der Natur verbringen, wo allerdings vor Kurzem ein Stapel Holz abgebrannt ist.

Mund

Auch am Gaumen gibt es wieder diese leicht grasige Note, die mit etwas Karamellsüße versucht, gegen die torfigen Aromen des Whiskys anzukämpfen. Das Grundprofil deckt sich aber mit den Eindrücken, die ich auch schon erschnuppern konnte, denn wieder sitzt man auf der Wiese neben dem verkohlten Holz.

Abgang

Der Abgang fällt mittellang aus und startet zunächst mit viel Torf, bevor sich die grasigen Aromen etwas mehr in den Vordergrund schieben.

Fazit

Dieser Whisky ist wirklich außergewöhnlich und anders als alle anderen Tropfen, die ich bisher im Glas hatte. Vom ersten Schnuppern bis in den Abgang zieht sich eine ungemeine Frische durchs Profil, die sich aber immer wieder mit torfigen Aromen duelliert. In der Nase habe ich neben frischem Gras sogar etwas Hanf erschnuppert, auf der anderen Seite steht aber auch immer wieder das abgebrannte Holz. Ich glaube nicht, dass ich jeden Tag Lust auf diesen Whisky hätte, aber spannend ist er allemal. Wie so oft bei japanischem Whisky muss man dabei aber den Preis ausblenden, denn EUR 100,- oder sogar mehr würde ich nicht investieren wollen.

Der Whisky wurde mir freundlicherweise vom deutschen Importeur Kammer-Kirsch kostenlos zur Verfügung gestellt.