Sonntag, 11. August 2024

SMWS 95.64 Sweet and Rummy, Good for the Tummy (Auchroisk 2010/2022)

Schon länger habe ich an dieser Stelle keine Abfüllung der Scotch Malt Whisky Society (SMWS) mehr vorgestellt, also muss ich endlich mal wieder eine Flasche aus meinem Bestand aufreißen. Passend zu den aktuell gerade zu Ende gehenden Olympischen Spielen in Paris habe ich mich für einen Tropfen entschieden, der "In Celebration of our French Members" abgefüllt wurde und den Namen Sweet and Rummy, Good for the Tummy erhalten hat. Gebrannt am 15. September 2010 lagerte dieser Auchroisk zunächst in einem Bourbon Cask, bevor er ein dreijähriges Finish im Refill Trinidad Rum Cask erhalten hat. Rum-Finishes können richtig gut werden, sagen mir aber nicht immer vollends zu. Trotzdem bin ich auf diesen Whisky extrem gespannt, obwohl mir der Alkoholgehalt von glatten 62% recht hoch erscheint. Aber auch hier kann es in zwei Richtungen gehen, der Whisky kann zu alkoholisch wirken, er kann aber auch durch den hohen Alkoholgehalt die Aromen besonders gut transportieren. Offensichtlich wird es also absolut Zeit, den Whisky ins Glas zu bekommen, um ihn einem Gaumen-Test zu unterziehen.








Auf einen Blick

DestillerieAuchroisk

AbfüllerScotch Malt Whisky Society

Abfüllung95.64 Sweet and Rummy, Good for the Tummy

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Speyside

Alter11yo (15.09.2010 - 2022)

Alkoholgehalt62%

Fass8 Jahre Bourbon Cask, drei Jahre Refill Trinidad Rum Finish

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 80,-




Nase:

Im ersten Moment strömt erst einmal viel Süße aus dem Glas, das vor allem von Karamell und einer leichten Zimtnote dominiert wird. Das erinnert fast an ein frisches Franzbrötchen, denn auch Aromen von frischem Kuchenteig sind zu erkennen. Ein Riegel Kinderschokolade scheint genauso durch wie in Rum eingelegt Rosinen, etwas roter Pfeffer und ein Spritzer Orange.

Mund:

Auch am Gaumen gibt es wieder den süßen Mix aus frischem Teig, Karamell und Zimt, allerdings ist hier deutlich mehr Würze mit im Spiel, als die Nase es vermuten lässt. Schokolade und sehr süßer Kaffee tauchen ebenfalls auf, machen aber schnell Platz für Ingwer und viel Pfeffer. Die 62% machen sich hier durchaus bemerkbar, unterstützen aber den Mix aus Karamell und Schokolade sehr gut.

Abgang:

Der Abgang fällt mittellang aus und startet zunächst mit Eiche, Ingwer, Pfeffer und Zimt, bevor dann am Ende stark gesüßter Kaffee und Schokolade wieder zum Vorschein kommen.


Fazit:

Ja, der hohe Alkoholgehalt schiebt die Aromen schon ziemlich an, trotzdem ist der Whisky aber nicht zu alkoholisch. Die Nase hat durchaus seinen Franzbrötchen-Moment mit Zimt und Gebäck, bietet aber darüber hinaus auch Rum-Rosinen, viel Karamell, Pfeffer und Orangen. Der Gaumen nimmt diese Aromen wieder auf, hier kommt aber zunächst süßer Kaffee hinzu, der dann jedoch in Form von Ingwer und Pfeffer eine kräftige Würze bekommt. Die Würze zieht sich dann auch in den Abgang hinein, wobei aber auch Zimt, Kaffee und Schokolade hier erneut Raum finden. In Summe ist das kein Whisky für jeden Tag, wenn man aber einen kräftigen Tropfen mit spannenden Aromen, die einen Hamburger Sonntagnachmittag mit Franzbrötchen und Kaffee in einem Schluck vereinen, sucht, dann ist dieser Auchroisk genau die richtige Wahl! 

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