Samstag, 3. Februar 2018

Messebericht Hanse-Spirit 2018 Tag 1

Schon zum achten Mal findet in diesem Jahr die Hanse-Spirit statt, zum ersten Mal allerdings ist sie in der eindrucksvollen Fischauktionshalle beheimatet. Bei typischem Hamburger Schmuddelwetter wurden am ersten Messetag pünktlich um 14:00 Uhr die Tore geöffnet und der erste Besucherstrom konnte sich auf die über 50 Aussteller stürzen. Der Schwerpunkt liegt auch in diesem Jahr wieder auf Whisky, aber auch Liebhaber von Rum, Gin oder sogar Korn kommen nicht zu kurz.

Zu Beginn des Nachmittags war die Fischauktionshalle noch angenehm leer, so dass man sich ohne Probleme einen ersten Überblick über die verschiedenen Angebote der Aussteller verschaffen konnte. Relativ schnell wurde klar, dass für mich der Stand des Itzehoer Händlers Flickenschild (whizita) einen der Schwerpunkte am ersten Tag darstellen wird. Tolle Eigenabfüllungen, die gesamte Local Dealer-Reihe, einige Raritäten und exklusive Tropfen für die Laddie Crew haben einen derartigen Reiz ausgestrahlt, dass ich auch den ganzen Tag an diesem Stand hätte verbringen können, ohne Ideen zu verlieren, was ich als nächstes probieren möchte.



So habe ich bei Flickenschild auch mein persönliches Highlight des ersten Messetages ins Glas bekommen, nämlich einen zehn Jahre alten Bruichladdich aus dem Rivesaltes-Fass, der exklusiv für Deutschland abgefüllt wurde. Ein starker Antritt mit 63,9% wird von schönen Fruchtnoten und einer leichten Salzigkeit begleitet. Ein wirklich toller Whisky! Sehr angenehm empfand ich darüber hinaus die fairen Preise bei Flickenschild. Hat man bei einigen Ausstellern das Gefühl, dass man Pub-Preise für einen Dram zahlt, kann man hier bedenkenlos zuschlagen, ohne ein zu großes Loch in der Messekasse zu produzieren.


Am Stand von Kammer-Kirsch bekamen meine Frau und ich die beiden Exklusivabfüllungen von Inchmurrin aus der Loch Lomond Distillery ins Glas. Beim Rennen der 14 Jahre alten Abfüllung, die ein Finish im Sauternes-Fass erhalten hat, gegen den sechs Jahre jüngeren Kontrahenten mit Finish im Manzanilla-Fass hat letztere die Nase ganz leicht vorn. Beide überraschen aber mit einer angenehmen Süße und Fruchtigkeit. Vielleicht sollte ich dieser Destillerie in Zukunft etwas mehr Beachtung schenken.





Auch ein Besuch am Stand der Scotch Malt Whisky Society durfte natürlich nicht fehlen. Hier floss der 15 Jahre alte Flaming Red Wine Punch von Royal Brackla ins Glas. Der Name ist bei dieser Abfüllung aus dem Sauternes-Fass definitiv Programm. Neben tollem Whisky gab es aber am Stand der SMWS auch viele bekannte Gesichter, die ich zum Teil bisher nur virtuell kannte. Auch das gefällt mir an Messen so gut, dass man sich auch mal von Angesicht zu Angesicht mit Ausstellern und Gleichgesinnten austauschen kann.

Fehlen durfte natürlich auch ein Besuch am Stand des Bremer Spirituosen Contors nicht, wo wir neben gutem Whisky von Jan Beckers auch eine besondere Überraschung bekamen. Ein kleiner Schokobrownie von Milka wurde in Scallywag 13yo getränkt. Einerseits könnte man sagen, ist es schade um den guten Whisky, andererseits ist das einfach auch verdammt lecker.

Der erste Messetag hat einfach so viele Highlights geboten, dass es unmöglich ist, alles in diesem kleinen Bericht unterzubringen. Auch an den Ständen von Stauning und Langatun aus Dänemark bzw. aus der Schweiz haben wir Zeit verbracht, werden aber sicherlich am zweiten Tag noch einmal dorthin zurückkehren. Besonders die Einzelfassabfüllung aus dem Portfass von Langatun hat es meiner Frau angetan. Da wird wohl bald eine Flasche zu Hause bei uns im Regal stehen.

Lobend zu erwähnen ist darüber hinaus auch das sehr gute Angebot für den kleinen (oder auch großen) Hunger zwischendurch. Faire Preise und eine gute Qualität lassen einen den Blick über die Fischauktionshalle, den man aus dem Gastronomiebereich hat, gleich doppelt genießen. Ein ganz großes Lob geht schon heute an Chris Rickert und sein Team, das sicherlich das ganze Wochenende unter Strom steht, um Whiskyverrückten wie mir ein unvergessliches Wochenende zu bereiten. Eine tolle Atmosphäre in einer für Hamburg perfekt gewählten Location, herausragende Whiskies und der Ausblick auf jede Menge Fachsimpelei lassen die Vorfreude auf den zweiten Messetag minütlich steigen.

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