Sonntag, 18. August 2024

Millstone Dutch Windmill No. 1 und Dutch Tulip No. 3 exklusiv für Kirsch Import

Spätestens seit meinem Besuch vor Ort in der Brennerei in den Niederlanden bin ich großer Fan von Zuidam Distillers und dem dort hergestellten Millstone Whisky. Vor einigen Monaten hat der deutsche Importeur nun eine Reihe von Einzelfassabfüllungen exklusiv für den deutschen Markt aufgelegt, die auf den Namen Dutch Tulip getauft wurde. Das aktuellste Bottling der Reihe ist fünf Jahre alt und stammt aus dem First Fill Moscatel Sherry Cask. Wie immer in der Dutch-Tulip-Serie ist der Whisky heavily peated. Damit aber nicht nur Rauchfans auf ihre Kosten kommen, gibt es nun eine Schwesterserie, in der ungetorfte Abfüllungen erscheinen sollen. Der erste Whisky der Dutch Windmill-Reihe wurde 2018 gebrannt und in diesem Jahr abgefüllt und reifte während dieser Zeit in einem Oloroso Sherry Cask. Beide Abfüllungen sind in Fassstärke erhältlich und liegen preislich bei extrem attraktiven EUR 45,- pro Flasche.


Ich starte sinnvollerweise mit dem ungetorften Whisky, also mit dem Erstling aus der Dutch Windmill-Reihe. Die Nase startet zunächst einmal zuckrig-süß, gleichzeitig kommen aber auch noch ausgeprägte malzige Noten hinzu. Mit der Zeit spielt sich eine gebrannte Mandel immer mehr in den Vordergrund, wird dabei aber auch von fruchtigen Aromen begleitet, die vor allem an sehr süße Kirschen und Heidelbeeren erinnern. Der Gaumen präsentiert sich ganz ähnlich, denn auch hier geht es sehr süß zu. Die Mandel wird nun etwas mehr von den fruchtigen Noten in den Hintergrund gedrängt, wobei weiterhin vor allem Kirschen zu erkennen sind, die aber auch von einem hellen Pfirsich unterstützt werden. Kräuternoten und eine leichte pfeffrige Schärfe, die sich auch in den Abgang hineinzieht, runden das Profil ab.

Der Dutch Tulip No. 3 kommt natürlich deutlich rauchiger daher, wobei ich den Rauch von Millstone immer eher etwas speckig wahrnehme. Auch hier gibt es eine schöne Süße, die aber eher an dunkles Karamell erinnert, während gleichzeitig verschiedene Früchte auftauchen. Dunkle Trauben verbinden sich mit getrockneten Pflaumen, Rosinen und frischen Pfirsichen. Geschmacklich steht zunächst die Süße im Vordergrund, aber auch hier setzt sich schnell der speckige Rauch wieder durch. Die Früchte sind auch am Gaumen wieder sehr präsent, wobei erneut süße Kirschen und getrocknete dunkle Früchte am deutlichsten zu erkennen sind, aber auch einige helle Früchte wie Pfirsiche in frischer, gegrillter und getrockneter Form tauchen hier auf. Ein wenig herbe Grapefruit sorgt für einen Gegenpol zu den fruchtig-speckig-süßen Aromen, dabei unterstützen etwas Ingwer und eine Prise Pfeffer.

Beide Abfüllungen gefallen mir wieder richtig gut, wobei ich ganz ehrlich sagen muss, dass ich zwar eigentlich kein Peathead bin, mir aber bei Millstone die getorften Abfüllungen meist besser gefallen als die ungetorften. So ist es auch in diesem Fall. Der Dutch Windmill No. 1 ist wirklich toll mit seiner ausgeprägten Süße und dem Mix aus Mandeln und Früchten, obwohl es mir am Gaumen fast etwas zu würzig wird. Die Mischung aus speckigem Rauch, Karamell, verschiedenen Früchten und einem Spritzer Grapefruit vom Dutch Tulip No. 3 hat aber am Ende doch ein gutes Stück weit die Nase vorn. Trotzdem liegt man mit keiner der beiden Abfüllungen falsch, es kommt am Ende wie immer auf den persönlichen Geschmack an. Man bekommt auf jeden Fall in beiden Fällen eine tolle Qualität für einen mehr als fairen Preis.

Die Samples wurden mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Kirsch Import zur Verfügung gestellt, die Großflaschen hatte ich bereits vorab erworben.

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