Dienstag, 28. Dezember 2021

The Liquid Madness Find No. 2: Fary Lochan 7yo

Vor einigen Tagen fand ich eine kleine Überraschung in meinem Briefkasten. Sebastian Büssing, den man u.a. von Loch Lomond, der Sauerländer Edelbrennerei, The Spirits Alchemist und neuerdings auch von The Liquid Madness kennt, hat mir ein Sample vom sogenannten Find No. 2 zugeschickt. Gemeinsam mit Tilo Schnabel (The Caskhound) hat er The Liquid Madness ins Leben gerufen, um Spirituosen aus aller Welt in die Flasche zu bringen, die in Deutschland noch nicht den allergrößten Bekanntheitsgrad haben. Beim Find No. 1 hatte man sich im Sommer für einen spanischen Single Malt Whisky von Liber entschieden, diesmal ging es nach Dänemark. In Jütland befindet sich die von mir sehr geschätzte Fary Lochan Distillery, von der ich inzwischen schon einige tolle Sachen probieren durfte. Für den Find No. 2 haben sich Sebastian und Tilo einen ungetorften Whisky dieser Brennerei ausgesucht, der sieben Jahre lang im Oloroso Sherry Butt reifen durfte. Tatsächlich hatte ich mir schon im September blind eine Flasche dieser Abfüllung gekauft, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen, sie zu öffnen. Dann werde ich jetzt also herausfinden, ob ich diesen Blindkauf bereuen muss.







Auf einen Blick

DestillerieFary Lochan

AbfüllerThe Liquid Madness

AbfüllungFind No. 2: Fary Lochan 7yo

ArtSingle Malt Whisky

RegionDänemark

Alter7yo

Alkoholgehalt60,3%

FassOloroso Sherry Hogshead

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 88,-




Nase:

Die Nase startet mit einer intensiven Süße, wobei vor allem Honig im Vordergrund steht. Gleichzeitig macht sich aber auch das Sherryfass bemerkbar, das für fruchtige und würzige Noten gesorgt hat. Auf der fruchtigen Seite entdecke ich sehr reife Kirschen, dunkle Pflaumen und etwas Mandarine, die würzigen Elemente machen sich in Form von Muskat und Wildleder bemerkbar.

Mund:

Am Gaumen geht es zunächst sehr süß los, dann strömen auf einmal unzählige Eindrücke gleichzeitig auf mich ein. Salziges Karamell ist genauso zu finden wie verschiedene Kräuter, Leder, sehr dunkle Schokolade und Nüsse. Außerdem sind auch wieder Gewürze mit im Spiel, allerdings wird Muskat nun vor allem von viel Zimt begleitet.

Abgang:

Der Whisky bleibt lange am Gaumen hängen und bietet Nüsse und Schokolade, später kommen noch Lakritz, Pfeffer, Kräuter und die schon bekannte Gewürzkombination aus Muskat und Zimt hinzu.


Fazit:

Eines gleich vorab: Ich habe den Blindkauf dieser Flasche absolut nicht bereut! In der Nase, am Gaumen und im Abgang ist hier einfach mal jede Menge los. In der Nase ist es fruchtig und würzig zugleich, das Sherryfass ist hier sehr gut erkennbar. Am Gaumen treten die fruchtigen Aromen erst einmal in den Hintergrund, denn nun stehen würzige Noten, salziges Karamell und Leder im Vordergrund, bevor dann Schokolade und Nüsse auf den Plan treten. Auffällig ist auch die intensive Zimtnote, die sich bis in den langen Abgang durchzieht. Neu im Aromenprofil ist hier auch noch etwas Lakritz. Was kann man also an dieser spannenden und vielschichtigen Abfüllung bemängeln? Vielleicht den Preis von EUR 88,- für den halben Liter? Aus meiner Sicht ist der Preis absolut gerechtfertigt, denn zum einen ist die Produktion in Skandinavien aus verschiedenen Gründen deutlich teurer als in Schottland, zum anderen steht für mich im Vordergrund, ob mir persönlich der Whisky gefällt. Und das ist hier absolut der Fall, so dass mir die Flasche dann auch den relativ hohen Preis wert ist.

Das Sample wurde mir freundlicherweise von Sebastian Büssing von The Liquid Madness kostenlos zur Verfügung gestellt.

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