Das zweite Festival des deutschen Whiskys auf Burg Scharfenstein Ende April bot wie schon im vergangenen Jahr enorm viele spannende Abfüllungen aus Deutschland. Ein Whisky, der mich auf der Messe besonders begeistert hat, war das zehn Jahre alte Spätburgunder Cask von der Brennerei Liebl, das unter deren Marke Coillmor am Stand erhältlich war. Natürlich kann so ein Messe-Eindruck immer trügen, vor allem dann, wenn man nicht gleich zu Beginn einen bestimmten Tropfen ins Glas bekommen hat. Aus diesem Grund habe ich mir zum Messe-Ende den Anbruch dieser Flasche gesichert, um zu Hause noch einmal nachvollziehen zu können, ob mich der Eindruck vor Ort getrügt hat. Nur 520 Flaschen mit einer Trinkstärke von 46% hat das Fass, das im Juli 2022 abgefüllt wurde, hergegeben. Ich bin sehr gespannt, ob der Whisky den tollen Eindruck von der Messe auch zu Hause bestätigen kann.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Brennerei Liebl | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Coillmor 10yo Spätburgunder Cask |
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| Art | Bavarian Single Scotch Whisky |
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| Region | Deutschland / Bayern |
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| Alter | 10yo |
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| Alkoholgehalt | 46% |
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| Fass | Spätburgunder Cask 335 |
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| Inhalt | 0,35l |
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| Preisklasse | EUR 32,- |
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Los geht es erstmal recht süß mit Noten, die mich an Malz, Getreide und nussige Aromen, die fast in Richtung Marzipan tendieren, erinnern. Dazu kommen aber auch weinige Noten mit dunklen Beeren und roten Trockenfrüchten. Dahinter verbirgt sich ein tiefroter Liebesapfel, der aber auch Raum lässt für Muskat, Nelke und eine Prise Pfeffer. Ein wenig Tabak und im Hintergrund frisches Leder runden das Aromenprofil gut ab.
Mund:
Am Gaumen machen die süßen Aromen erst einmal Platz für sehr dunkle Schokolade, die sich mit Kaffee, Leder, Tabak und etwas Pfeffer verbindet. Die fruchtigen Aromen aus der Nase treten absolut in den Hintergrund, so dass nur noch einige dunkle Früchte in getrockneter Form leicht mitschwingen. Außerdem macht sich etwas Vanille bemerkbar, die die getrockneten Trauben gut unterstützt.
Abgang:
Der Abgang ist trotz der Trinkstärke relativ lang und bietet vor allem wieder dunkle Schokolade, die am längsten hängenbleibt. Dazu kommen auch hier wieder rote Trockenfrüchte in Kombination mit Pfeffer und etwas Eiche.
Mit seinen zehn Jahren gehört dieser Coillmor schon zu den etwas älteren Vertretern der deutschen Whisky-Landschaft. Durch das gesamte Profil ist vor allem eine dunkle Schokoladennote zu erkennen, die im Laufe der Zeit von unterschiedlichen Aromen begleitet wird. In der Nase geht es zunächst noch recht getreidig zu, außerdem sind Marzipan und rote Früchte zu erkennen. Am Gaumen werden aus frischen Beeren und Trauben dann plötzlich Trockenfrüchte, außerdem wird es weniger süß und dafür etwas würziger mit Pfeffer und Muskat. Der Pfeffer bleibt auch im recht langen Abgang erhalten, bekommt hier sogar noch ein wenig Unterstützung von der Eiche, muss sich aber letztlich doch der Kombination aus Kakao und dunkler Trockenfrucht geschlagen geben.
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