Sonntag, 21. Januar 2024

Millstone 2017/2023 Dutch Tulip Edition No. 2 Oloroso Single Cask Heavily Peated (Exklusiv für Deutschland)

Zum zweiten Mal hat die niederländische Destillerie Zuidam, die ihren Whisky unter dem Namen Millstone vertreibt, ein Single Cask exklusiv für den deutschen Markt und damit für den deutschen Importeur Kirsch Import abgefüllt. Bei der Dutch Tulip Edition No. 2 handelt es sich um ein First Fill Oloroso Sherry Butt, das mit fassstarken 53,6% daherkommt. Herausgekommen sind nach sechs Jahren Reifezeit noch ganze 637 Flaschen, trotzdem ist der Whisky in den meisten Shops inzwischen schon wieder vergriffen, so dass man schnell sein muss, wenn man noch eine Flasche ergattern möchte. Hergestellt ist der Whisky nach dem Farm-to-Glass-Prinzip, das Getreide stammt also aus eigenem Anbau und es erfolgen alle Produktionsschritte direkt vor Ort in der Brennerei. Das Getreide wurde stark getorft und anschließend überdurchschnittlich lange fermentiert, was für eine ausgeprägte Fruchtigkeit sorgen soll. Bei meinem Besuch vor Ort konnte ich mich schon von der hohen Qualität der Brennerei und dem ausgezeichneten Fassmanagement überzeugen, nun bin ich sehr gespannt, was dieses Deutschland-exklusive Fass zu bieten hat.








Auf einen Blick

DestillerieZuidam Distillers / Millstone

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungMillstone 2017/2023 Dutch Tulip Edition No. 2 Oloroso Single Cask Heavily Peated

ArtDutch Single Malt Whisky

RegionNiederland

Alter6yo

Alkoholgehalt53,6%

FassFirst Fill Oloroso Butt 17B065

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 45,-




Nase:

In der Nase ist sofort eine Mischung aus fruchtigen Aromen, würzigem Sherry und einem leicht dreckigen Rauch zu erkennen, wie man ihn auch von Campbeltown oder von der Isle of Mull kennt. Der Rauch pendelt irgendwo zwischen Kuhstall und Werkstatt hin und her, überdeckt dabei aber nicht die übrigen Noten des Whiskys. Schließlich sind neben dem Rauch auch noch frische und getrocknete Beeren zu erkennen, die von Rosinen, Erdbeeren und roter Grütze begleitet werden. Dazu gesellt sich eine angenehme Nussigkeit, die vor allem an Walnüsse und Haselnüsse erinnert.

Mund:

Am Gaumen kommt zunächst der Sherry gut zum Vorschein und bringt getrocknete dunkle Früchte, Nüsse und winterliche Gewürze zum Vorschein. Dazu gesellt sich nun eine leichte Zitrusnote, die mich an eine Mischung aus Grapefruit und Orange erinnert, ohne dabei zu herb zu werden. Der Rauch ist natürlich ebenfalls wieder vorhanden, das Pendel schlägt aber nun deutlich intensiver in Richtung Werkstatt aus, als dies in der Nase der Fall war. Mit der Zeit wird der Whisky etwas herber und bringt Leder, Tabak und Eichenpolitur zum Vorschein.

Abgang:

Der Abgang ist lang und bietet vor allem eine noch intensivere Mischung aus Rauch und den herben Noten vom Gaumen, wobei erneut Leder und Tabak zum Vorschein kommen. Gleichzeitig sind aber auch die Nüsse noch einmal zu erkennen, die nun leicht angeröstet und sehr dezent karamellisiert wurden. Ein wenig trockene Eiche bleibt lange hängen.


Fazit:

Wem die Campbeltown-Whiskys nach dem Hype der vergangenen Jahre zu teuer geworden sind, der sollte sich mit diesem Whisky unbedingt einmal beschäftigen. Die Nase ist fruchtig-rauchig mit viel Werkstatt- und Kuhstall-Flair, was mir in Kombination mit der roten Grütze und den Nüssen richtig gut gefällt. Auch am Gaumen bleibt das Niveau hoch, allerdings verdrängt die Werkstatt nun den Kuhstall und wird von Zitrusnoten unterstützt. Leder, Tabak und Eiche runden das Profil ab, wobei vor allem die Eiche sich auch in den langen Abgang hineinzieht. Für erstaunlich schlanke EUR 45,- ist das wirklich ein hervorragender Whisky, der sich vor schottischen Rauchern absolut nicht verstecken muss. Da kommt schon jetzt große Vorfreude auf die zukünftigen Abfüllungen der Dutch Tulip-Reihe auf!

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