Sonntag, 8. Oktober 2023

Armorik Single Malt Single Cask 3276 Fine Bretagne 2012/2023 für Vibrant Stills

Auf der Just Whisky in Hamburg hatte ich einige sehr spannende Tropfen im Glas, von denen ich die eine oder andere Abfüllung hier in den nächsten Tagen und Wochen vorstellen möchte. Den Anfang mit ein zehn Jahre alter Franzose von Armorik aus der Distillerie Warenghem in der Bretagne. Nach vier Jahren im Bourbon Cask zog der Whisky um in ein Fine Bretagne Cask. Bei Fine Bretagne handelt es sich um eine Art Calvados, also ein Brand aus Äpfeln. Tatsächlich war die Lagerung in diesen Fässern als Experiment geplant, so dass nur extrem wenige Fässer befüllt wurden. Mein Eindruck auf der Messe war, dass das Apfelaroma aus dem Fass dem Whisky seinen deutlichen Stempel aufgedrückt hat, was ich sehr spannend fand. Zum Messeende konnte ich dann am Stand vom deutschen Importeur Vibrant Stills, der sich eines der Fässer als Exklusivabfüllung sichern konnte, den Anbruch zum fairen Kurs ergattern, so dass ich nun die Chance habe, den Whisky auch noch einmal ganz in Ruhe zu Hause zu probieren. Ich freue mich also jetzt auf meine heutige Portion Obst.








Auf einen Blick

DestillerieDistillerie Warenghem

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungArmorik Single Malt Single Cask 3276 Fine Bretagne 2012/2023 für Vibrant Stills

ArtSingle Malt Whisky

RegionFrankreich

Alter10 yo

Alkoholgehalt55%

Fass4 Jahre Bourbon Cask, anschließend 6 Jahre Fine Bretagne

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 79,-




Nase:

Gleich nach dem Einschenken ist der Whisky enorm fruchtig, wobei frische und gebackene Äpfel klar im Vordergrund stehen. Bei den gebackenen Äpfeln erkenne ich eine Mischung aus einem klassischen Bratapfel und in Teig ausgebackenen Äpfeln, in jedem Fall geht es aber sehr süß zu. Zu den fruchtigen Noten gesellen sich aber auch Vanille, Karamell und verschiedene Gewürze. Hier sind vor allem Zimt, Nelke und Muskat zu erkennen, aber auch etwas Pfeffer schwingt mit. Ein ungebackener Keksteig ist ebenfalls zu erkennen.

Mund:

Am Gaumen geht es süß und fast schon cremig los, aber dann kommen gleich wieder die Apfelaromen zum Vorschein. Honig sorgt für zusätzliche Süße, aber auch Vanille und die Gewürze aus der Nase tauchen wieder auf. Zum Bratapfel kommen nun auch die passenden Mandelstifte hinzu, die aber kurz angeröstet und karamellisiert wurden, so dass sie ebenfalls zum süßen Gesamteindruck beitragen. Im Hintergrund sorgt Ingwer für ein leichtes Prickeln.

Abgang:

Der Abgang fällt relativ lang aus und startet ebenfalls wieder mit Apfel und den bereits genannten Gewürzen. Dazu kommt nun etwas Pfeffer und im Hintergrund eine dezente und angenehme Eichennote.


Fazit:

Mir hat dieser Whisky schon auf der Messe, wo man naturgemäß weniger Zeit für einen Dram hat, sehr gut gefallen. Dieser Eindruck wurde zu Hause absolut bestätigt, denn die Apfelnoten stehen hier deutlich im Mittelpunkt und ziehen sich durchs gesamte Profil. Schon in der Nase gibt es frische Äpfel, Bratäpfel und gebackene Äpfel, die von verschiedenen Aromen begleitet werden. Verschiedene Gewürze, Vanille und Keksteig tauchen in der Nase auf, am Gaumen gibt es dann außerdem Honig und karamellisierte Mandelstifte. Der Abgang fällt dann recht lang aus und passt zum Grundprofil, wobei hier erstmals auch ein wenig Eiche auftaucht, welche sich aber sehr gut ins Gesamtprofil einfügt. Für mich ist dieser Whisky aus einem sehr spannenden Fass eine absolute Empfehlung!

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