Mittwoch, 8. April 2020

Cley Single Malt Whisky und Malt & Rye in Trink- und Fassstärke

Mein Blogger-Kollege und Schwager Tobi von Barleymania schwärmt schon seit Monaten vom Cley Whisky aus den Niederlanden, nachdem er die kleine Destillerie vor einiger Zeit besucht hat. Zwischenzeitlich hat er mich auch schon mit zwei Samples versorgt, allerdings bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, diese zu probieren. Auf der diesjährigen Hansespirit hatte ich dann auch noch Gelegenheit, mit Paul den Dulk den sympathischen Kopf hinter dem Whisky kennenzulernen. Dort hatte ich dann auch zum ersten Mal einen Cley im Glas, meinen guten Eindruck von der Messe möchte ich nun aber gerne zu Hause noch einmal bestätigt wissen. Daher teste ich mich einmal durch das Whisky-Sortiment der Brennerei, die aktuell einen Single Malt sowie einen Malt & Rye jeweils in Trink- und in Fassstärke enthält.

Ich starte mit dem Whisky mit der geringsten Alkoholstärke, also dem drei Jahre alten Single Malt. Der Whisky reift zunächst in Bourbonfässern von Jack Daniels, Heaven Hill oder Woodford, danach gibt es noch ein Finish in neuer amerikanischer Eiche. Heraus kommt ein Whisky mit einer extrem fruchtigen Nase, die an süße Äpfel und Birnen erinnert. Geschmacklich geht es in eine ähnliche Richtung, allerdings treten die fruchtigen Noten in den Hintergrund, stattdessen kommen hier noch nussige Aromen und Getreide hinzu. Außerdem ist Karamell nun deutlich stärker ausgeprägt. Es folgt die fassstarke Variante vom Single Malt, bei dem es in der Nase zwar auch die fruchtigen Noten gibt, allerdings stehen Malz und Getreide hier stärker im Vordergrund. Beim ersten Schluck ist vor allem sehr viel Vanille zu erkennen, aber auch Malz und Getreide tauchen wieder auf. Ich finde es sehr spannend, wie sich hier der etwas höhere Alkoholwert auf das Aroma auswirkt.

Es folgen die beiden Malt & Rye-Varianten, die ebenfalls zunächst im Bourbonfass lagerten und dann ein Finish im Virgin Oak-Fass erhalten haben. Dabei ist eine tolle Würze entstanden, die sich mit dunklen Trauben und Schwarzbrot mischt. Beim ersten Schluck kommen diese Noten wieder schön zum Vorschein, werden nun aber noch von getrockneten und kandierten Aprikosen und Mangos begleitet. Zwischendurch blitzt eine süße Vanille auf, bevor im Abgang Schwarzbrot und Würze wieder das Kommando übernehmen. Das Finale bildet dann die fassstarke Variante des Malt & Rye, die in der Nase eine volle Ladung roter Früchte bietet. Erdbeeren, Trauben und Rosinen werden mit einer guten Portion Zucker gemischt und auf frischem Schwarzbrot serviert. Als Topping gibt es noch süße Karamellsoße. Geschmacklich kommt dann noch deutlich mehr Würze hinzu, die Süße rückt dabei etwas weiter in den Hintergrund.

Ich muss sagen, dass mir alle vier Varianten gut geschmeckt haben, aber besonders der fassstarke Malt & Rye konnte mich begeistern. Die Mischung aus fruchtigen Aromen mit Würze und dem Schwarzbrot hat mir sehr gut gefallen. Der Single Malt fällt im Vergleich deutlich dezenter aus, hat aber trotzdem seinen Reiz. Da der Whisky aber insgesamt noch recht jung ist, tut ihm meiner Meinung nach die Würze des Roggens sehr gut. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was uns da in den nächsten Jahren noch aus Rotterdam erwartet, denn diese vier Samples haben definitiv mein Interesse geweckt!





Übersicht der verkosteten Whiskys:

Cley Single Malt Dutch Whisky, 3yo, 40%, ca. EUR 46,-
Cley Single Malt Dutch Whisky Cask Strength, 3yo, 52%, ca. EUR 56,-
Cley Malt & Rye Whisky, 3yo, 46%, ca. EUR 50,-
Cley Malt & Rye Whisky Cask Strength, 3yo, 58%, ca. EUR 60,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von Cley Whisky kostenlos zur Verfügung gestellt.

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