Der Name des Whiskys, also Pale Vienna & Pedro, bringt ganz gut auf den Punkt, was man hier erwarten kann. Pale Malt und Vienna Malt wurden für eine Maische verwendet, die nach doppelter Destillation in einem Pedro Ximenez Fass für gute drei Jahre ein neues Zuhause fanden. Wie immer stammt die Gerste in Bio-Qualität dafür von den selbst bewirtschafteten Feldern. Grundsätzlich ist der Whisky als Distillery Edition Three natürlich wieder nur in kleiner Auflage zu erhalten, ein paar Flaschen sind aber aktuell noch über den Online-Shop, bei dem auch eine Lieferung nach Deutschland möglich ist, zu bekommen. Dabei kommt der Whisky mit kräftigen 61,7% daher. Auf der diesjährigen Hanse Spirit konnte ich bereits probieren, war aber erstmals als kurzzeitige Aushilfe bei Sall am Stand tätig, war also viel zu sehr dem dem Ausschenken des Whiskys beschäftigt, als dass ich mich selbst hätte richtig damit beschäftigen können. Dementsprechend bin ich froh, dass ich nun zu Hause noch einmal die Chance habe, mich ausführlich diesem Whisky widmen zu können.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Sall Whisky Distillery | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Sall Whisky Distillery Edition Three Pale Vienna & Pedro |
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| Art | Single Malt Whisky |
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| Region | Dänemark |
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| Alter | 3yo |
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| Alkoholgehalt | 61,7% |
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| Fass | PX Hogshead |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 110,- |
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Sehr süß und ausgesprochen fruchtig kommt der Whisky daher, wobei im ersten Moment Karamell und Honig die fruchtigen Noten deutlich überstrahlen. Nimmt man sich etwas mehr Zeit für den Whisky, dann tauchen hinter der Süße verschiedene Früchte auf, bei denen vor allem Kirschen, dunkle Trauben und Erdbeeren im Vordergrund stehen. Dazu gesellen sich dann auch noch Rosinen, Feigen und eine deutliche Vanillenote. Die Früchte wirken dabei so süß, dass ich mich an Hubba Bubba Kaugummis aus meiner Kindheit erinnert fühle. Und das meine ich durchaus positiv, denn auch wenn die Kaugummis sehr süß waren, haben sie mich damals extrem begeistert. Mit der Zeit treten jedoch Karamell, Vanille und Trauben immer mehr in den Mittelpunkt.
Mund:
Am Gaumen bin ich erst einmal überrascht, dass die Süße etwas weniger Raum einnimmt. Stattdessen sind die fruchtigen Aromen deutlich präsenter und wirken weniger künstlich. Zu den Früchten, die schon in der Nase zu erkennen waren, kommen nun auch noch helle Trockenfrüchte sowie überreife Orangen. Malzige Aromen sind zwar zu erkennen, müssen sich aber den süßen und fruchtigen Aromen deutlich geschlagen geben. Eine würzige Note kommt mit der Zeit hinzu, die ich irgendwo zwischen Zimt und Muskat einordnen würde.
Abgang:
Der Abgang fällt recht lang aus und startet fruchtig und süß, mit der Zeit übernehmen aber die würzigen Aromen zumindest zum Teil das Kommando. Zimt, Pfeffer und ein wenig Eiche teilen sich jetzt die Bühne mit Rosinen.
Richtig süß geht es bei diesem Whisky in der Nase los, denn neben Karamell und Honig stehen auch die süßen Früchte klar im Vordergrund. Dabei sind die fruchtigen Aromen so präsent süß, dass man sie fast als künstlich bezeichnen könnte, denn sie erinnern zumindest mich an die fruchtigen Hubba Bubba-Varianten, die es Ende der 80er und Anfang der 90er gab. Das heißt aber nicht, dass der Whisky künstlich wirkt, denn die fruchtigen Aromen sind durchaus spannend, vor allem dann, wenn sie sich mit der Zeit mit Vanille und Trauben immer mehr vermischen. Geschmacklich geht die Süße dann deutlich zurück, denn Trockenfrüchte, malzige Aromen, Zimt und Muskat sind nun etwas präsenter, ohne dabei die fruchtigen Aromen völlig zu verdrängen. Dieser Kampf der Aromen zieht sich dann auch bis in den Abgang hinein, wo sowohl die fruchtig-süßen Aromen auftauchen wie auch die würzigen Zimt-, Pfeffer- und Eichennoten. Es ist also einiges los im Glas, mir gefällt das in Summe aber richtig gut!
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