Mittwoch, 30. März 2022

Whisky aus Schottland - Das große Nachschlagewerk zu Scotch Whisky (whic.de)

Wer sich über Brennereien, Herstellungsverfahren von Whisky, Fassreifungen oder einfach den geschichtlichen Hintergrund informieren möchte, der bemüht natürlich gerne das Internet dafür. Hier gibt es unzählige Informationskanäle unterschiedlichster Qualität und in diversen Sprachen. Nach einem langen Tag im Büro habe ich aber tatsächlich manchmal gar keine Lust mich abends auch noch vor den Rechner zu setzen. Manchmal finde ich es sogar ganz schön, einfach ein Buch aus dem Regal nehmen zu können, in dem ich entweder gezielt eine Information nachschlagen oder aber einfach etwas schmökern kann. Und um genau so ein Buch ist mein Regal seit einigen Tagen reicher, denn ich durfte das Buch "Whisky aus Schottland - Das große Nachschlagewerk zu Scotch Whisky" von whic.de schon vorab zur Probe lesen. Wie es mir gefällt, darüber möchte ich nachfolgend gerne berichten.


Nach einer kurzen Einleitung legt das Buch mit rund zehn Seiten zur Geschichte des Whiskys los. Hier geht es unter anderem darum, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass in Schottland Whisky gebrannt wurde, und wie sich das Destillat und deren Verwendung über die Jahre verändert haben. Selbstverständlich wird dabei auch auf den Blended Whisky und das spätere Comeback des Single Malts eingegangen. Anschließend wird natürlich sehr ausführlich auf die Produktion eingegangen. Die Rohmaterialien werden dabei genauso beleuchtet wie die einzelnen Herstellungsschritte. Dabei findet das Buch aus meiner Sicht das richtige Mittel zwischen Oberflächlichkeit und zu großer Detailverliebtheit, denn es liefert einen gut verständlichen Einblick in die teilweise komplexen Themen, spart aber die ganz großen chemischen Details aus, was ich für ein Werk dieser Art gut und richtig finde.

Der nächste Abschnitt beschäftigt sich zunächst einmal mit dem Einfluss von Torf, Wasser und vor allem der Fässer auf das spätere Produkt. Vor allem die Übersicht mit den typischen Aromen, die die unterschiedlichen Fassarten erzeugen können, ist vor allem für Einsteiger in die Whiskywelt sehr interessant. Gleiches gilt auch für die Themen Finishes und Fassgrößen. Bevor es dann aber nach rund 80 Seiten zu den verschiedenen Destillerien geht, müssen natürlich zunächst die Regionen und ihre typischen Merkmale noch beleuchtet werden. Auf jeweils wenigen Seiten werden die Regionen kurz vorgestellt sowie Lage, Stile, Besonderheiten und manchmal auch kleine Anekdoten beschrieben.

Danach geht es dann endlich um die zahlreichen Brennereien in Schottland, die uns mit unserem Lieblingsgetränk versorgen bzw. in Zukunft versorgen werden, denn auch Destillerien, die zwar schon produzieren, aber noch keine Abfüllungen auf dem Markt haben, werden thematisiert. In alphabetischer Reihenfolge beschäftigt sich das Buch mit den Destillerien und geht dabei auf Hausstil, Herstellung und Geschichte ein. Gerade dieser Teil ist meiner Meinung nach nicht dazu gedacht, ihn von vorne bis hinten durchzulesen, vielmehr ist das die echte Schmöker-Abteilung dieses Nachschlagewerkes. Ich kann mir sehr gut vorstellen, abends auf dem Sofa nach dem Buch zu greifen, einfach ziellos umherzublättern und mir dann die Infos zu zwei, drei interessanten Brennereien durchzulesen. Gleichzeitig hilft die alphabetische Reihenfolge natürlich auch dabei, ganz gezielt nach Informationen zu einer Brennerei zu suchen, die übrigens jeweils durch ein ganzseitiges Bild ergänzt werden.

Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen Blick über den Tellerrand, bei dem noch beispielhaft jeweils eine Brennerei aus verschiedenen anderen Ländern beleuchtet wird. U.a. tauchen hier noch Irland, England und Dänemark auf, Deutschland wird allerdings leider ausgespart. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, denn insgesamt macht das Buch genau das, was es auch verspricht. Als Nachschlagewerk für schottischen Whisky gibt es einen sehr guten Überblick über die gesamte Whiskylandschaft Schottlands. Dabei werden die Informationen so aufbereitet, dass sie auch für Einsteiger gut verständlich sind, gleichzeitig aber auch dem Nerd noch ausreichend neue Informationen liefern. Beim Überblick über die Destillerien stellen andere Werke, die in Summe meist deutlich weniger umfangreich sind, noch jeweils ein bis zwei Standard-Abfüllungen vor. Hierauf verzichtet whic.de und das finde ich auch richtig, denn dadurch bleibt das Buch einfach langlebiger. Das 570 Seiten starke Werk ist zur Einführung aktuell bei whic.de sogar kostenlos erhältlich.

Das Buch wurde mir freundlicherweise kostenlos von whic.de zur Verfügung gestellt.

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