Sonntag, 29. Mai 2022

Hansestadt Hamburg Storehouse Irish Whiskey Tequila Cask Finished (Heinrich von Have)

Die Hansestadt Hamburg hat einfach wahnsinnig viel Geschichte und Tradition zu bieten. Dabei ist es egal, ob es um die Reeperbahn, die Speicherstadt, den Hafen oder sogar um die Fußballvereine der Stadt geht. Dazu kommt natürlich der hanseatische Geist der Stadt, wo ein Handschlag noch zählt und sich die Qualität der Familienunternehmen auch in schwierigen Zeiten durchsetzt. Genau in dieses Bild gehört auch die älteste Weinkellerei und Spirituosenmanufaktur der Stadt, nämlich Heinrich von Have mit Sitz im Stadtteil Bergedorf. Schon wenn man den Laden betritt, spürt man die besondere Atmosphäre, die von diesem Ort ausgeht. Fast schon Tradition hatte es auch, dass es jährlich eine Rotspon-Abfüllung gemeinsam mit Mackmyra gab, allerdings wurde diese Reihe inzwischen eingestellt. Als Alternative gibt es aber jetzt eine neue Reihe mit Whisk(e)ys, die bei von Have ein besonderes Finish mit auf den Weg bekommen. Bei meinem letzten Besuch vor Ort habe ich den Hansestadt Hamburg Storehouse Irish Whiskey mit Tequila Cask Finish mitgenommen. Im Laden konnte ich als Fahrer leider nur am Glas schnuppern, meine Frau war aber der Meinung, dass dieser Whiskey in unser Regal gehört. So habe ich nun die Möglichkeit, den Tropfen auch zu Hause noch einmal ganz in Ruhe zu probieren.








Auf einen Blick

Destilleriek.A.

AbfüllerHeinrich von Have

AbfüllungHansestadt Hamburg Storehouse Irish Whiskey Tequila Cask Finished

ArtIrish Whiskey

RegionIrland

AlterNAS

Alkoholgehalt43%

FassFinish im Tequila Finish

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 60,-




Nase:

Die Nase startet sehr spannend und ungewöhnlich. Apfel und viel Birne sorgen für eine milde Fruchtnote, die aber von einer großen Portion Vanille begleitet wird. Dazu kommen etwas Karamell sowie ein frischer Pfannkuchenteig, der sich mit der Zeit immer mehr in den Vordergrund drängelt. Dazu kommt aber auch eine deutliche Agave, die das Tequila-Fass geliefert haben dürfte.

Mund:

Am Gaumen wiederholen sich die Noten grundsätzlich, die schon in der Nase zu finden waren. Die hellen Früchte sind genauso wiederzufinden wie der Pfannkuchenteig mit Vanille. Dazu kommt ein leichtes Prickeln am Gaumen, das aber nicht alkoholisch wirkt, sondern eher durch Pfeffer, Ingwer oder Zitrusfrüchte zu entstehen scheint. Das Tequila-Fass macht sich hier nun eher durch dezent-süße Kräuter bemerkbar.

Abgang:

Der Abgang fällt relativ lang aus und startet mit hellen Früchten, bevor dann der Ingwer wieder zum Vorschein kommt.


Fazit:

Ja, ein Tequila-Finish findet man nicht alle Tage, aber dieses Experiment scheint mir tatsächlich sehr gelungen. Die milde Fruchtnote in Kombination mit Vanille und Karamell dürfte aus dem Grund-Whiskey stammen. Auch den Pfannkuchenteig würde ich eher dort einordnen. Tatsächlich meine ich dann in der Nase aber auch etwas Agave wahrnehmen zu können, am Gaumen kommen dann noch kräuterige Aromen hinzu. Außerdem gibt es ein spannendes Prickeln aus verschiedenen Gewürzen wie Pfeffer und Ingwer. Letztere Note zieht sich auch bis in den Abgang hinein. Das macht in Summe dann tatsächlich sehr viel Spaß, denn der eher typisch milde Whiskey aus Irland hat durch das Finish einen spannenden Twist bekommen. Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine "Nerd-Edition" in Fassstärke, denn es hätte mich sehr interessiert, wie diese Abfüllung bei voller Lautstärke gewirkt hat. Aber auch so bekommt man hier einen spannenden und tatsächlich etwas ungewöhnlichen Iren ins Glas.

Der Whiskey wurde mir freundlicherweise kostenlos von Heinrich von Have zur Verfügung gestellt.

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