Sonntag, 4. Februar 2018

Messebericht Hanse-Spirit 2018 Tag 2

Bei leichtem Schneefall habe ich mich gemeinsam mit meiner Frau um kurz vor 13:00 Uhr in die schon sehr beachtliche Schlange eingereiht, die sich vor der Fischauktionshalle gebildet hat. Wie erwartet wurde es am Samstag deutlich voller als am ersten Messetag und das war schon beim Einlass spürbar. Man musste sich also zunächst etwas mehr gedulden, wurde dann aber mit der tollen Atmosphäre auf der diesjährigen Hans-Spirit belohnt, auf der es auch am zweiten Tag noch einiges zu entdecken gab.

Da ich mir ja am ersten Tag bereits ausreichend Orientierung verschaffen konnte, ging es am zweiten Messetag ohne großes Abtasten sofort los. Wie schon am Freitag führte mich mein Weg zunächst wieder zum Stand von Flickenschild, wo ich im Laufe des Nachmittags die gesamte Local Dealer-Reihe durchprobieren konnte. Neben dem Glenlivet hat mir hier der Deanston besonders zugesagt. Sehr gut gefallen hat mir auch die zweite Abfüllung der Laddie Crew aus dem Ex-Bourbon-Fass mit Finish im Premier Cru-Weinfass, der mit einer sehr angenehmen Süße überzeugen konnte. An die Abfüllung aus dem Rivesaltes-Fass kommt der Whisky allerdings nicht heran, so dass von meinem Favoriten des Vortages letztlich eine Flasche den Weg in mein Regal gefunden hat.



Die nächste Station war dann der liebevoll eingerichtete Stand der in Hamburg-Bergedorf ansässigen Weinkellerei Heinrich von Have. Neben diversen Spirituosen aus eigener Herstellung gab es hier auch die vier diesjährigen Abfüllungen aus der Kooperation mit Mackmyra. Da ich Astrid, Selma, Lovisa und Hedda aber allesamt schon kannte, habe ich mich hier etwas zurückgehalten. Dafür ließ sich meine Frau einen leckeren Cocktail mit dem Rumlikör Amber Falernum, Limette und Ginger Ale mixen. Eine willkommene Abwechslung zu den vielen hochprozentigen Tropfen, die ansonsten den Tag über im Glas waren.

Da es nachmittags doch sehr voll wurde, haben wir uns eine ruhige Ecke im oberen Stockwerk gesucht, von wo aus wir das Treiben in der Fischauktionshalle gut beobachten konnten. Natürlich mussten wir auch hier nicht auf flüssigen Nachschub verzichten, da wir direkt gegenüber vom Stand des Wuppertaler Onlinehändlers McWhisky saßen. Statt eines Whiskys habe ich mir aber einen 12jährigen Barbados Four Square Rum aus der Blackadder Raw Cask-Reihe einschenken lassen. Ein nicht zu süßer Rum, der mir tatsächlich gut gefallen hat, auf mich aber einen nicht so großen Reiz auswirkt wie viele Whiskys.

Beim Bremer Spirituosen Contor durfte ich dann den neuesten Big Peat probieren, der diesmal als 25jährige Abfüllung mit Altersangabe auf den Markt gekommen ist. Getorfte Whiskys gehören in der Regel nicht in mein Beuteschema, auch diesen hier würde ich wahrscheinlich nicht kaufen. Der in der Nase noch sehr präsente Rauch ist im Geschmack dann aber angenehm gedrosselt und wird von einer schönen Süße begleitet.

Eine sehr gelungene Abfüllung habe ich dann noch am Stand von Alba Import entdeckt, nämlich einen 21jährigen Glenrothes aus dem Oloroso Butt vom unabhängigen Abfüller The Maltman. Toll eingebundene 51,1%, Schokolade, Nüsse, dunkle Früchte und Gewürze vereinen sich zu meinem absoluten Messehighlight des zweiten Tages. Ein Whisky, der optimal in die kalte Jahreszeit passt, mir aber sicherlich auch bei höheren Temperaturen schmecken würde.

Auch bei der Scotch Malt Whisky Society gab es gewohntermaßen keine Enttäuschungen, bei Kammer Kirsch durfte kurz vor Schluss noch die am Vortag bereits probierte Sonderabfüllung von Inchmurrin aus dem Manzanilla-Fass in die Einkaufstasche. Am Stand von Thomas und Sandra von Whisky Südholstein gab es nicht nur tolle Whiskys, sondern auch Popcorn mit Edradour aus dem Hause Pottkorn. Da hat sich der Griff in die Probiertüte mehr als gelohnt.

Bevor es dann am Abend wieder auf den Weg nach Hause ging, folgte noch ein weiterer Besuch am Stand von Langatun, wo ich die beiden Einzelfassabfüllungen aus dem Rioja- bzw. Portfass mitgenommen habe. Ein ausführlicher Bericht zur Abfüllung aus dem Rioja-Fass folgt in Kürze. Eine letzte Überraschung habe ich dann aber doch noch erlebt. Am Stand von Spirit of Rum wollte man mich zum Rum bekehren und schenkte mir einen Nine Leaves Encrypted II aus Japan ins Glas, der mich sofort an flüssige Werther´s Echte erinnerte. Eine wirklich ausgezeichnete Abfüllung, die auch Whiskyliebhabern sehr gut schmecken dürfte.

Zwei tolle Messetage in der einzigartigen Atmosphäre der Fischauktionshalle liegen hinter mir. Ich hatte viele tolle Abfüllungen im Glas, durfte angenehme Gespräche führen und habe viele neue und bekannte Gesichter getroffen. Chris Rickert hat mit seinem Team wieder eine überragende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Vielen Dank daher noch einmal an alle, die vor und hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass die Gäste ein schönes Wochenende hatten. Ich freue mich auf die Hanse-Spirit 2019!

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