Jedes Jahr gibt es bei Springbank einen Open Day, zu dem auch regelmäßig besondere Abfüllungen vor Ort erhältlich sind, die exklusiv für diesen Tag abgefüllt werden. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation war es natürlich im vergangenen Jahr keine gute Idee, große Menschenmassen an einem Ort zu versammeln, daher gab es keinen Open Day in der Destillerie. So ganz ausfallen lassen wollte man den Tag aber auch nicht, so dass man kurzerhand einen Virtual Open Day ins Leben rief, zu dem es verschiedene Online-Formate gab. Selbstverständlich gab es auch exklusive Abfüllungen zum Open Day, dazu gehörte u.a. auch ein zehn Jahre alter Longrow, für den zwei First Fill Pinot Noir Fässer sowie zwei Refill Malbec Fässer verwendet wurden. Das erinnert mich an die Longrow Red Abfüllungen, die mir in aller Regel sehr gut gefallen. Zwar wird man die Virtual Open Day Abfüllung inzwischen nicht mehr zum ursprünglichen Ausgabepreis von GBP 60,- bekommen, aber auf dem Köpenicker Whiskyfest konnte ich am Stand von Cadenhead´s Berlin noch eine Flasche mit einigen cl ergattern. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, diesen Whisky nun doch noch probieren zu können.
|
|
|
|
| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Springbank (Longrow) | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
|
| Abfüllung | Longrow Virtual Open Day 2020 |
|
| Art | Single Malt Scotch Whisky |
|
| Region | Schottland / Campbeltown | |
| Alter | 10yo |
|
| Alkoholgehalt | 53,7% |
|
| Fass | 2x Fresh Pinot Noir, 2x Refill Malbec |
|
| Inhalt | 0,7l |
|
| Preisklasse | EUR 70,- (Ausgabepreis) |
|
|
|
|
|
Die Nase wird vor allem von dunklen Früchten bestimmt. Ich erkenne dunkle Pflaumen, Kirschen, Heidelbeeren und Brombeeren. Gleichzeitig taucht aber auch ein leichtes Pfirsicharoma auf, das von Vanille begleitet wird. Dahinter liegt ein speckiger Rauch, der zwar gut erkennbar ist, dabei aber nicht aufdringlich wirkt. Eine Prise Salz ist ebenfalls vorhanden. Insgesamt wirkt der Whisky in der Nase weniger schwer, als ich aufgrund der Fässer vermutet hatte.
Mund:
Auch hier sind die fruchtigen Aromen klar im Vordergrund, nun aber auch von mehr Süße begleitet als in der Nase. Die schwarzen Kirschen sind nun besonders präsent, aber auch die Pflaumen und die Beeren tauchen wieder auf. Außerdem ist ein Spritzer Grapefruit zu erkennen, der sich mit einer leichten Eichenwürze gut ergänzt, da sich beide gegenseitig etwas die Intensivität nehmen. Der Rauch bleibt weiterhin im Hintergrund, dabei aber immer spürbar. Zwischendurch blitzt ein Stück Schokolade mit Kirschfüllung auf.
Abgang:
Der Abgang startet mit überraschend viel Würze und Rauch, allerdings treten die fruchtigen Aromen ganz schnell wieder in den Mittelpunkt und bleiben auch am längsten hängen.
Fazit:
Dieser Longrow gefällt mir sehr gut. Ich mag die Kombination aus speckig-rauchigen und fruchtigen Aromen sehr gern und genau das hat der Whisky zu bieten. Der Rauch bleibt dabei durchgängig eher hintergründig, die Früchte haben aber eine klare Hauptrolle. Vor allem Kirschen sind sehr präsent, aber auch Pflaumen und Beeren sind zu erkennen. Dabei ist der Whisky nicht übermäßig süß, sondern wirkt eher sehr ausgewogen in seinem Profil. Ich finde es fast etwas schade, dass ich damals keine Flasche ergattern konnte, aber immerhin hatte ich jetzt die Möglichkeit, ihn zumindest noch probieren zu können. Und das hat sich definitiv gelohnt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen